Sonntag, 31. März 2013

Das Kreuz - Es lebt!




Das Kreuz war schwer,
der Weg so weit,
für uns ging ER durch alles Leid.
ER hing am Kreuz,
groß war die Not,
für uns ging ER bis in den Tod.
Der Vorhang reißt, die Erde bebt,
und siehe da


DAS KREUZ, ES LEBT!
 
Das Grab ist leer, vorbei das Leid,
besiegt in alle Ewigkeit.
Im Kreuz zeigt Gott uns immerfort:
der Tod hat nicht das letzte Wort.
(Eva Maria Petrik)

Samstag, 30. März 2013

Zeit der Stille


Vergangenen Mittwoch habe ich ein Interview auf der Straße zur Frage nach dem Ursprung  des Karfreitages gehört.
Viele der Befragten fanden, dass es ein schöner, freier Tag sei, an dem man Freizeit  habe.

In vielen Bundesländern ist Tanzen an den Tagen von Gründonnerstag bis Karsamstag verboten.
http://www.wdr2.de/panorama/stillefeiertage102.html

Wir gehen Tag für Tag vielen Interessen nach und sind „getaktet“.
Gewohnheiten haben sich eingeschlichen. Gewohnheiten die für uns vor einiger Zeit einmal hilfreich war,en müssen ja heute nicht mehr stimmen.



Die Fastenzeit bietet die Möglichkeit, auf all das einen Blick zu werfen und sein Leben neu zu ordnen.  
Ich finde:
Ein Tag der Stille ist für alle gut. Jede/r kann sich an diesem Tag nochmal seinem Leben stellen und überprüfen, ob seine Gewohnheiten ihn wirklich zum Leben bringen.
Für mich ist es SINNVOLL, diesen Tag, so wie er ist, beizubehalten.
Einmal  anzuhalten, zu Entschleunigen und sich neu auszurichten. Das tut jedem gut!

Also, nutzen wir die Zeit!








http://www.wdr2.de/panorama/stillefeiertage102.html

Freitag, 29. März 2013

Leer

Karfreitag.
Der Altar, Zentrum des Gottesdienstes, ist leer.
Der Tabernakel, Aufbewahrungsort des Allerheiligsten, ist leer.
Der Abendmahlssaal, Ort der Gemeinschaft und des Vermächtnisses, ist leer.
Mein Herz, vor kurzem noch voller Hoffnung und Sehnsucht, ist leer.
Der Herr ist tot!

Donnerstag, 28. März 2013

Gründonnerstag

Heute haben die "Dunklen Metten" begonnen. Wir singen sie an den drei Kartagen morgens: es sind jeweils die Lesehore und die Laudes.
Ich liebe die besondere Atmosphäre dieser Gebetszeiten: wir singen mit "halber" Stimme, vorne steht ein Kerzenständer mit 15 Kerzen. 
Bei jedem Psalm, den wir anstimmen, werden zwei Kerzen gelöscht - bis schließlich beim Benedictus auch noch die Altarkerzen und das elektrische Licht in der Kirche verlöschen: wenn Jesus Christus verraten und gefoltert wird, wenn er, der das Licht ist, dem Tod entgegen geht, dann kann die Welt nicht hell sein.

Mittwoch, 27. März 2013

Aufräumen

Bei unserem Umzug haben wir jetzt eine Menge Überraschungen zutage gefördert, u.a. Quittungsblöcke, die noch in DM und Pfennig rechneten. Passend dazu fiel mir vom Ende der langen Bank ein kleines Bündel DM-Scheine in die Hand, das ich eigentlich längst zum Wechseln zur Bank bringen wollte.
Die Fastenzeit ist fast vorbei, morgen beginnen die eigentlichen Kartage. Wer die vergangenen Wochen zum geistlichen Aufräumen genutzt hat, hat vielleicht manche "Schätze" zutage gefördert, schöne oder weniger schöne. Jetzt fragt sich, was wir damit machen. Die nächste "Lange Bank" steht schon bereit: nach Ostern kann alles einfach weiter gehen wie vor Aschermittwoch.
Oder haben wir etwas gefunden, das wir wirklich endlich wegräumen wollen?
Dann können wir es Gott hinhalten und von ihm verwandeln lassen, z.B. in der Beichte. Er will alles neu machen.

Dienstag, 26. März 2013

Reisebekanntschaften

Am Samstag machte ich mich guter Dinge auf den Weg zum Flughafen, voll Vorfreude auf die Kar- und Ostertage, die ich in Riga verbringen darf.
Allerdings hob die Maschine an diesem Tag nicht ab, ein Reifen war kaputt...
Alle Fluggäste harrten gemeinsam fünf Stunden aus, bis wir unser Gepäck zurück bekamen und auf verschiedenste Flüge für den kommenden Tag umgebucht wurden.
Unter den Fluggästen waren viele Kinder zwischen drei Monaten und zehn Jahren alt. Und eine Gruppe von acht Sechzehnjährigen, die auf dem Weg zu ihren Gastfamilien im Rahmen eines Austauschprojektes waren.
Die Kinder haben die Zeit super überstanden. Nachlaufen und fangen, von Stühlen hüpfen - man kann so viel spielen und als die Ideen ausgingen, kramten alle ihre Stifte und Papier raus und es wurde mit Hingabe gemalt.
Eines fiel mir jedoch besonders auf, die Kinder sprachen bzw. verstanden alle mindestens zwei Sprachen! Ein Mädchen erklärte ihrem Vater auf Deutsch, dass er ihr zusehen solle, wie sie vom Stuhl hüpft und er antwortete ihr auf Lettisch. Von einem zweijährigen Mädchen hab ich später erfahren, dass sie nicht nur Deutsch und Lettisch versteht, sondern auch Türkisch, da ihr Vater ein Türke ist. Sie beginnt Wörter aus allen drei Sprachen zu verwenden - ich finde das genial.
Es waren aber auch russischsprachige Reisende dabei, die einigen lettischen Mitreisenden die deutschen Ansagen übersetzten.
Wir Erwachsenen waren alle ziemlich fertig, als wir in der Schlange standen, um uns umbuchen zu lassen und auch die gute Laune der Kinder ließ  nach, es war ja schon lange nach Schlafenszeit. Die Reisenden mit Kindern wurden in der Schlange nach vorne geschoben, egal ob sie als Letzte vom Gepäckband kamen.
Es hat mich tief beeindruckt, wie schnell diese bunte Mischung von Menschen zusammengewachsen ist.
Am nächsten Morgen habe ich einige wiedergetroffen und wir haben unsere Informationen ausgetauscht, welche Flüge die anderen bekommen haben, wir wussten umeinander.
Irgendwie war Gott mittendrin. Wir waren uns einig, dass wir ihm sehr dankbar sind, dass die Reifenprobleme gesehen wurden und ein Unglück bei der Landung verhindert wurde. 
Aber für mich war er auch in der Sprachgewandheit der Kinder gegenwärtig. An ihnen lässt sich erkennen, wie die Liebe Völker verbindet, sie sind die Brücken hin zu einer geschwisterlichen Welt.
Trotz aller Strapazen, ich bin dankbar für dieses Reiseabenteuer.

Montag, 25. März 2013

schwanger

In neun Monaten ist Weihnachten!
Das sage ich nicht, weil das Wetter so weihnachtlich ist, sondern weil wir heute "Mariä Verkündigung" oder auch "Verkündigung des Herrn" feiern.
(Eigentlich wird es in diesem Jahr verlegt, weil es in die Karwoche fällt. Von der Kirche wird es erst am 8.April gefeiert, dem ersten liturgisch freien Tag nach der Osteroktav. Ich habe einen persönlichen Bezug zu diesem Fest und feiere heute. Aber das nur in Klammern.)
Heute brachte der Engel Maria die Botschaft, dass Gott mit ihr etwas Besonderes vorhatte - und sie sagte ja. Sie wusste nicht genau, worauf sie sich einließ, aber sie hat Gott vertraut. Sie empfing ein Kind und nahm es an - ohne zu ahnen, dass es einmal schandvoll am Kreuz sterben würde. Am heutigen Tag feiern wir Marias staunendes "Ja" - wir sind wieder schwanger!

Sonntag, 24. März 2013

Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!


Heute ist Palmsonntag.
Heute werden die Palmzweige gesegnet.
Vielerorts gibt es Prozessionen, in einigen Dörfern stehen sogar Menschen an der Straße, um zuzuschauen.

Jesus war unter uns, auf der Erde.

Er hat sein Leben mit uns geteilt. Er hatte Freude daran, mit Freunden zu teilen und lud Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft standen. Er hat mit all denen gefeiert, gegessen und getrunken.

So wie wir es tun...

Jesus hatte ein Herz für die Armen und Ausgegrenzten.

Er hat es nicht gescheut, sich mit den Oberen anzulegen.

Er war geradeaus,
und das hat ihn später um „Kopf und Kragen“ gebracht.

Auch wir leben in einer Zeit, in der es schwer ist, Position zu beziehen. Gerade zu stehen und für die Rechte der Schwächeren einzustehen, ist mitunter nicht nur befremdend, anstrengend sondern auch riskant.

Im Mainstream mitzulaufen, ist konfliktfreier.

Dennoch, in der Nachfolge Christi sind wir gehalten, auch Positionen zu vertreten, die „riskant“ sind. Das gilt für den Alltag im Privatleben und auch im Beruf.
Sicher, wir können nicht alles und auch nicht die Welt retten, aber wir können uns wieder mal unseren kleinen Ängsten stellen, die uns davon abhalten, uns für den anderen einzusetzen. Der Alltag bietet sicher bei jedem von uns dazu viele Gelegenheiten.
Christus ist seinen Weg gegangen. Er hat sich einen Esel genommen.
Kein geschmücktes Pferd, das ihn hinauf nach Jerusalem trägt. Er hat sich des Schlichten bedient und sich den Menschen gezeigt, im Wissen darum, dass sein Ende nicht von Jubel gekrönt sein wird.

Vielleicht ist es gut, in den kommenden Tagen darum zu beten, das auch wir mutig genug sind, um uns für benachteiligte und ausgegrenzte Menschen einzusetzen, so wie Christus es getan hat.


Samstag, 23. März 2013

Die Erfahrung des Einsiedlermönches

Wochenende!
Und doch werde ich mich viel um Haushalt etc. finden. Vielleicht aber finde ich auch eine Stunde für mich. Um eine Begegnung mit Gott im Alltag möglich zu machen. Trotz all der wartenden Arbeit....
Hier eine Geschichte dazu.

Ein Mann hatte von einem Einsiedlermönch gehört. Er konnte nicht verstehen, warum jemand so zurückgezogen und abgeschieden leben will.
Er machte sich deshalb auf den Weg, um den Mönch nach seinen Erfahrungen zu fragen.
Als er zur Klause kam und dem Mönch sein Anliegen vorgetragen hatte, führte ihn dieser zu einem Brunnen.
Er nahm einen Stein, warf ihn in das Wasser und sagte zu dem Fremden: "Schau in den Brunnen, was siehst Du?"
"Nichts" antwortete der Fremde, nur Wasser, das sich bewegt und Wellen schlägt.
Der Mönch wartete eine Zeit und bat den Fremden, nochmals in den Brunnen zu blicken.
"Was siehst Du jetzt?"
 "Jetzt- ich sehe mich selber. Ich spiegle mich im ruhigen Wasser. Ganz deutlich kann ich mein Gesicht erkennen."
"Siehst Du" antwortete der Mönch, "das ist die Erfahrung der Einsiedelei".

Aus: Beten durch die Schallmauer

Freitag, 22. März 2013

Im Kreuz ist Hoffnung


Vergangenen Freitag  habe ich im Domradio einen Beitrag zum Kreuz gehört und den Vorschlag dazu erhalten, an diesem Tag immer dann, wenn ich ein Kreuz sehe,  mir dieses auf die Stirn zu zeichnen.
Ich war erstaunt, wie viele Kreuze ich an diesem Tage sehen konnte.
(Der Grund dafür liegt nicht darin, dass ich bei der Kirche angestellt bin.) Wenn man bewusst darauf achtet, dann sieht man mehr, als man vermutet.
Ich erinnerte mich daran, dass ich das in Montenegro täglich erlebt habe.
Dort bekreuzigen sich viele Christen, sobald Sie eine Kirche sehen, auch im Vorbeifahren. Für mich war es sehr ungewöhnlich, befremdend aber auch schön. Ein Glaubenszeugnis auf der Straße, im Bus und zu Fuß, im Alltag.


An diesem Freitag bin ich diesem Vorschlag mal nachgegangen und habe gemerkt, wie wichtig mir der Anblick des Kreuzes ist, denn es ist für mich nicht das Leid, was ich im Kreuz sehe, sondern die Hoffnung.
Die Hoffnung auf ein erfülltes Leben. Die Sicherheit, dass Gott an meiner Seite steht und die Sicherheit, dass der Tod für mich nicht das Ende ist.
Seit Sonntag sind nun die Kreuze verhüllt und manch einer fragt sich, ob das nicht hätte an Palmsonntag geschehen müssen.

Die Antwort darauf gibt es bei Wikipedia……

Für mich eine Woche mehr, um mir bewusst zu machen, was das Kreuz in meinem Leben bedeutet.
Allen eine gute Fastenzeit!

Donnerstag, 21. März 2013

Palmen

Bei unserem Büroumzug ist mir aufgefallen, wie viele Kreuze wir an den Wänden haben. Jedes ist mit kleinen Buchsbaumzweigen geschmückt, die im letzten Jahr an Palmsonntag geweiht worden sind. Wir haben im Büro den richtigen Moment verpasst, sie der Sakristanin zu geben, denn die verbrennt sie am Tag vor Aschermittwoch und macht daraus die Asche für die Aschenkreuze.
Zum Glück hat sie einen Korb aufgestellt für alle Nachzügler: im nächsten Jahr brauchen wir ja wieder Asche, bis dahin können sie auf dem Speicher der Kapelle vor sich hin trocknen. 
Und wir haben jetzt noch vier Tage Zeit, in den neuen Räumen die Kreuze wieder aufzuhängen, bevor wir neue "Palmzweige" segnen lassen.

Mittwoch, 20. März 2013

Nehmen wir den Josef

Gestern hatten wir Gruppenmesse, natürlich zum Thema Hl. Josef. Wir haben darüber gesprochen, was er uns bedeutet und jede hatte einen anderen Aspekt beizusteuern. Eine Schwester war gerade aus Rom wiedergekommen und erzählte, dass sie sich dort mit jemandem darüber unterhalten hatte, weshalb der Papst ausgerechnet auf St. Josef in sein Amt eingeführt wurde. Eigentlich sei der Sonntag dran gewesen, aber da war in Rom Marathon oder so, jedenfalls ging kein anderes großes Event mehr. Na, und dann? "Dann nehmen wir eben den Josef!" Das nächstgelegene Hochfest, kam gerade recht. 
Es scheint auch zu Josefs Charakter zu passen: er ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Still und unscheinbar im Hintergrund tut er, was eben getan werden muss, damit Maria und ihr Kind leben können. Er steht nicht im Mittelpunkt, wird oft sogar übersehen - aber ohne ihn wäre es nicht gegangen. Wie wohltuend sind solche Menschen!
Hilf, Herr meines Lebens,
dass ich nicht vergebens
hier auf Erden bin!

Dienstag, 19. März 2013

Internetfasten

Tja, nun ist es soweit!
Seit Samstag weiß ich, was es heißt, keine elektronischen Hilfsmittel zur Verfügung zu haben.
Ich habe mich daran gewöhnt.
Jetzt, wo unsere Frizbox kaputt ist, zeigt sich mir deutlich, wie sehr ich auf diese Hilfsmittel, wie Internet und Telefon, angewiesen bin.

Nun, jetzt muss ich dann wohl mehr in den direkten Kontakt gehen und wenn es wichtig ist, erst mal echte Briefe und Karten schreiben.
Und wer sich fragt, wieso ich das jetzt schreiben kann....
Ich hab einen Freund, der mir gerade für diesen Post sein Internet zur Verfügung stellt.

Wieder ein Fingerzeig Gottes(?!), der mir in der Fastenzeit die Möglichkeit einräumt, klar zu sehen.
Und zum Beginn in den Tag möchte ich mit einem Gebet starten, das mir vielleicht bewusst macht, auf was es im Leben ankommt.
So ganz undigital....

Herr, ich  danke Dir für diesen Tag.
Lass mich mit meinen Fähigkeiten nicht herrschen, sondern dienen.
Hilf mir auch mit denen auszukommen, die ich nicht leiden kann.
Bewahre mich davor, immer recht haben zu wollen.
Lass mich zuhören können.
Lass mich ehrlich und gewissenhaft sein.
Lass mich in allem Dir allein Ehre sein.
Segne mich und alle, die ich heute treffe!
Amen.

Montag, 18. März 2013

Begegnung

Begegnung von Mensch zu Mensch. 
Manchmal gelingt sie ganz leicht, wie von selbst. 
Manchmal muss sie schwer und mühevoll errungen werden, 
gegen Widerstände. 
Aber ob leicht oder schwer: 
wir dürfen nicht aufhören, einander zu begegnen,
denn darin besteht das Leben.
Wie begegne ich heute den Menschen um mich her?

Sonntag, 17. März 2013

Richtungswechsel


In der Fastenzeit betrachten wir unser Leben und unsere Beziehung zu Gott.
Die Fastenzeit gibt uns die Möglichkeit hinzuschauen.
Sie gibt uns die Möglichkeit, die Wege, die wir betreten, in den Blick zu nehmen und zu prüfen, ob wir mit unserem Lebensstil wirklich zum Leben kommen.
Welche Wege habe ich betreten und sind diese auch heute noch gültig? Muss ich die Weichen neu stellen, damit ich mehr zum Leben komme?
Ich stelle oft fest, dass mein Alltag an mir vorbeirauscht. Ich bin getaktet.
Das Wetter der vergangenen Woche, in diesem Fall der starke Schneefall, hat mich gezwungen langsamer zu werden und mir Zeit zu nehmen.
Und siehe da! 
Beim Entschleunigen  merke ich, dass der Weg, den ich vor Jahren betreten habe, heute so nicht mehr hilfreich ist.
Der Weg hat mir bisher gute Dienste geleistet, aber nun sind andere Themen in den Vordergrund gerückt und  ein Richtungswechsel, vielleicht sogar eine „Umkehr“ ist not-wendig,
Kehr um,
sonst bleibt alles beim Alten!
Kehr um,
sonst ändert sich nichts!
Kehr um,
sonst entfernst Du Dich von Dir!
Kehr um,
sonst siehst Du alles
von der falschen Seite!
Kehr um,
sonst bemerkst Du nichts vom Ganzen.
Kehr um,
sonst bleibt Dir Gott verborgen.
Kehr um,
sonst spielt sich alles
hinter Deinem Rücken ab!

Samstag, 16. März 2013

100 Tage

Wenn ein Bundeskanzler gewählt wird, dann geben wir diesem Zeit, sich in 100 Tagen einzugewöhnen, sich einzuarbeiten, um sich dann ein Urteil erlauben zu können, wie der Kanzler oder die Kanzlerin ihr Amt ausfüllt.

Ich bin ehrlich gesagt ein bißchen genervt von den viele Umfragen zum Papst und was man so von ihm erwartet.
Oft melden sich  Menschen zu Wort, die merkbar eher wenig Berührungspunkte mit der Kirche haben und noch weniger Sachkenntnis, aber viele Forderungen.

Sicher, aus europäischer Sicht braucht die Kirche vielleicht eine Reform, aber wir sind eine Weltkirche und diese besteht nicht nur aus Europa.  
Ich bin für Meinungsvielfalt und auch für kontroverse Diskussionen, aber eben auch  für Sachkenntnis.
Der Papst ist gewählt und die Christen der kath. Kirche gehen davon aus, daß der Heilige Geist diese Wahl bewirkt hat.
Ich denke, wir sollten weniger Erwartungen an den neuen Papst stellen. Wir sollten für ihn um den Heiligen Geist beten und ihn dadurch in den kommenden (100) Tagen begleiten, bis er Sicherheit in seinem Amt gefunden hat.
Ich könnte mir eine Gebetsinitiative gut vorstellen. Wenn genug mitmachen, dann schaffen wir auch 100 Tage.
Ich werde schon mal den morgigen Tag übernehmen.

Freitag, 15. März 2013

Werkzeug Gottes

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens.
Wo Hass herrscht, lass mich Liebe entfachen.
Wo Beleidigung herrscht, lass mich Vergebung entfachen.
Wo Zerstrittenheit herrscht, lass mich Einigkeit entfachen.
Wo Irrtum herrscht, lass mich Wahrheit entfachen.
Wo Zweifel herrscht, lass mich Glauben entfachen.
Wo Verzweiflung herrscht, lass mich Hoffnung entfachen.
Wo Finsternis herrscht, lass mich Dein Licht entfachen.
Wo Kummer herrscht, lass mich Freude entfachen.
O Herr, lass mich trachten:
nicht nur, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste,
nicht nur, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht nur, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe,
denn wer gibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

dem heiligen Franz von Assisi zugeschrieben

Donnerstag, 14. März 2013

"Was halten Sie vom neuen Papst?"


Am Dienstag Abend, das Konklave hatte gerade erst begonnen, da teilte ein Freund von mir auf Facebook ein unglaubliches Video. Ein amerikanischer Fernsehsender hatte Passanten gefragt: "Was halten Sie vom neuen Papst?" (obwohl der ja noch gar nicht gewählt war!) - und die antworteten unbefangen und detailliert, konnten z.T. sogar sagen, wo sie gewesen waren, als die Wahl stattgefunden hatte, usw.
Dabei musste ich darüber nachdenken, warum es uns so schwer fällt, einfach zu sagen: "Sorry, aber ich hab keine Ahnung." Lieber dreschen wir leere Phrasen und erzählen Unsinn, nur um uns keine Blöße zu geben.
Jetzt ist der neue Papst also wirklich gewählt und es wird überall schon viel über ihn geredet. Ich allerdings muss gestehen: Ich war sehr bewegt von seinem ersten Auftreten und die Wahl seines Namens lässt mich hoffen, aber alles andere warte ich einfach mal ab. Wir werden es wohl bald erfahren, was er für ein Mensch - und was für ein Papst! - er ist.

Mittwoch, 13. März 2013

Stummer Jubel

Wir Dominikanerinnen in Waldniel sind in einer großen Verlegenheit! Das Konklave hat begonnen, bald, vielleicht schon sehr bald wird in Rom weißer Rauch aufsteigen. "Habemus papam", "Wir haben einen Papst!" wird ausgerufen werden. Alle katholischen Kirchen auf der ganzen Welt werden läuten, was die Glocken eben hergeben - nur wir nicht. Die kleine Glocke unserer Kapelle wird stumm bleiben. 
Wieso?
Ist es irgendeine seltsame Art des Protestes? Nein. Die Glocke ist schlicht und einfach wieder einmal kaputt. Die Reparatur (vorläufig) zu teuer.
Nun kann man "mit ohne" Glockengeläut leben (auch wenn es für ein Kloster echt komisch ist) - aber beim "Habemus papam" nicht läuten zu können... Eine schreckliche Vorstellung!
Was ist da zu tun?
Wir haben verschiedene Möglichkeiten erwogen: mit der Handglocke durchs Kinderdorf laufen usw. Es war nichts Gescheites dabei. Aber jetzt machte eine Schwester einen wirklich guten Vorschlag: vielleicht sollten wir mal unseren Freund Arne fragen, der könnte für uns läuten. Ob er das wohl tun würde? Er ist wirklich nett, wir kennen ihn gut, er wohnt direkt nebenan. Aber irgendwie habe ich doch Hemmungen, ihn zu fragen...
Arne ist der evangelische Pastor des Ortes...  :-)

Dienstag, 12. März 2013

Wunscherfüller, die Zweite

Heute beginnt das Konklave. Schon seit dem Rücktritt von Papst Benedikt beschäftigt viele die Frage, wie es nun weitergehen wird. Auch hier gilt, dass Gott nicht unser „Wunscherfüller“ ist, sondern aus freiem Willen die Kirche durch diese Zeiten lenkt. Es wird viel gebetet um das Wirken des Heiligen Geistes in diesen Tagen, aber beten wir auch darum, dass wir Sein Wirken auch dann annehmen können, wenn es nicht unseren eigenen Wünschen und Erwartungen entspricht!

Sr. Sara, Generalpriorin

Montag, 11. März 2013

Auf ein Neues!

Die vierte Fastenwoche beginnt: durchhalten ist angesagt. Dazu fiel mir ein Zitat in die Hände, von dem ich mich ertappt fühlte:

Wer seine Vorsätze ständig ändert, wird nie zum Ziel gelangen.

Franz von Sales

In diesem Sinne werde ich meine Fastenvorsätze nicht ändern, nur weil ich vielleicht manchmal schwach geworden bin und sie nicht eingehalten habe. Nein! Ich fange einfach nochmal an: auf ein Neues!

Sonntag, 10. März 2013

Wunscherfüller, die Erste

Wenn ich durch Roermond nach Waldniel fahre, muss ich 9 Ampeln passieren, und die Schwestern wissen, wie sehr es mich ärgert, wenn ich an manchen Tagen an mindestens 7 davon bei Rot halten muss, weil die Nebenstraßen immer Vorfahrt haben! Manchmal hadere ich dann mit Gott, der meine Fahrt auf diese Weise ausbremst und immer wieder unterbricht, so dass ich nicht so schnell vorwärts komme, wie ich geplant hatte. Dann muss ich über mich selbst lachen. Denn was ist das für ein Gottesbild, wenn ich mir Gott nur als Wunscherfüller vorstellen kann, der dafür sorgt, dass alle Ampeln in meine Richtung Grün haben!
Diese Fahrt durch Roermond hat mich viel gelehrt. Auch wenn ich die Richtung kenne, heißt das nicht, dass ich mein Ziel ohne Unterbrechungen und Störungen erreichen kann. Es sind die „Nebenstraßen“, die unerwarteten Ereignisse, es sind die Menschen, die meinen Weg von Links oder Rechts kreuzen und mich dazu bringen, langsamer zu werden und meine Aufmerksamkeit zumindest zeitweise auf etwas anderes zu lenken als mein Ziel. Ich darf nur nicht aus dem Blick verlieren, wohin ich unterwegs bin!
So ist es wohl in jedem menschlichen Leben; Sie alle werden diese Erfahrung kennen.
Die Fastenzeit kann uns helfen, das Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren! Wir sind unterwegs nach Ostern, zum Fest der Auferstehung und neuen Lebens. Immer wieder werden wir von diesem Ziel abgelenkt, durch die vielen „Nebenstraßen“, die unser Leben kreuzen und uns oft genug auch das Glauben schwer machen. Nicht zuletzt ist es auch das persönliche Leiden, aneinander und am eigenen Leben, das die Ampel auf „Rot“ springen lässt. Aber Gott ist keine „Versicherung gegen Schicksalsschläge“. Mag Sein Wille auch oft unergründlich für uns sein, mag die Ampel auch noch so oft auf „Rot“ springen – behalten wir das Ziel vor Augen: die Begegnung mit dem lebendigen und Leben schaffenden Gott, der für uns gelitten hat, gestorben und auferstanden ist.
Ich wünsche Ihnen allen noch eine gute Fastenzeit!

Sr. Sara, Generalpriorin

Samstag, 9. März 2013

Mystische Begegnungen

Empfange jeden freundlich,
rede kurz mit ihm,
entlasse ihn getröstet
und hänge dein Herz nicht an ihn.

Heinrich Seuse
(1295-1366, dominikanischer Mystiker)

Freitag, 8. März 2013

Stille

Gestern habe ich von Musik und Stille geschrieben. Heute habe ich dazu ein passendes Zitat von Reinhold Schneider gefunden:

Die Stille ernährt,
der Lärm verbraucht.


Donnerstag, 7. März 2013

Ohne Musik

Neulich habe ich im Bus eine Jugendliche aus unserem Kinderdorf getroffen. Wir kamen ins Gespräch, u.a. über die verschiedenen Kopfhörer und "Ohrstöpsel", die es heute so gibt, ihre Vor- und Nachteile. Irgendwann überkam es mich, vielleicht, weil ich gerade ein Jahr älter geworden bin, und ich sagte: "Als ich Kind war ("so alt wie du" konnte ich mir gerade noch verkneifen), da gab es das alles noch nicht. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Walkman, dann den ersten Discman..." Das Mädel fragt freundlich interessiert: "Was ist ein Walkman?"
Ich komme mir vor wie ein Dinosaurier, aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich versuche eine Erklärung, hoffe, dass sie noch weiß, was Audiokassetten sind, und unversehends landen wir bei meiner Erinnerung an eine Kindheit (und Jugend!) ohne permantenten Klangteppich, ohne ständigen Knopf im Ohr. Wir sind uns einig, dass es höflicher ist, den Knopf rauszunehmen, wenn man mit jemandem spricht, aber die Jugendliche sagt bei meiner Schilderung doch entschieden: "ohne Musik könnte ich nicht leben!"
Dabei hatten wir ja auch Musik! Nur nicht immer und überall. Und darum ging es ihr wohl: um die Zeiten der Leere und Stille, die wir früher einfach ausgehalten haben oder in denen wir andere Dinge gehört haben, z.B. das Ticken der Uhr an der Wand. Ich glaube, dass eine solche Stille für viele Menschen heutzutage fast beängstigend wirkt.
Ich habe heute auch öfter mal den Knopf im Ohr, vor allem, wenn ich unterwegs bin, im Bus, in der Bahn, oder in Momenten, in denen ich nicht lesen kann. Aber immer öfter lasse ich ihn bewusst weg und versuche wieder wahrzunehmen, was mir z.B. auf dem Weg zum Supermarkt verlorengeht, wenn ich mitten in einem Konzert bin: das Zwitschern der ersten Frühlingsvorboten oder auch mal die ersten Knospen.

Mittwoch, 6. März 2013

Werke der Nächstenliebe 3

Wenn die Kleiderspenden alle sortiert sind, bleibt ein großes Durcheinander an leeren Kartons und Müll zurück. Die 80 Kartons kann man noch mit lautem Hallo packen und wegfahren. Den Müll sieht niemand. (Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb mein Kleiderkeller noch so voll ist: sieht ja keiner, ob ich das endlich wegräume. Naja, und mir fehlt jetzt auch der Zeitdruck...)
"Wenn ihr Almosen gebt, soll eure linke Hand nicht wissen, was eure rechte tut." Ein starkes Bild, das Jesus gebraucht um uns zu sagen: es kommt darauf an, was du gibst, wem du hilfst - und nicht darauf, wie viele Menschen das wissen.
So steht dieses Bild für all die vielen Menschen, die im Verborgenen Gutes tun. "Euer Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es euch vergelten."

Dienstag, 5. März 2013

Werke der Nächstenliebe 2

Wenn wir eine Kleiderspende kriegen, kommt sie meist in Kartons oder Säcken. Wir sortieren sie und packen die guten Sachen (leider ist längst nicht alles gut genug zum Weiterschenken!) in möglichst gleich große Kartons mit Deckel.
Gerade haben wir 80 Kartons auf die Reise nach Lettland geschickt - ein kleiner Teil eines viel größeren Hilfstransports. Eine schöne Aufgabe: das, was wir zu viel haben, anderen Menschen, die zu wenig haben, zur Verfügung zu stellen.
Genau das ist der Sinn des "Almosengebens", das unbedingt zur Fastenzeit dazugehört. Wir können vor Gott noch so viele Gebete sprechen und fasten wie die Heiligen - es ist vollkommen sinnlos, wenn wir gleichzeitig den übersehen, der neben uns steht und der unsere Hilfe braucht.
Die Kinder haben ihre Fastenopferkästchen, in das sie die Münzen tun, die sie gespart haben, weil sie kein Süßes gekauft haben. Das haben schon wir vor Jahrzehnten so gemacht - und im Kinderdorf machen sie es noch heute so. Erwachsene brauchen keine Kästchen, sie kennen andere Wege, die Misereor Fastenaktion zu unterstützen.

Montag, 4. März 2013

Werke der Nächstenliebe 1

In der christlichen Fastenzeit geht es ja eigentlich um dreierlei: Fasten, Gebet und Werke der Nächstenliebe. Alles drei gehört zusammen.
Über das Fasten haben wir schon einiges geschrieben, übers Beten auch. Zur Zeit bin ich außerdem stark mit den "Werken der Nächstenliebe" beschäftigt, und zwar mit den Spenden, die wir für unsere Kleiderkammer in Riga bekommen.
Wenn ich etwas spende, eine Hose oder einen Pulli beispielsweise, dann hat das wieder einmal mit dem Loslassen zu tun. Das ist gar nicht so leicht. Ich kenne viele Menschen, die nicht gut loslassen können. Meist fällt es leichter, wenn man weiß, dass jemand anderer mit dem, was man selber lässt, noch etwas anfangen kann.
Die Fastenwochen sind in dieser Hinsicht gut zum Üben. Was sollte ich vielleicht endlich mal lassen?

Sonntag, 3. März 2013

Kreuz ist nicht schön....

Von Freitag auf Samstag war ich auf einer Tagung, die sich mit Vereinssachen auseinandersetzte.
Ich habe die Gelegenheit genutzt, um in der freien Zeit die Kirche anzusehen. Eine Kirche, die sehr oft von Jugendlichen genutzt wird.
Dort hing ein Kreuz, dass ich mir eine Zeit lang angesehen habe.

Ich dachte:
Das Kreuz ist schön, kreativ gestaltet und modern.
Im selben Moment kam dann in mir hoch:
Das Kreuz ist nicht schön!
Dennoch müssen wir alle unser Kreuz tragen.
Heute werde ich das erste Mal alleine Patienten im Krankenhaus die Kommunion bringen. 
Viele sind sehr krank, sogar sterbenskrank.
Als ich die ersten Male, gemeinsam mit dem Pastoralreferenten, die Kranken besuchte, fehlten mir oft die Worte.
Ich durfte bei den begleiteten Besuchen erleben, wie diese Patienten ihr Kreuz schulterten, im Blick auf Gott.
Mit Angst und Hoffnung auf das, was für sie in den nächten Tagen und Wochen, vielleicht Monaten auf sie zu kommt.
Ich habe Menschen erlebt, die Ihren Glauben leben und ein Glaubenszeugnis geben, das ansteckt und mich fragen lässt, wer hier wem einen Dienst erweist.
Es ist nicht immer leicht, so klar seinen Glauben zu leben, gerade wenn man weiß, dass man sich in einer Umgebung befindet, die der Kirche sehr kritisch gegenüber steht.
Dennoch haben sich viele Mitpatienten anstecken lassen und mitgebetet, haben das Kreuz des anderen ein wenig mitgetragen und auf ihre Weise Hoffnung gegeben.
So hoffe ich, dass auch ich heute mit den Patienten ein Stück ihres Weges gehen kann, im Vertrauen darauf, dass Gott unser Kreuz tagtäglich mitträgt.

Samstag, 2. März 2013

Das Ziel gibt dem Weg seinen Sinn.

Es war mal wieder so weit, ich habe meinen Wohnort verändert.
Nach Abschluss meines Studiums bin ich in die Niederlande übergesiedelt. Hier widme ich mich dem Archiv unserer Gemeinschaft.
Ein anderes Land, andere Menschen und eine andere Sprache. Als Kandidatin, also ganz zu Beginn meiner Ordensausbildung, habe ich bereits einige Zeit in den Niederlanden verbracht, doch das liegt nun auch schon einige Jahre zurück. Seit ich den Weg in Bethanien begonnen habe, habe ich im Schnitt nicht länger als 2 Jahre an einem Ort verbracht. "Tja, Dominikaner sind Wanderprediger." - Das bekomme ich dann oft mit einem Augenzwinkern zu hören.
Es ist ein enormer Reichtum, der mir durch die Erfahrungen der verschiedenen Kulturen und Mentalitäten geschenkt wurde und wird. Mir hat das sehr dabei geholfen, mich selbst und meine Ansichten immer neu zu hinterfragen. Auch meine Gottesbeziehung wurde jedes mal hinterfragt, veränderte sich, fand neue Ausdrucksformen.
Doch das Wichtigste und Schönste: Gott war immer mit unterwegs, begleitete mich und kam mir entgegen.
Es ist mir nicht immer leichtgefallen weiter zu gehen und alles hinter mir zu lassen. - Gerade dann waren und sind mir die Psalmen treue Gebetshelfer.
Auch bei diesem Umzug berührten mich einige Verse aus Psalm 45, die wir in der ersten gemeinsamen Gebetszeit im für mich neuen Land beteten:
"Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiß dein Volk und dein Vaterhaus! Der König verlangt nach deiner Schönheit; er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!"
Auf einem Pilgerstab, den ich geschenkt bekommen habe, steht: "Das Ziel gibt dem Weg seinen Sinn." Das ist es, was ich immer wieder erleben darf. Das Ziel, die Begegnung zwischen Gott und den Menschen mit zu ermöglichen, ist jeden Weg wert, ob im Schatten oder im Licht.

Freitag, 1. März 2013

"Ich war fremd"

Heute ist der Weltgebetstag der Frauen. In diesem Jahr ist das Thema "Ich war fremd - ihr habt mich aufgenommen", das Schwerpunktland ist Frankreich.
Frankreich. Hmm. Eigentlich denkt man bei diesem Weltgebetstag mehr an die Dritte Welt. Aber dann haben wir uns in der Vorbereitung mit dem eigentlichen Thema beschäftigt: "Ich war fremd." Einwanderer und Asylsuchende gibt es überall, in Frankreich, auch bei uns in Deutschland.
Und plötzlich war uns das Thema ganz nah. Näher als ein interessierter Blick in eine fremde Welt oder ein mitleidiges Staunen darüber, wie Menschen anderswo leben müssen. Es geht nicht um andere Menschen weit weg. Es geht um uns und unsere Nachbarn.
"Ihr habt mich aufgenommen."
Es geht darum, dass andere zu uns kommen und wie wir darauf reagieren. Fremdeln wir? Oder helfen wir beherzt? Es geht auch darum, ob wir selber schon einmal fremd waren. Können wir nachempfinden, wie es Menschen geht, die in Deutschland (oder Frankreich) leben, aber ihre Wurzeln woanders haben?