Montag, 22. Juli 2013

Die Frau der weiten Wege



Auszug aus einem Brief unserer Generalpriorin zum Magdalenenfest:

Liebe Schwestern,
während unserer Noviziatsfahrt nach Südfrankreich hatten wir das Glück, in der Kapelle der Dominikaner auf der Sainte Beaume die Heilige Messe feiern zu können. Unvergessen ist mir die Predigt von Pater Gangolf, der mit uns unterwegs war, über die Heilige Maria Magdalena. Er gab ihr den Titel „Die Frau der weiten Wege“.
Maria Magdalena, die Frau der weiten Wege. Geboren im winzigen Dorf Magdala am See Genesareth, wissen wir über ihre Kindheit und Jugend nichts. Als Erwachsene begegnet sie uns in vielerlei Gestalt: als stadtbekannte Sünderin, als Frau, die Jesus die Füße salbt, als Schwester der Martha und des Lazarus. Vor allem aber begegnet sie uns als die Frau, die Jesus in ihrem Leben entdeckt hat und ihm treu folgt. Weite Wege – von Galiläa nach Jerusalem, vom Hosianna des Palmsonntag bis zum „Kreuzige ihn“, vom Entsetzen über den Tod und die Leere des Samstag bis zur Begegnung mit dem Auferstandenen am Ostermorgen. Doch damit ist es noch nicht getan: es folgen Verfolgung und Flucht auf einem Boot nach Südfrankreich, und schließlich das Leben voller Sehnsucht in der Grotte [der Sainte Beaume], von der sie siebenmal am Tag zur Herrlichkeit Gottes emporgehoben wurde. Die „Frau der weiten Wege“ – wahrhaftig!
Gibt es einen passenderen Ehrentitel für die Patronin von Bethanien? Eine Bethanienschwester ist potentiell eine „Frau der weiten Wege“. Manch eine hat viele Wege gehen müssen, um Christus in ihrem Leben zu erfahren. [...] Und manch eine hat erfahren, dass die „weiten Wege“ nie aufhören. Es ist nie zu spät – zum Aufbruch nicht und zur Veränderung, und vor allem nicht zur Begegnung mit dem Auferstandenen, auf die wir immer, aber spätestens in unserer Todesstunde hoffen dürfen.
In einer Zeit, in der viele von uns „weite Wege“ gehen müssen und Veränderungen [...] anstehen, mag die „Frau der weiten Wege“ in besonderer Weise unsere Fürsprecherin sein. 
Maria Magdalena, Frau der weiten Wege, bitte für uns!

Sr. Sara, Thorn

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