Dienstag, 3. Juli 2012

Wer gibt, dem wird gegeben

Heute bin ich reich beschenkt worden. Aber ich will von vorne erzählen: 
Letzte Woche hatte ich Lust, mal wieder einen Band Harry Potter zu lesen. Ich kenne sie alle ziemlich gut, hatte aber lange keine Zeit mehr für diese Art von Lektüre gehabt. Seit ich in diesen Konvent versetzt worden bin (jetzt schon fast 10 Monate), war ich immer um die Bände rumgeschlichen, sie standen in der Bibliothek bei den Romanen, leider nur Band 2-7, der erste fehlte. 
Jetzt also: endlich Zeit! Ich in die Bibliothek, wenn nicht den ersten Band, dann einen anderen. Aber... die Bücher waren weg. Nach langem Suchen hab ich schließlich die Bibliotheksschwester gefragt und sie gestand mir ziemlich reumütig: "Ich hab die Harry Potters verschenkt. Die liest ja hier keiner."
Och Mensch! Aber eigentlich kein Problem, wozu leben wir mitten in einem Kinderdorf? Bald hatte ich ein Haus gefunden, das mir den ersten Band lieh. "Klar, wir können Ihnen alle leihen. Wir haben die ersten sechs Bände. Nur der siebte fehlt uns."
Gleichzeitig hatte ich aber auch auf Facebook diese Geschichte erzählt - und etliche Antworten bekommen. Eine davon: "Ich hab die Bücher und die Hörbücher. Ich kann Ihnen die Bücher schenken. Ich bring sie Ihnen vorbei." Und so kam es, dass ich heute einen meiner Facebook-Freunde, einen altkatholischen Pfarrer, mal persönlich kennen gelernt habe. Wir haben uns gut verstanden und jetzt sind wir Schwestern im Besitz von allen sieben HP-Bänden.
Unsere Bibliotheksschwester sagt dazu: "Wann immer ich im Leben etwas verschenkt habe, habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich selber noch reicher beschenkt werde."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.