Samstag, 15. Dezember 2012

15. Türchen: täglich

Pianisten sagen es manchmal: Wenn ich einen Tag nicht übe, merke ich es selber. Wenn ich zwei Tage nicht übe, merkt es meine Frau. Wenn ich drei Tage nicht übe, merkt es das Publikum.

Ich bin keine Pianistin. Aber das Prinzip kenne ich von mir auch. Bei mir ist es das Beten. Wir beten jeden Tag mehrmals gemeinsam. Darüber hinaus hat jede von uns ihre private Meditationszeit. Und mit der geht es mir genauso, wie den Musikprofis mit dem Üben ihrer Melodien: Bete ich einen Tag nicht (weil ich einfach zu viel zu tun habe oder verschlafe oder so), merke ich es selber - spätestens am nächsten Tag. Bete ich zwei Tage nicht, merken es meine Mitschwestern. Bete ich drei Tage nacheinander nicht, dann kriegen es alle mit, denen ich begegne.

Ich glaube, das geht auch Menschen so, die nicht im Kloster leben. Man merkt ihnen an, was für Gewohnheiten sie haben. Wie ist es mit Ihnen? Haben Sie ein tägliches Ritual, das Ihnen gut tut, Sie vielleicht sogar gelassener macht und das Ihnen fehlt, wenn Sie es einmal auslassen?

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