Neulich im Zug saß ich neben einer jungen Familie. Die Eltern waren so liebevoll mit den beiden Kleinen, es war richtig schön anzusehen. Doch trotz aller Liebe und Kreativität war die Reise für Lutz und Lilo einfach anstrengend. Vor allem die Kleine war offensichtlich völlig übermüdet, konnte aber nicht schlafen. Sie fing an zu quengeln und schließlich zu weinen.
Ich mag Kinder! Babies wie Lilo sind einfach nur süß und Kinder allgemein sind toll, wahrscheinlich die beste Erfindung Gottes überhaupt. Aber zwei Stunden lang neben einem weinenden und manchmal brüllenden Säugling zu sitzen - das zehrt schon an den Nerven.
Nur hin und wieder ließ sich Lilo beruhigen, so dass alle ringsum aufatmen konnten: das war immer dann, wenn es ihrer Mutter gelang, sie an ihre Brust zu legen. Dann war sie sehr bald zufrieden und still - wenigstens für einige Zeit.
Dabei kam mir ein Psalm in Erinnerung, der 131.: "Ich ließ meine Seele ruhig werden und still. Wie ein kleines Kind bei der Mutter, so ist meine Seele still bei Gott."
Manchmal geht es mir wie der kleinen Lilo: Ich hopse glücklich durch mein Leben, bis ich irgendwann quengelig werde. Irgendwas fehlt, aber ich weiß selber nicht, was. Ich habe Nahrung, Kleidung, Wohnung, freundliche Menschen um mich. Warum quengele ich?
Dann erinnere ich mich daran, woher ich komme. Ich bringe mich selber und meine Unzufriedenheit vor Gott und merke: Er lässt mich zur Ruhe kommen. Bei Ihm wird meine Seele still und ich kann wieder durchatmen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.