Montag, 8. Oktober 2012

Viel Lärm um nichts?

Heute abend ist eine unserer Schwestern verloren gegangen. In den Zug gestiegen, aber nicht zur rechten Zeit am rechten Ort angekommen. Eigentlich keine große Sache, möchte man meinen. Vielleicht war nur der Zug verspätet und sie hat den Anschluss verpasst. Aber: inzwischen ist es dunkel, sie ist in einer fremden Stadt und auch nicht mehr die Jüngste - und außerdem hat sie kein Handy.
Also fangen wir hier an, uns kollektiv Sorgen zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass alle, die irgendetwas Relevantes wissen könnten, gerade außer Haus sind und ebenfalls keine Handies dabei haben. Sozusagen extrem erschwerte Kommunikationsbedingungen.
Als ich von der Sitzung des Gemeindeausschusses zurück kam, hing ein Zettel an meiner Tür: sie ist wieder aufgetaucht. Die Details werde ich wohl morgen erfahren, aber vermutlich war es viel Lärm um nichts. Und ich frage mich: wie haben wir Jahre und Jahrzehnte ohne Handies überlebt? Waren unsere Mütter jedes Mal so aufgeregt, wenn wir mal nicht pünktlich waren? Oder waren wir vielleicht einfach immer pünktlich, weil es noch eine andere Bahn war? Ich weiß es nicht, ich weiß es einfach nicht mehr...

1 Kommentar:

  1. Und ich frage mich: wie haben wir Jahre und Jahrzehnte ohne Handies überlebt?

    Man kann ganz gut ohne Funktelefone überleben. Man kann auch ganz gut ohne Autos, Flugzeuge oder Eisenbahnen überleben und über Jahrtausende hat die Menschheit ohne jedes Wissen von Infektionsnkrankheiten und deren Abwehr und Heilung überlebt. Es geht so gut wie alles im Leben ohne unsere Technik, Medizin und Wissenschaft.

    Fragt sich nur wie und ob wir bereit sind, den Preis dafür zu bezahlen.
    Der Preis für das Telefon (bzw. dessen Abwesenheit) können einige Stunden Sorge, oder Angst um enen geliebten Menschen sein. Oder das Leben eines Kindes.
    Der Preis für Flugzeuge können ausgefallene Ferien auf Mallorca sein. Oder eine verhungerte Stadt.

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