Freitag, 9. November 2012

Versprecher - Meditation: Machwerk - Machtwerk

Immer wenn wir im Stundengebet den Psalm 135 beten, betet die Schwester die Neben mir sitzt an einer Stelle mit einem Versprecher. Als ich den Psalm heute alleine betrachtet habe habe ich sie innerlich gehört.
Im Psalm heißt es:
"Die Götzen der Heiden sind nur Silber und Gold, ein Machwerk von Menschenhand." 
Aber meine Mitschwester betet immer: "ein MACHTwerk von Menschenhand."
In den Gebetszeiten hat mich das meist irritiert oder sogar genervt, aber heute hat es mich tief berührt, denn ich habe den "Versprecher" in  Verbindung mit den folgenden Versen betrachtet.
Dort heißt es:
"Sie haben einen Mund und reden nicht, Augen und sehen nicht; sie haben Ohren und hören nicht; auch ist kein Hauch in ihrem Mund."
Natürlich trifft das auf Handgefertigte Götzenfiguren zu, keine Frage. Aber in Verbindung mit dem Versprecher ging mir auf:
Viele unserer Machwerke sind "Machtwerke". Werke um über andere zu herrschen. Wenn sie sich auf  unserer "Machtwerke" einlassen, wenn sie die Götzen anbeten, die wir aufstellen, dann gewinnen wir etwas, sei es nun Einfluss, Geld oder Anerkennung. Und natürlich laufen auch wir selbst Gefahr den "Machtwerken" anderer zu verfallen. Und werden wir dann nicht selbst genau so wie es in den Versen heißt? 
Wenn wir uns einlassen auf Machtwerke, dann verschließen wir unsere Augen und Ohren für unsere Mitmenschen und für Gott, wir werden orientierungslos in all unseren anderen Beziehungen, weil dann nicht mehr die Liebe sondern die Macht diese Beziehungen bestimmt.
Wie reich einen doch ein Versprecher beschenken kann. Ich habe heute dadurch einen neuen Anstoß bekommen mich von der Liebe und nicht von Machtstrukturen bestimmen zu lassen. - Danke.

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