Heute ging es im Noviziatsunterricht weiter mit Katharina von Siena. Nachdem wir uns mit ihrem politischen Wirken vertraut gemacht hatten, wandten wir uns nun noch ihrer Spiritualität zu. Immerhin ist all ihr Tun aus ihrem Glauben heraus motiviert.
Wir lasen von Katharinas Erfahrungen in ihrem "Noviziat". Wie beruhigend, dass auch schon Katharina sich im Mittelalter mit ganz ähnlichen Fragen quälte wie wir heute!
Ordensleben ist eben nur eine Möglichkeit, seine ureigene Beziehung zu Gott zu verwirklichen und um herauszufinden, ob dies wirklich die Lebensform ist, die zu einem selbst passt. Und auf diesem Weg in den Orden hinein steht daher ganz bewusst erst mal eine Orientierungsphase - heute bei uns eben Kandidatur, Postulat und Noviziat, schließlich zeitliche Bindung an die Gemeinschaft und erst nach einigen Jahren die endgültige Entscheidung.
Gerade nach einer Phase der Gottferne und der Zweifel erlebt Katharina dann in einer Vision ihre Vermählung mit Christus und erhält von IHM einen Ring: "Sieh, nahm er dann das Wort, ich vermähle dich mit mir, mit deinem Schöpfer und Heiland, im Glauben. Denn bis du im Himmel die nie endende Vermählung mit mir begehen wirst, wird dich ein makelloser Glaube fortan begleiten. Meine Tochter, was ich dir mit liebender Sorge zu tun auftrage, das vollbringe zuversichtlich und ohne Zaudern. Jetzt nämlich stählt dich die Kraft des Glaubens! Was dir widersteht, wirst du überwinden."
Am Nachmittag setzten wir uns dann mit weiteren Bildern auseinander, mit denen Katharina ihre Beziehung zu Gott auszudrücken versuchte und malten diese dann auch. Mir gefällt besonders gut das Bild vom Feuer:
"Du, o Gott, bist wahrhaft ein glühendes und immer brennendes Feuer!
Dies meinte ja offenbar die ewige Wahrheit, als sie sprach: "Ich bin das Feuer und ihr seid die Funken!" Er sagt, das Feuer will stets zu seinem Ursprung zurück und brennt daher immer nach oben. O unsagbare Liebe! Wie wahr sagst du, dass wie dabei die Funken sind und folglich auch demütig werden müssen! Denn so, wie der Funke sein Entstehen ja nur dem Feuer verdankt, so verdanken auch wir unser Dasein allein dem ersten Ursprung, nämlich Gott. Und deshalb hat er gesagt: "Ich bin das Feuer und ihr seid die Funken!"
Lass es also nicht zu, dass deine Seele stolz sich erhebt, sondern mach es wie der Funke. Er steigt zuerst auf und kommt dann wieder herunter. Genauso muss auch bei uns die erste Bewegung unseres heiligen Bemühens auf Gott ausgerichtet sein und auf seine Ehre. Und dann müssen wir wieder heruntersteigen, um unserer eigenen Armseligkeit und Nachlässigkeit inne zu werden. Aber nur, wie gesagt, nachdem wir uns zuerst zu Gott erhoben haben. Und wenn wir uns dort im Abgrund seines Erbarmens wiederfinden, werden wir demütig werden. O süße Mutter Liebe! Welcher Geist wäre denn so verhärtet, dass er nicht aufgeweckt würde aus seiner Trägheit durch eine so glühende Liebe!" (Brief 70)
Wir lasen von Katharinas Erfahrungen in ihrem "Noviziat". Wie beruhigend, dass auch schon Katharina sich im Mittelalter mit ganz ähnlichen Fragen quälte wie wir heute!
Ordensleben ist eben nur eine Möglichkeit, seine ureigene Beziehung zu Gott zu verwirklichen und um herauszufinden, ob dies wirklich die Lebensform ist, die zu einem selbst passt. Und auf diesem Weg in den Orden hinein steht daher ganz bewusst erst mal eine Orientierungsphase - heute bei uns eben Kandidatur, Postulat und Noviziat, schließlich zeitliche Bindung an die Gemeinschaft und erst nach einigen Jahren die endgültige Entscheidung.
Gerade nach einer Phase der Gottferne und der Zweifel erlebt Katharina dann in einer Vision ihre Vermählung mit Christus und erhält von IHM einen Ring: "Sieh, nahm er dann das Wort, ich vermähle dich mit mir, mit deinem Schöpfer und Heiland, im Glauben. Denn bis du im Himmel die nie endende Vermählung mit mir begehen wirst, wird dich ein makelloser Glaube fortan begleiten. Meine Tochter, was ich dir mit liebender Sorge zu tun auftrage, das vollbringe zuversichtlich und ohne Zaudern. Jetzt nämlich stählt dich die Kraft des Glaubens! Was dir widersteht, wirst du überwinden."
Am Nachmittag setzten wir uns dann mit weiteren Bildern auseinander, mit denen Katharina ihre Beziehung zu Gott auszudrücken versuchte und malten diese dann auch. Mir gefällt besonders gut das Bild vom Feuer:
"Du, o Gott, bist wahrhaft ein glühendes und immer brennendes Feuer!
Dies meinte ja offenbar die ewige Wahrheit, als sie sprach: "Ich bin das Feuer und ihr seid die Funken!" Er sagt, das Feuer will stets zu seinem Ursprung zurück und brennt daher immer nach oben. O unsagbare Liebe! Wie wahr sagst du, dass wie dabei die Funken sind und folglich auch demütig werden müssen! Denn so, wie der Funke sein Entstehen ja nur dem Feuer verdankt, so verdanken auch wir unser Dasein allein dem ersten Ursprung, nämlich Gott. Und deshalb hat er gesagt: "Ich bin das Feuer und ihr seid die Funken!"
Lass es also nicht zu, dass deine Seele stolz sich erhebt, sondern mach es wie der Funke. Er steigt zuerst auf und kommt dann wieder herunter. Genauso muss auch bei uns die erste Bewegung unseres heiligen Bemühens auf Gott ausgerichtet sein und auf seine Ehre. Und dann müssen wir wieder heruntersteigen, um unserer eigenen Armseligkeit und Nachlässigkeit inne zu werden. Aber nur, wie gesagt, nachdem wir uns zuerst zu Gott erhoben haben. Und wenn wir uns dort im Abgrund seines Erbarmens wiederfinden, werden wir demütig werden. O süße Mutter Liebe! Welcher Geist wäre denn so verhärtet, dass er nicht aufgeweckt würde aus seiner Trägheit durch eine so glühende Liebe!" (Brief 70)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.