Dienstag, 26. März 2013

Reisebekanntschaften

Am Samstag machte ich mich guter Dinge auf den Weg zum Flughafen, voll Vorfreude auf die Kar- und Ostertage, die ich in Riga verbringen darf.
Allerdings hob die Maschine an diesem Tag nicht ab, ein Reifen war kaputt...
Alle Fluggäste harrten gemeinsam fünf Stunden aus, bis wir unser Gepäck zurück bekamen und auf verschiedenste Flüge für den kommenden Tag umgebucht wurden.
Unter den Fluggästen waren viele Kinder zwischen drei Monaten und zehn Jahren alt. Und eine Gruppe von acht Sechzehnjährigen, die auf dem Weg zu ihren Gastfamilien im Rahmen eines Austauschprojektes waren.
Die Kinder haben die Zeit super überstanden. Nachlaufen und fangen, von Stühlen hüpfen - man kann so viel spielen und als die Ideen ausgingen, kramten alle ihre Stifte und Papier raus und es wurde mit Hingabe gemalt.
Eines fiel mir jedoch besonders auf, die Kinder sprachen bzw. verstanden alle mindestens zwei Sprachen! Ein Mädchen erklärte ihrem Vater auf Deutsch, dass er ihr zusehen solle, wie sie vom Stuhl hüpft und er antwortete ihr auf Lettisch. Von einem zweijährigen Mädchen hab ich später erfahren, dass sie nicht nur Deutsch und Lettisch versteht, sondern auch Türkisch, da ihr Vater ein Türke ist. Sie beginnt Wörter aus allen drei Sprachen zu verwenden - ich finde das genial.
Es waren aber auch russischsprachige Reisende dabei, die einigen lettischen Mitreisenden die deutschen Ansagen übersetzten.
Wir Erwachsenen waren alle ziemlich fertig, als wir in der Schlange standen, um uns umbuchen zu lassen und auch die gute Laune der Kinder ließ  nach, es war ja schon lange nach Schlafenszeit. Die Reisenden mit Kindern wurden in der Schlange nach vorne geschoben, egal ob sie als Letzte vom Gepäckband kamen.
Es hat mich tief beeindruckt, wie schnell diese bunte Mischung von Menschen zusammengewachsen ist.
Am nächsten Morgen habe ich einige wiedergetroffen und wir haben unsere Informationen ausgetauscht, welche Flüge die anderen bekommen haben, wir wussten umeinander.
Irgendwie war Gott mittendrin. Wir waren uns einig, dass wir ihm sehr dankbar sind, dass die Reifenprobleme gesehen wurden und ein Unglück bei der Landung verhindert wurde. 
Aber für mich war er auch in der Sprachgewandheit der Kinder gegenwärtig. An ihnen lässt sich erkennen, wie die Liebe Völker verbindet, sie sind die Brücken hin zu einer geschwisterlichen Welt.
Trotz aller Strapazen, ich bin dankbar für dieses Reiseabenteuer.

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