Donnerstag, 31. Januar 2013

Zum Träumen schön

Es ist nur ein Stück Papier, DIN A 5, weiß mit schwarzer Schrift, wirklich nix Besonderes. Aber plötzlich hab ich Sommer!
Die Priorin hat in die Fächer die Blätter verteilt, auf die wir unsere Jahresplanung eintragen sollen. Wann werden wir außer Haus sein, wegen Exerzitien, Urlaub, Tagungen? Bei einer so großen Hausgemeinschaft wie unserer (z.Zt. 22 Frauen), ist es schon gut zu wissen, wer wann im Haus ist. 
Ich hab also diesen Zettel vor mir liegen. Exerzitien und eine Tagung sind schnell eingetragen. Und jetzt muss ich mich plötzlich mit meinem Urlaub beschäftigen. Im Januar. Draußen regnet es. Und ist kalt. Ich werde im Sommer Urlaub nehmen, so viel ist klar!

Dienstag, 29. Januar 2013

Freunde Jesu

Hurra! Die neuen Kärtchen sind da!!!
Wer die Aktion nicht kennt, wird sich vielleicht wundern, aber wir "Freunde des Wortes" freuen uns jeden Monat wie bekloppt, wenn der Brief aus Kamen ankommt. In Kamen sitzt nämlich eine Gruppe hochmotivierter Jugendlicher der Aktion "Jesus beim Wort genommen". 
Sie verschicken Monat für Monat ein Bibelzitat auf bunten Kärtchen - in 14 Sprachen übersetzt, die Sprache, in der man bestellt hat, auf der einen Seite, alle Übersetzungen klein auf der Rückseite! Dazu gibt es einen Impuls, eine Auslegung oder Anregung, wie man dieses Wort mit in den Alltag nehmen kann. 
Denn darum geht es: was mache ich mit Gottes Wort in meinem Alltag? Oder auch: was macht er mit mir?
Darüber tauschen wir uns aus, in kleinen Gruppen, überall auf der Welt, von Mexiko bis Neuseeland. Auch wir im Kinderdorf Schwalmtal haben eine kleine Gruppe gegründet und treffen uns jetzt schon ein Jahr lang. Es ist gar nicht so einfach, über Gott zu sprechen. Aber ich persönlich glaube, dass es genau das ist, was unsere Kirche mit Leben erfüllt.
Lust, mitzumachen? Oder kennt ihr Jugendliche, die interessiert sind? Hier geht's zur Info: www.onword.de


Mittwoch, 23. Januar 2013

Litanei vom Leben in Fülle

V: Herr, du hast uns ein Leben in Fülle versprochen. Wir wollen jetzt bedenken, was das für uns heißen kann:
A: Leben in Fülle...
V: ... heißt gute und schlechte Zeiten
A: Leben in Fülle...
V: ... heißt auch seine Tränen weinen
    ... heißt sein Leid ertragen
    ... heißt seine Schmerzen aushalten
A: Leben in Fülle...
V: ... heißt auch fragend bleiben
    ... heißt suchend bleibend
    ... heißt unverstanden bleiben
A: Leben in Fülle...
V: ... heißt auch wieder lachen können
    ... heißt Leid überwinden
    ... heißt heil werden in Gott
A: Leben in Fülle...
V: ... heißt auch Antworten bekommen
    ... heißt Ziele finden
    ... heißt verstanden werden
A: Leben in Fülle...
V: ... heißt auch das Leben füllen
    ... heißt auch niemals aufgeben
    ... heißt auch Hoffnung schöpfen
V: Du, Herr, schenkst uns dieses Leben in Fülle mit all seinen Höhen und Tiefen, den Aufs und den Abs. Bleibe bei uns und begleite uns auf allen Wegen unseres Lebens. Amen.
Frank Greubel

Dienstag, 22. Januar 2013

Leben in Fülle




Immer wieder komme ich an den Punkt, wo ich denke, dass ich nicht mehr kann, dass alles zuviel ist und die Arbeit mehr und mehr wird. Kaum zu bewältigen…..

Ich will vieles schaffen und allem und allen möglichst gerecht werden.
Das Gefühl und die Gedanken dazu kennen sicher viele, sicher auch einige Leserinnen und Leser aus diesem Blog.
In unserer Gesellschaft ist die Diagnose „Burnout“ in den letzten Jahren deutlich angestiegen.
"Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben"

 Johannes 10,10 ein.

Wie geht das zusammen mit meinem Glauben?

Mit dem Glauben daran, dass wir das Leben in Fülle haben sollen?

Was bedeutet das Leben in Fülle haben?

Was bewegt mich / uns dazu, oft über unserer Kräfte hinaus zu gehen?

Warum nehmen wir die Signale unseres Körpers nicht wahr?  

Darauf hat sicher jede/r Ihre / seine individuelle Antwort;  und wir kennen sie nur zu gut.
Klar ist für mich, dass  diese Haltung uns nicht zum Leben führt!

Ein Freund sagte mir einmal:
"Das, was uns nicht zum Leben führt, ist nicht vom Guten Geist“.
Es ist etwas, das uns vom wahren Leben fern halten will. 

Das ist sicher nicht das, was Gott von uns will!
"Ich bin gekommen damit sie das Leben in Fülle haben!"
Bei diesem Gedanken merke ich, wie wichtig es für mich ist, im Gespräch mit Gott zu bleiben.
Mich ihm zu öffnen und zu erspüren, welcher Weg (heute) für mich der richtige ist,  verbunden mit dem Gedanken an den Gelassenheitsspruch, den Selbsthilfegruppen oft zur Hilfe nehmen:

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann,

und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden

Posted by Picasa

Sonntag, 20. Januar 2013

Kalender als Gebetbuch

Kaum ist Weihnachten vorbei und schon ist der Zauber der Weihnacht verflogen, so scheint es.
Spätestens ab dem 6.Januar hat der Alltag uns wieder und, zumindest ich, lebe wieder nach dem Kalender.
So wichtig der für mich auch ist, aber manchmal möchte ich ihn auch zum Mond schießen und nicht nur Termine haben. Dennoch ist er für mich im Alltag notwendig, damit ich weiß, wann ich wo sein muss und so.
Die Zeit ohne Kalender genieße ich immer sehr, einfach in den Tag hineinleben, genießen, ohne auf die Uhr zu schauen.
Und dann fällt mir ein, da ist ja noch einer, der mit auf meinen Kalender schaut und mit sorgt....
Zum Glück ist Er da. Ja, auch bei allen Terminen und Dingen die anstehen.
Leider gerät das so schnell aus dem Blick, weil ja immer alles funktionieren muss, Routine...
Es ist gut für mich, dann auch Texte zu stoßen oder von anderen zu hören: Auch in Deinem Terminkalender hat Gott Platz, Er ist dabei. Das mache ich mir oft viel zu wenig bewusst, gerade zu solchen Zeiten, wie jetzt, wenn viel los ist bei der Arbeit, auch wenn vieles Freude macht.
Und dann gibt es die leisen Momente, wo ich spüre, ja, Er ist da, und es geht mir leicht von der Hand, Schwierigkeiten erledigen sich manchmal von selbst oder lassen sich, wider Erwarten leicht lösen. Ja, da hat Er seine Finger mit im Spiel!
Vielleicht wird so der Terminkalender zum Gebetbuch, mit allen Terminen, Treffen, Menschen, die mir begegnen werden, dass ich alles Gott hinhalten kann, Ihn um die Kraft bitten kann, dass die Arbeit gut läuft und die Menschen, die mir begegnen, ein wenig fröhlicher weggehen, als sie gekommen sind und dann noch  den heiligen Josef mitsorgen lassen kann...
Und bei allen Terminen, die noch kommen, ja auch die Gott hinhalten.
Das ist mein guter Vorsatz für dieses Jahr!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Bethanien bloggt - bloggt Bethanien?


                           Ja!


Bethanien bloggt, auch wenn es zwischendurch mal was länger dauert.
Der Tag hat einfach zu wenig Stunden, da kann es schon mal passieren, dass das Erlebte doch nicht in Worte gefasst wird.
Dann ist der Zeitpunkt oft schon überschritten, an dem es vielleicht interessant gewesen wäre....  :-(




Viel ist passiert….
Am Samstag traf sich unsere Laiengemeinschaft zum Studientag in Bergisch Gladbach.
Frühmorgens haben wir uns auf den Weg gemacht, um mit den Schwestern die Laudes zu beten. (mit integrierter hl. Messe)
Danach gab es dann Frühstück und wir konnten mit allen Schwestern ein wenig plaudern, bevor uns Schwester Monika die Geschichte des Kinderdorfes in Bergisch Gladbach näher brachte.
Eine Zeitzeugin die viel zu erzählen hatte.
Der Vormittag endete mit einem Rundgang durch das Kinderdorf und dem Besuch einer Kinderdorffamilie.
Nach dem Mittagessen hatten wir dann die Möglichkeit zu einem Austausch mit den Schwestern unserer Laiengemeinschaft.
Wir konnten Kriterien für die Aufnahme von Interessenten besprechen und unsere Treffen neu strukturieren.
Zum Ende des Tages haben wir dann die Möglichkeit der Anbetung genutzt und all die Anliegen, die uns am Tag wichtig geworden sind, mit ins Gebet genommen.

Die Schwestern aus Bergisch Gladbach haben uns einen herzlichen Aufenthalt bereitet.
Es ist schön, sich dieser Gemeinschaft zugehörig zu wissen.
So konnten wir wieder gestärkt in den Alltag gehen, in dem Wissen, dass viele liebe Schwestern durch ihre Berufung den Menschen begegnen wollen, um ihnen Hoffnung zu  sein, so wie Pater Lataste  es in seinem Leben und Wirken vorlebte.

Montag, 14. Januar 2013

Christus, das Licht


Seit Weihnachten wird es jeden Tag ein bisschen länger hell. Möglich, dass ich es noch nicht wirklich wahrnehmen kann, aber ich will nach diesem Licht ausspähen. Ich sehne mich nach Licht!
Wir sagen "Christus ist das Licht der Welt." Wegen dieser Symbolik wurde das Weihnachtsfest auch auf das (heidnische) Fest der Wintersonnenwende gelegt. Mit der Geburt Jesu wird die Dunkelheit besiegt.
Gestern haben wir "Taufe des Herrn" gefeiert. Jesus ließ sich im Jordan von Johannes taufen. Der Himmel tat sich auf und die Stimme Gottes sagte: "Das ist mein geliebter Sohn." Mit diesem Fest ist die Weihnachtszeit abgeschlossen und es kann auch in der Kirche die Krippe abgebaut werden und der Alltag wieder beginnen.
Aber was heißt Alltag - nach dieser Erfahrung? Denn Gott sagt ja auch zu jeder von uns: "Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter." Wäre es anders, er hätte seinen Sohn nicht in die Welt geschickt. 
Seit Weihnachten wird es jeden Tag ein bisschen länger hell. Möglich, dass ich es noch nicht richtig wahrnehmen kann, aber ich will nach diesem Licht ausspähen. Ich sehne mich nach diesem Licht, denn es ist mir ein Zeichen, eine Erinnerung daran, dass Gott in diese Welt gekommen ist, um ihr Dunkel zu vertreiben und um uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt!

Freitag, 11. Januar 2013

Auf der Flucht

Die Krippe in unserer Kapelle hat sich wieder verändert: Die drei Weisen aus dem Morgenland sind noch da, aber die heilige Familie macht sich schon auf den Weg. (In der Bibel brechen zuerst die Weisen auf, aber das ist nicht so schön bunt in der Darstellung.) Jedenfalls ist die Heilige Nacht endgültig vorbei und die Geschichte geht ziemlich schrecklich weiter: König Herodes bedroht das junge Leben, den "neugeborenen König der Juden", in dem er einen möglichen Konkurrenten sieht.
Josef hat wieder einmal geträumt und macht sich mit Frau und Baby auf den Weg nach Ägypten - gerade noch rechtzeitig, bevor Herodes sicherheitshalber alle Kinder im fraglichen Alter in der Gegend von Bethlehem in Judäa einfach abschlachten lässt.
Als Herodes tot ist, kommt die kleine Familie zurück nach Israel - aber nicht in die Heimat, denn in Judäa herrscht inzwischen ein anderer, der auch nicht viel besser als Herodes ist - aber immerhin nach Nazareth in Galiläa.
Mich berührt diese Geschichte zutiefst, denn ganz nebenbei wird uns hier erzählt, dass Gott sich in die Ströme der ungezählten politischen Flüchtlinge dieser Welt einreiht. Immer wieder klopfen Menschen in Not auch in unseren Häusern an und gerade konnten einige unserer Schwestern eine syrische Flüchtlingsfamilie aufnehmen. Ihr Elend ist groß, selbst wenn sie jetzt erst einmal in Sicherheit sind, eine Wohnung und zu essen haben. Die materielle Versorgung ist eben nur der erste Schritt. Diese Familie ist unendlich dankbar für die Hilfe der Schwestern, aber der Verlust der Heimat und der Perspektive wiegt schwer. 
Wie soll man leben in einem fremden Land, dessen Sprache man (noch) nicht kennt, so dass der erlernte Beruf, das absolvierte Studium völlig nutzlos wird? Vom Heimweh nach Freunden, Familie, Gebräuchen, Orten, Klima oder Speisen mal zu schweigen: was muss das für ein Lebensgefühl sein, zu wissen, dass man wohl nie mehr zurückkehren wird? Der alte Machthaber war und ist ein Diktator, aber die neuen Machthaber werden die Christen wohl noch mehr verfolgen. Keine Aussicht auf Normalität oder ein friedliches Leben in der Heimat.
Die einzige Antwort, die Gott uns darauf gibt, ist: ich bin bei euch. Alle Tage. Bis zum Ende der Welt. Darum können wir auch in jedem Flüchtling Jesus erkennen - wenn wir Weihnachten aus den bunten Krippen unserer Kapellen hinein in unser Leben lassen.

Dienstag, 8. Januar 2013

Ich habe Wunder gesehen...

Liebe Grüße aus Lettland!
Seit 15 Jahren in Riga, Hauptstadt Lettlands, besteht ein Konvent von Dominikanerinnen von Bethanien. Zur Zeit sind wir hier 3. Wir alle-Sr. Teresa, Sr. Nellija und ich, sind Letttinen, deshalb bitte ich schon jetzt Verzeihung wegen Sprach- und Schreibfehler. Aber - ich hoffe, Heilige Geist hilft uns:).
Weinachten und Neujahr sind vorbei, aber trozdem möchte ich mitteilen über wunderschöne Ereigniss am Weinachtstag.
Am 25. Dezember schon zweite Mal hatten wir Anbetung in einzige Frauengefängniss Lettlands.Und dieses Mal Frauen haben auch selbst was beigebracht: unter Leitung von Sr. Nellija sie haben eine Krippe gestaltet.Das war erste Krippe in Geschichte von Gefängniss! Anbetung dauerte eine Stunde und die Aula wurde immer voller. Wir haben die Anbetung mit Lieder und Texte lettisch und russisch begleitet.Unsere Jugendgruppe haben Gitarren, Violine und Kajon gespielt und gesungen.Um 14.00 Uhr war die Hl.Messe, von Erzbischof  Zbignevs Stankevics und Fr.Jareks gefeiert. 21 Frauen haben Firmung bekommen, drei wurden getauft und eine ist konvertiert. Nach der Messe wir haben kleine Geschenke verteilt. Aber - auch Frauen haben uns überrascht. Auch wir haben Geschenke bekommen-selbstgestrickte Socken und Mützen.
Kind Jesus ist geboren! Und auch Freude und Hoffnung in einem Ort, wo Leute sehnen nach  Wunder!
Vielen Dank an alle, die helfen uns in diese Arbeit in Gefängniss-mit Tat und Gebet! Liebe Grüße auch an " Freunde des Wortes"!
Hier ist Video, der wurde in staatliche Fernsehen gezeigt.
 
 
Und ein paar Fotos...
Erzbischof gibt Segen.

Aula in Gefängniss.

Wir...:)

Krippe und Altar.

Nachgedacht....

Am Sonntag feierten wir die Erscheinung des Herrn.
Ich habe mich oft gefragt, warum die Hl.  drei Könige wohl Sterndeuter sind und keine Könige.

Immer wieder, wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich mich, was der Schreiber mir mit diesem Text sagen will und dann erschließen sich für mich neue Wege.
Ich glaube, es geht nicht darum, alles bis ins Kleinste zu verstehen.  

Wenn ich darüber nachdenke, stolpere ich darüber, daß die Schriftgelehrten sehr wohl wußten, worum es geht.
Die Schriftgelehrten und Pharisäer sahen sich aber wohl eher dafür aus, anderen zu sagen was zu tun ist, denn als Vorbild voran zu gehen.
Ich glaube, das kennen wir alle, auch aus unserem Alltag, und wenn wir genauer hinsehen, haben wir auch was von den Pharisäern und Schriftgelehrten in uns.

Manchmal wollen wir uns auch nicht bewegen, weil es anstrengend ist, weil wir keine Position beziehen wollen, um leichter durchs Leben zu gehen.
Und wenn ich genauer hinschaue, dann kann ich jeden Tag ein wenig davon auch  in meinem täglichen Leben finden.

Gut aber ist es, sich dem zu stellen und es in die Hand Gottes zulegen.
Es ist gut, um Gottes Hilfe zu bitten, im Vertrauen darauf, daß er mich an meinen Aufgaben wachsen läßt. Er hilft mir jeden Tag ein wenig mutiger zu werden.

Und entsteht durch die Lesung von Sonntag mich die Bitte:

Herr, steh mir bei, bei all dem, was auf mich zukommt. Hilf mir bei dem, was für mich scheinbar schwierig ist, denn im Tiefsten meines Inneren weiß ich, daß Du willst, daß ich an meinen Aufgaben wachse.
Danke dafür!

Sonntag, 6. Januar 2013

Gutes Kind

Heute waren etwa 90 Kinder, Jugendliche und Erzieher von unserem Kinderdorf in unserem Wohnzimmer zu Besuch. Es war unser traditionelles Dreikönigstreffen: jede Gruppe oder Familie bereitet ein Lied, Gedicht, Instrumental- oder Theaterstück vor und es wird auch viel gemeinsam gesungen. Zum Abschied kriegen alle Kinder noch eine süße Kleinigkeit.
Die Stimmung war in diesem Jahr richtig schön, das Programm vielseitig. 90 Gäste und dazu wir Schwestern, das war schon eng. Ich war extra in Jeans, damit ich mich leichter auf den Boden setzen konnte. Dazu ein orangefarbener Pulli und bunte Socken - wenn schon, denn schon. Beim Abschied riesiges Gewusel. Wir haben im Moment viele ganz Kleine, die kenne ich (noch) nicht alle. Und wie ich da am Boden hocke und einem von den Jungs in die Schuhe helfe, kommt eins von diesen klitzekleinen Mädels doch wirklich und fragt: "Bist du eine Jugendliche oder eine Schwester?"
Gutes Kind!

Samstag, 5. Januar 2013

Dreikönigsingen

Morgen feiern wir "Erscheinung des Herrn". Ein Hochfest! Jesus ist unserer Welt erschienen, um uns besser und deutlicher als jeder vor ihm zu erklären, wie Gott ist und wie sehr er uns liebt. Damit sind wir auch schon fast wieder am Ende der Weihnachtszeit angelangt.
Bekannter ist das morgige Fest natürlich wegen etwas ganz anderem: den Königen! Morgen ist Dreikönigssonntag und schon seit Tagen ziehen die Sternsinger in kleinen Grüppchen durch ganz Deutschland und sammeln als Könige kostümiert mit Liedern und gelernten Sprüchen Geld für Kinder in Tansania. Im letzten Jahr haben sie 42 Mio € zusammenbekommen, Schwerpunktland war Nicaragua.
Drei Könige sind es der Tradition nach und sogar ihre Namen werden überliefert: Caspar, Melchior und Balthasar. Sie werden als drei Männer unterschiedlichen Alters dargestellt und vor allem aus unterschiedlichen Ländern. Ein Schwarzer muss immer dabei sein, einer sieht oft ein bisschen asiatisch oder orientalisch aus und der dritte eher europäisch.
Um es klar zu sagen: die drei hat es nicht gegeben.
Die Bibel spricht von Sterndeutern. Nix Könige! Keine Namen. Kein Alter. Keine genauen Herkunftsländer. - Was soll das dann?
Nun, wie die Tradition entstanden ist, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich finde einleuchtend, warum wir daran festhalten. Es geht um eine symbolische Aussage. Wer kommt und verneigt sich vor dem Kind in der Krippe? Wer anerkennt, dass dieses hilflose Bündel der Herrscher der Welt ist? Es sind die Könige, die Machthaber, und zwar aus allen (früher bekannten) Kontinenten. Alte und Junge, schwarze, braune und weiße - ganz egal: alle, alle kommen zur Krippe, vergessen ihre Macht, alles, was uns sonst so wichtig ist und verehren das kleine Kind.
Kein Wunder, dass das bis heute ein Motiv für das Kindermissionwerk ist - und für all die kleinen Sternsinger, die uns in diesen Tagen den Segen an die Türen malen. Und wer Caspar, Melchior und Balthasar jetzt nicht mehr mag, weil sie unhistorisch sind, der kann beruhigt sein: 20+C+M+B+13 heißt ja eigentlich "Christus mansionem benedicat" - Christus segne dieses Haus!