Sonntag, 27. Juni 2010

Zwerge und Hexen

Der Tag nach der Sommersonnenwende, Janis (Johannes) ist in Lettland staatlicher Feiertag. Wir waren nur zu dritt, die anderen ausgeflogen, aber wir haben die Gelegenheit zu einem Ausflug genutzt. Mit einer Freundin zusammen sind wir in einen Märchenpark gefahren. Irgendwie macht man sowas ja nur, wenn man kleine Kinder hat - oder wenn man Touristen oder andere Ausländern das Land zeigen möchte.
Ich bin froh, dass wir dieses Alibi gefunden haben, denn der Wald war wirklich schön. Er war (wie die lettischen Wälder überhaupt) sehr groß und mit altem Baumbestand. Alle "Attraktionen" waren sehr schlicht und gerade dadurch schön.

Am Anfang waren wir im Zwergenwald. Jede Menge Zwergenhäuser konnte man da besichtigen - aber den ein oder anderen Zwerg haben wir auch getroffen.

Später kamen wir in den Hexenwald. Sehr unheimlich. Da steht der Sommerwohnsitz des Teufels! (Im Winter wohnt er in einer Höhle tiefer unten in der Erde, da ist es wärmer! - stand jedenfalls auf einem Schild) Zum Glück war er gerade nicht da. Dafür haben wir eine Hexe getroffen, die uns Tee gekocht hat. Sie gab uns ein Töpfchen mit einer krümeligen Masse. "Jetzt müsst ihr einen schmutzigen Finger anlecken, da reinstecken. Die Krümel, die haften bleiben, in den Mund stecken und über die linke Schulter dreimal ausspucken, dann spuckt ihr alles Schlechte mit aus." Mmh. Haben wir alles brav gemacht. Obs geholfen hat? Bisher spür ich noch nix...

Donnerstag, 24. Juni 2010

Ligo-Abend

Gestern war Ligo, der Abend vor der Sommersonnenwende. Das wird hier in Lettland ganz groß gefeiert. Unsere lettischen Schwestern waren zwar nicht da (eine wegen Prüfungen in Deutschland, eine im Urlaub, usw.), aber auch uns beiden Deutschen war klar: heute machen wir was Besonderes.
Also haben wir den Grill angeworfen und allerlei dafür vorbereitet: Schaschlik, Gemüse, Würstchen, dazu Salat...
Um 19:00 haben wir dann erst noch wie immer die Vesper gebetet, und danach gings raus in den Garten. Um 20:00 waren die ersten Schaschlikspieße und Gemüsetaschen fertig und das erste Bier getrunken. Die erste Freundin war sowieso schon zur Vesper da.

Nach und nach kamen dann einige der Studentinnen, die in unserem Haus wohnen, und Nachbarn (ungefähr doppelt so viele wie angekündigt, das war sehr schön, so waren genug Kinder da, die miteinander spielen konnten!) .
Und was die alles mitgebracht haben: Kuchen, Melone, noch mehr Bier - und Blumen!
Die Stimmung war klasse, das Wetter auch, aber um 21:30 sagten die deutschen Schwestern: tut uns leid, aber wir gehen jetzt.

Wir hatten das schon bei der Einladung gesagt: 21:30 in Riga ist 20:30 in Deutschland - und wir wollten Deutschland gegen Ghana sehen. Die Jugendlichen wollten mitgucken, aber dann: "Der Kommentar ist deutsch? Schade!" Einer der Männer murmelte: "Ja, wenn es Eishockey wäre..." Aber alle waren sehr verständnisvoll und ließen uns ziehen. Pünktlich zur Nationalhymne waren wir vorm Fernseher (im Ausland zu leben steigert den Patriotismus doch gewaltig!) und haben bei den Resten vom Feste gemeinsam mit der lettischen Freundin, die schon ganz am Anfang da war, ein echt spannendes Spiel verfolgt.
Ausgeklungen ist der Abend dann in der Küche: erst alles wegspülen und zur Belohnung noch ein "kleines" Eis mit Schuss.

Sonntag, 20. Juni 2010

Gerettet

Halleluja - die Daten sind gerettet! Ich hab den Rechner zwar noch nicht zurück, aber es ist nur eine Frage von Tagen.
Ich hatte den Gedanken nicht zu nah an mich ran gelassen, aber hin und wieder dachte ich doch: und wenn jetzt alles weg ist? Die Buchhaltung? Die Adressenliste des Konventes? Die privaten Adressen? Die emails - nicht nur die aktuellen, sondern auch die älteren, die ich manchmal noch rauskrame, wenn ich alte Kontakte auffrischen will? Alle Dokumente, Briefe, Protokolle, Vorlagen...?
Mal ganz ehrlich: wer macht schon regelmäßig ein Backup?
Ich! Sobald ich den Rechner wieder habe - ganz bestimmt!

Donnerstag, 17. Juni 2010

Tanz fuer Gesundheit

Ich wollte es nur ausprobieren!
In diesem Krankenhaus tanzen die Mitarbeiter fuer die Firma der Handschuhe. Wenn 1 Million Menschen dieses ansehen, bekommen sie viel Geld fuer Krebsforschung.
Viel Spass!

http://www.youtube.com/watch?v=OEdVfyt-mLw

Marjolein

Mittwoch, 16. Juni 2010

Not lehrt beten

Mein Rechner hat den Geist aufgegeben. Plötzlich fuhr er nicht mehr hoch. Sr. Hannah sagte, Katharina v. Siena sei die Heilige, die für Computer zuständig ist. Aber ich bezweifle ja irgendwie doch, das sie sich in die Niederungen der Bits und Bytes herablässt. Jedenfalls könnte ich ihre Hilfe dringend brauchen! Denn, wie das immer so ist: das Backup wollte ich gerade gemacht haben (rheinischer Konjunktiv) - heißt soviel wie: hab ich aber nicht! Also fange ich diesmal wirklich an zu beten, diese Sache scheint mir dann doch wichtig genug. Jeder, der am Computer arbeitet, wird mich verstehen.

Montag, 14. Juni 2010

Gefühlte Temperatur

Gestern abend bei der Komplet haben wir festgestellt, dass die Temperatur in unserer Kapelle sehr stark variiert! Auf der linken Chorseite ist es etwa 20 Grad wärmer als auf der rechten - jedenfalls ist das unsere einzige Erklärung beim Blick auf unsere Füsse gewesen!
m. Diana, Riga

Sonntag, 13. Juni 2010

willkommen.....

...sage ich zu mir selber! Es scheint, dass es geklappt hat!

Wir haben z. Zt. in Thorn keine Internetverbindung, also ist es mit dem schreiben ein wenig problematisch. Macht nix, kommt schon!

Euch allen einen wunderschönen Sonntag!

Sr. Marjolein

Mittwoch, 9. Juni 2010

Willkommen zu Hause

Endlich wieder zu Hause! Deutschland war schön, anregend, auch erholsam, aber jetzt wieder im eigenen Zimmer, das ist doch ganz was anderes. Nun bin ich kein übertrieben ordentlicher Mensch (musste ich deshalb in einen Orden eintreten?): mich erwarten die Blumen, die ich vor zwei Wochen nicht mehr weggeräumt hatte - frischer sind die nicht geworden. Auch die Arbeit hat sich nicht von selber erledigt, sondern irgendwie vermehrt: Soviel Post...
Der Rucksack ist noch nicht ausgepackt, da krieg ich schon den ersten Schreck: Antwort auf unseren Brief, den wir 2 mal im Jahr an alle Freunde und Förderer schicken. "Ich wollte per mail antworten, ging aber nicht." Was ist das? - Ich habe im Brief eine falsche Kontaktadresse angegeben - 200 mal!
Herzlich willkommen im Alltag!
Sr. Barbara, Riga

Dienstag, 8. Juni 2010

Die gute alte Zeit

Im Kloster hat man ja alles gemeinsam, auch die Autos. Ich bin gerade in einem anderen Konvent zu Gast und habe dort für eine Fahrt einen Wagen zur Verfügung gestellt bekommen. DAS ist ein Auto! Super in Schuss, gut gepflegt, aber: Fenster zum selber kurbeln. "Knöpfchen drücken nicht vergessen" (Zentralverriegelung? Was ist das denn?) 250.000 km auf dem Tacho. Und in den Rillen für die Parkuhrmünzen steckte...? Richtig: 1 DM!
Sr. Barbara, zur Zeit am Niederrhein

Freitag, 4. Juni 2010

Fronleichnam - Demo für Gott

Zur Zeit bin ich für 5 Tage in meiner Heimatstadt auf Urlaub. Hier lebt auch die Familie meines Bruders, die Kleine ist gerade zur Erstkommunion gegangen. Jetzt an Fronleichnam saß sie zusammen mit allen anderen Kommunionkindern in der ersten Reihe.
Überhaupt fährt unsere Kirche an diesem Fest alles auf, was sie so zu bieten hat: Messdiener in Hülle und Fülle, Fahnen, Weihrauch... Ganz großes Kino! In Lettland gibt es die Tradition der Fronleichnamsprozession so nicht, schade eigentlich. Wir sind hier – nach langem Braten in der Sonne – ein Stück über die dreispurig gesperrte Bundesstraße gezogen. Das hat was!
In der Predigt hat der Pfarrer gesagt, es sei schwieriger für etwas zu demonstrieren als dagegen. Ich finde, unsere „Positiv-Demo“ ist uns heute gut gelungen!
Sr. Barbara, z.Zt. im Bergischen Land