Samstag, 2. März 2013

Das Ziel gibt dem Weg seinen Sinn.

Es war mal wieder so weit, ich habe meinen Wohnort verändert.
Nach Abschluss meines Studiums bin ich in die Niederlande übergesiedelt. Hier widme ich mich dem Archiv unserer Gemeinschaft.
Ein anderes Land, andere Menschen und eine andere Sprache. Als Kandidatin, also ganz zu Beginn meiner Ordensausbildung, habe ich bereits einige Zeit in den Niederlanden verbracht, doch das liegt nun auch schon einige Jahre zurück. Seit ich den Weg in Bethanien begonnen habe, habe ich im Schnitt nicht länger als 2 Jahre an einem Ort verbracht. "Tja, Dominikaner sind Wanderprediger." - Das bekomme ich dann oft mit einem Augenzwinkern zu hören.
Es ist ein enormer Reichtum, der mir durch die Erfahrungen der verschiedenen Kulturen und Mentalitäten geschenkt wurde und wird. Mir hat das sehr dabei geholfen, mich selbst und meine Ansichten immer neu zu hinterfragen. Auch meine Gottesbeziehung wurde jedes mal hinterfragt, veränderte sich, fand neue Ausdrucksformen.
Doch das Wichtigste und Schönste: Gott war immer mit unterwegs, begleitete mich und kam mir entgegen.
Es ist mir nicht immer leichtgefallen weiter zu gehen und alles hinter mir zu lassen. - Gerade dann waren und sind mir die Psalmen treue Gebetshelfer.
Auch bei diesem Umzug berührten mich einige Verse aus Psalm 45, die wir in der ersten gemeinsamen Gebetszeit im für mich neuen Land beteten:
"Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiß dein Volk und dein Vaterhaus! Der König verlangt nach deiner Schönheit; er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm!"
Auf einem Pilgerstab, den ich geschenkt bekommen habe, steht: "Das Ziel gibt dem Weg seinen Sinn." Das ist es, was ich immer wieder erleben darf. Das Ziel, die Begegnung zwischen Gott und den Menschen mit zu ermöglichen, ist jeden Weg wert, ob im Schatten oder im Licht.

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