Donnerstag, 7. November 2013

Lebenssätze


Vor einiger Zeit hat mich ein guter Bekannter angesprochen und gefragt, ob ich als Kommunionhelferin im Krankenhaus tätig sein wollte. Da ich mir vorgenommen habe, dort ehrenamtlich zu arbeiten, wo viel Bedarf ist, habe ich zugesagt.
Am vergangenen Sonntag war ich wieder für diesen Dienst eingeteilt und wir hatten viele Patienten, die wir an diesem Tag besuchen sollten.
Oft haben wir nicht so viel Zeit,  denn wir müssen um 11.30 Uhr fertig sein. Das Mittagessen wird dann gebracht.
Gleich im ersten Zimmer hatte ich ein sehr schönes, intensives Gespräch mit einem Patienten. Ich habe viel Zeit auf das Gespräch verwendet, bevor wir miteinander gebetet haben.
Während des Gespräches habe ich immer wieder gedacht, dass ich sehr viel Zeit mit dem Patienten  verbringe und fragte mich, ob ich den anderen dann wohl noch gerecht werden könnte.

Im zweiten Zimmer ging es mir ähnlich. Zwei weitere Patienten wollten auch die hl. Kommunion empfangen.
Wir haben gemeinsam miteinander gebetet und Gott  in unsere Mitte gelassen.  Ein schönes Erlebnis.
Zu fortgeschrittener Zeit bin ich dann auch bei den anderen Patienten angekommen und siehe da, es war für alle ausreichend Zeit.

Ich bin froh, dass ich mich nicht habe treiben lassen. Ich bin froh, dass ich mich nicht auf den Gedanken eingelassen habe, dass ich "allen gerecht werden" muss.
An diesem Sonntag  habe ich erneut erfahren, dass sich alles zum Guten wendet, wenn ich auf meine innere Stimme höre und meiner Wahrnehmung vertraue. 
Das ist dann vielleicht die Gelassenheit, die mir oft fehlt, weil ich mich treiben lasse von vielen gelernten Lebenssätzen, die mal galten, jetzt aber ihre Berechtigung verloren haben.
Gut, dass ich das erleben durfte und hoffentlich passiert mir das immer öfter!

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