Mittwoch, 24. Dezember 2014

Auf dem Weg... nach Betlehem


Was mir als erstes zu Betlehem einfällt: abgeriegelte Stadt, unzugänglich, abgesperrt,
kein Zugang zum Ziel - was nun?
Was tun wenn der/das Stärkere mir den Weg versperrt, mir den Durchgang verweigert?

Für die Menschen in Betlehem konkreter Alltag, aber ist es nicht auch immer wieder unsere Erfahrung?
In der Politik sollen die Flüchtlinge Europa möglichst nicht erreichen und wir haben starke Mittel das zu verhindern.
Im Alltag achte ich genau darauf mit wem die Kinder spielen, der schlechte Umgang hat schon vielen geschadet, der muss abgehalten werden.
Auch auf der Karierreleiter stecke ich plötzlich fest, es geht nicht weiter, die Kollegin hat den angestrebten Posten bekommen.
Im Jobcenter verdreht die Dame nur einmal mehr die Augen, hätte ich doch nur damals die Lehre nicht geschmissen, langzeitarbeitslos nennen die das und sind flott fertig mit mir.
Was tue ich, wenn die Ärzte den Krebs nicht in den Griff kriegen und die Krankheit stärker ist?
Das erste Weihnachtsfest ohne den geliebten Menschen, wie soll ich diese Tage nur überstehen?
Wenn der Weg zum Ziel nicht weitergeht - was bleibt?

Umkehren, nicht immer eine Option, aber mitunter schon.
Einen anderen Weg suchen, auch nicht immer möglich, aber manchmal doch.
Das Ziel neu überdenken, vielleicht bin ich ja auf dem buchstäblichen Holzweg?
Alles auf eine Karte setzen um mein Ziel zu erreichen, manchmal geht es nicht anders.
Mich anvertrauen, bei Menschen nicht ohne Risiko, bei Gott eine gewagte Erfahrung.
Schließlich kann ich mich umschauen und sehen wer mit mir vor derselben verschlossenen Tür steht.
Solidarität - ich hänge nicht allein hier fest, auch andere sind vor mir an diese Grenze gestoßen, ja an ihr gescheitert, vor mir schon und auch jetzt noch.
Und - ja auch unser Gott hat als Menschgewordener diese Erfahrung machen müssen,
am Ziel in Betlehem tat sich keine Tür auf, nicht mal für die Hochschwangere.
Aber er kam dennoch zur Welt, an einem unwirtlichen Ort, allen Hindernissen zum Trotz und
so ging das in seinem Leben weiter - immer wieder zugehaltene, zugeschlagene Türen, seitenweise.

Nein, wir stehen auf keinen Fall allein vor den versperrten Wegen - was bleibt - Gott bleibt!
Und meine Erfahrung ein- oder zweimal im vergangenen Jahr -
plötzlich bin ich doch am Ziel und Gott allein weiß wie ich dorthin gekommen bin!

Gute und gesegnete Weihnachtstage.

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