Unsere Mitschwester Jordana hat eine Reise in den Nahen Osten gemacht und mit ihrer Freundin Iris Rohmann darüber ein Buch geschrieben: "Auf einen Tee in der Wüste". Ich will eigentlich keine Werbung für dieses Buch machen, aber ich finde einige Stellen so interessant, dass ich sie gerne zitieren möchte.
Zuerst habe ich das auf Facebook versucht - und einen Schwall empörter Kommentare geerntet. Jetzt werde ich es hin und wieder hier probieren. Hier habe ich mehr Platz, um auch mal den Kontext zu beleuchten - und die Chance ist größer, dass die Leute wenigstens zuerst lesen, was sie anschließend (gerne auch kritisch) kommentieren.
"Seit
acht Jahren studiert Mehmet den Sufismus, und das ist sehr wichtig für
ihn, wie er nun erzählt: 'Nach der Toleranz folgt die Liebe. Wenn du
Gott liebst, liebst du die Menschen und umgekehrt. Das steht auch im
Koran. Wir sind sieben Milliarden Menschen auf der Welt, und ich habe
mich dafür entschieden, sie alle in meinem Herzen zu umarmen.'"
(Mehmet Akin, Konya, zitiert nach Jordana Schmidt, Iris Rohmann "Auf einen Tee in der Wüste", Rowohlt-Verlag, S.56.)
(Mehmet Akin, Konya, zitiert nach Jordana Schmidt, Iris Rohmann "Auf einen Tee in der Wüste", Rowohlt-Verlag, S.56.)
Der Sufismus ist eine mystische Form des Islam. Ich finde das so spannend, dass Islam und Christentum, die doch manchmal so unterschiedlich scheinen, plötzlich ganz ähnliche Worte und Bilder finden, wenn sie mystisch werden.
"Der Mystiker Rumi hat erlebt, dass die Liebe die größte Kraft im Universum ist. Und dass alles mit allem in der Schöpfung durch diese Liebe verbunden ist. Der kleinste Wurm und der größte Berg. Der wahre Geliebte aber ist Gott. ... Es gab und gibt in allen Kulturen Lehrer wie Rumi, die wissen: In der Essenz laufen die Religionen auf Liebe hinaus, dann erst treten die Gesetze auf, die Formen, die Unterschiede. Solche Menschen ecken häufig an, und auch die Sufis wurden verfolgt. Die Liebe ist gefährlich für die Mächtigen."
(Auf einen Tee in der Wüste, S.56 f.)
Fortsetzung folgt...
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