Freitag, 26. Juli 2013

Ich steh vor Dir mit leeren Händen - das Kind ist tot

Bei uns in Riga haben wir drei Räume für "Frauen in Not". Und, ob das nun eine gute, oder eine schlechte Nachricht ist, sie sind meistens belegt.
Und es sind auch immer mal wieder schwangere Frauen dabei.
Letze Woche nun kam eine von ihnen früh morgens zu uns, damit wir den Notarzt rufen. - Sie verlor Blut und hatte Krämpfe.
Die Ärzte waren schnell da und nahmen sie mit ins Krankenhaus, aber sie kam ohne Kind zurück.
Ihr kleiner Sohn war gestorben, zu Beginn des fünften Monats.
Dieser Verlust macht sprachlos, sowohl die Mutter als auch uns. Wie kann man diesen Schmerz und die Unfassbarkeit des Geschehens vor Gott bringen?
Da fiel mein Blick auf die Darstellung der Ikone der Advocata, die bei uns im großen Aufenthaltsraum hängt.
Maria ist hier ohne Kind abgebildet, der Legende nach soll es sie nach Jesu Himmelfahrt zeigen. - Sie war auch eine "Frau in Not" und auch sie hat ihr Kind verloren. Nicht durch eine Fehlgeburt; ihr Sohn starb am Kreuz.
Und obwohl sie erleben durfte, was sich alle Mütter für ihre toten Kinder ersehnen, dass ihr Sohn auferstand, hatte sie ihn nicht einfach zurück.
Ihre leeren Hände reden von diesem zweifachen Verlust.
Genau wie sie konnten wir unsere Hände in dieser schmerzhaften Leere zum Gebet erheben und mit ihr, als unserer "Anwältin", um dieses Kind trauern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.