Karneval wird in diesen Tagen vielerorts gefeiert.
Die Jecken sind los!
Viele Verkleiden sich, schlüpfen in Rollen, und leben für kurze Zeit etwas das sonst vielleicht eher verborgen bleibt.
Man kann darüber streiten ob das richtig und gut ist.
Ich denke es ist eine Tradition, die gewachsen ist und es ist eine Möglichkeit sich noch mal anders kennen zu lernen, eine Zeit sich auszuprobieren.
Klar fallen mir dann auch die Menschen ein, die ihre Sorgen im Alkohol ertrinken, oder die sich allzu freizügig geben.
Diese Menschen fallen auf und machen den Karneval für mich auch eher unschön.
Aber es ist ein kleiner Teil.
Es gibt eben auch die mit denen man ungezwungen feiert, ins Gespräch kommt und einfach nur spaß miteinander hat.
Ich komme mit Menschen ins Gespräch die ich nicht (so gut) kenne und die ich dann auch eher nicht ansprechen würde. Denn auch in meinem Kopf sind Schranken, die ich nur schwer überwinden kann.
Zu Karneval werden bei vielen Menschen die Grenzen im Kopf aufgehoben.
Woran liegt das?
Woran liegt es, das wir uns beschränken und nur zu bestimmten Zeiten öffnen?
Sicherlich wäre zu fragen, warum das nur zur Karnevalszeit so ist, und warum man sich dafür verkleiden muß.
Vielleicht weil man eine Maske trägt, die einen nicht sofort enttarnt?
Und….
Auch in der Kirche erlebe ich unter den Mitchristen Schranken in den Köpfen. Oft geht es über einen Friedensgruß in der Kirche, in den meisten Fällen, nicht hinaus.
Bei der letzten Firmkatechese beklagten sich die Jugendlichen darüber, daß sie die Kirche als freudlos, festgefahren und distanziert erlebten.
Daß wir (Christen) den Gottesdienst verlassen würden, als würden wir uns nicht mehr kennen. Als wenn wir nichts gemein hätten.
Die Jugendlichen beschreiben, daß sie die Freude, die der Christ, aufgrund der frohen Botschaft haben müßte, nicht zeigen würden.
Da ist was dran!
Zu meiner Zeit der Firmung habe ich genau dieselben Gespräche geführt und mich darüber geärgert, daß es oft so distanziert und steif in der Gemeinde zugeht. Einzig bei den Katholikentagen erlebe ich das, was mir oft in der Gemeinde fehlt.
Vielleicht sollten wir den Mut aufbringen und uns den Jugendlichen stellen.
Vielleicht kann das schon geschehen, indem man seinen Nachbarn begrüßt, bevor der Gottesdienst los geht.
Vielleicht reicht es auch wenn man jemanden nach dem Gottesdienst Grüßt und willkommen heißt.
Mein schönstes Erlebnis hatte ich, als ich in meiner Heimatgemeinde zur Laudes ging. Zufällig, weil die Glocken läuteten.
Einer kam auf mich zu, begrüßte mich und brachte mir ein Stundenbuch.
Ich war irritiert ob der Freundlichkeit, die mir dort begegnete.
Nach der Laudes bin ich dann meiner Wege gegangen.
Dieses Erlebnis ließ mich aber nicht los und ich schrieb einen Brief an die Gemeinde. Ich bedankte mich für die freundliche Begrüßung und für die Unterstützung in der Laudes.
Die Antwort kam prompt.
In Köln ist alles was einmal geschieht „Tradition“ und so sei ich gerne am kommenden Samstag wieder gesehen, was auch für die Vesper am Freitag gelte.
Dort gab es keine Berührungsangst, keine Maske und keine Schranke, sondern nur die Freude darüber, das einer mitmacht!
Schön, wenn es uns gelingt, auch eine Atmosphäre des Willkommenseins zu schaffen und dem anderen zu begegnen.
Vielleicht schaffen wir es, die Kirche mit unserem Zutun lebendiger uns freudvoller zu machen.
Nicht nur an Karneval.
Nicht nur an Kirchentagen.
Vielleicht können wir unser Verhalten verändern, daß deutlich wird, daß in uns eine Leidenschaft brennt.
Eine Leidenschaft, die ausgelöst wurde, weil Gott uns liebt und uns anstiftet zum gemeinschaftlichen Tun.
Aus Liebe zu Gott und den Menschen.
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