Daneben ist sie in der Bewegung gegen die Abtreibung (Pro Life) aktiv. Sie gehört zu einer Gruppe in Boston, die einen friedlichen Weg wählt, nicht demonstriert, sondern das Gespräch mit den Frauen und Männern sucht, die auf dem Weg in eine Abtreibungsklinik sind. Das bedeutet, dass sie mehrmals in der Woche vier Stunden lang Menschen anspricht mit dem einfachen Satz: „Kann ich irgendetwas für Sie tun?“
Sie sagt, dass es ihr dabei um die Frauen geht,
die auf dem Weg sind, etwas Irreversibles zu machen und sich oft genug nicht
bewusst sind, welche Konsequenzen dies für sie hat. Wenn jemand sich ansprechen
lässt, lädt sie sie ein, zu ihr ins Auto
zu kommen. Sie zeigt ihr Bilder von der Entwicklung des Fötus im Mutterleib,
und manchmal sind die Frauen bereit, mit ihr in ein Zentrum zu fahren, dort
weiter zu sprechen, und vor allem: ein Ultraschallfoto des eigenen Kindes
machen zu lassen. Ich war erschüttert, wie wenig diese Mütter darüber wussten,
wie sich ein Kind entwickelt, aber es scheint, dass es absolut nicht üblich
ist, ein Ultraschallfoto machen zu lassen.

Und natürlich gefällt das der Abtreibungsklinik ganz und gar
nicht. Bis vor etwa vier Jahren war es Gesetz in Massachusetts, dass jemand wie
Eleanor einen Abstand von 16 Fuß, das sind etwa 5 ½ Meter, von der Klinik
halten musste. Danach wurde der Abstand auf 35 Fuß, das heißt etwa 11 Meter,
vergrößert. Das erschwert die Arbeit von Eleanor und ihren Mitstreitern
natürlich sehr, weil es schwieriger ist, die Frauen zu erreichen. Eleanor ist
da ganz gelassen, weil sie das feste Gottvertrauen hat, dass Gott diejenigen zu
ihr führt, die Er bei ihr haben möchte. Aber sie ist wütend wegen des Unrechts,
das hier geschieht.
Einige Anwälte haben ihr geraten, dagegen gerichtlich
vorzugehen, und unterstützen sie ehrenamtlich. Sie hat inzwischen alle
Gerichtsinstanzen des Staates Massachusetts durchlaufen, und alle Instanzen
haben ihre Klage abgewiesen. So hat sie sich an den Supreme Court gewandt, den
Obersten Gerichtshof der USA, der von den 6.000 Gesuchen, die ihn jährlich
erreichen, jeweils nur 60 Klagen annimmt. Zu ihrer großen Überraschung nahm der
Supreme Court ihre Klage an: nun klagt Eleanor McCullen gegen den Staat Massachusetts
um das Recht der freien Äußerung – ein Recht, das den Amerikanern im Prinzip
heilig ist. Eleanor sagt, dass das Urteil von vielen anderen Staaten mit
Spannung erwartet wird. Der Staat Maine will die Zone auf 30 Meter erweitern,
was jede Arbeit unmöglich machen würde. Im Januar wird ihre Sache verhandelt,
und im Juni wird das Urteil erwartet. Sie wird uns informieren, wann genau das
ist, damit wir sie im Gebet unterstützen können. Sie ist
eine unglaubliche Frau!"
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