Montag, 6. Juli 2015

Frag doch mal ... nach der Abtreibung!

Frag doch mal die Schwester, Teil 12:
Ist Abtreibung erlaubt, wenn die Geburt des Kindes mit ziemlicher Sicherheit den Tod der Mutter zur Folge hätte? Dann wäre die Entscheidung für das Kind doch gleichzeitig Selbstmord, der ja auch verboten ist!
Die Frage hat verschiedene Unterpunkte, die für die Fragestellerin z.T. schon geklärt waren, die ich hier aber noch mal abhake, damit keine Missverständnisse entstehen:
1) Wir (die Fragestellerin und ich) gehen davon aus, dass Abtreibung ganz allgemein erst mal nicht in Frage kommt, weil sie menschliches Leben zerstört.
2) Wir gehen auch davon aus, dass Selbstmord, also die bewusste und willentliche Selbsttötung, für uns nicht in Frage kommt, weil sie dem Willen Gottes widerspricht.
3) Wir gehen in diesem Fallbeispiel davon aus, dass es praktisch keinen Zweifel am Tod der Mutter im Falle der Geburt gäbe. Das wird in der Realität nicht oft der Fall sein, aber es geht darum, eine moralisch-philosophische Grundsatzfrage zu klären.


Es bleibt die Frage: was wiegt schwerer, das Leben des ungeborenen Kindes oder das der Mutter? Und gibt es eine Vorschrift der Kirche für die Mutter/die Eltern?
Darauf ist die Antwort ziemlich eindeutig: es gibt keine klare Vorschrift. In einem solchen Fall ist die Entscheidung der Mutter und ihrem Gewissen überlassen, denn man kann von der Mutter nicht verlangen, sich für ihr Kind zu opfern. 
Ich persönlich finde ja, dass man einem Kind keinen Gefallen tut, wenn man ihm von Anfang an die Mutter nimmt, aber das kann man natürlich auch anders sehen und ich werde mich hüten, Empfehlungen zu geben. Ich bin ja nicht in dieser Situation. Mir bleibt nur, weiterhin fleißig für alle werdenden Mütter, bzw. Eltern zu beten, besonders für diejenigen, die in einer Konfliktsituation sind. Und für die Frauen/Eltern, die mal ein Kind verloren haben. Und für die Frauen, die mal abgetrieben haben. Und für die Frauen, die gerne schwanger wären, bei denen es aber nicht klappt.

Bildquelle: JMG@pixelio.de

9 Kommentare:

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    2. Mit Verlaub: das war nicht die Haltung der Kirche. "das Mädchen muss auf jeden Fall sterben" - wäre das so klar gewesen, hätte der Bischof die Abtreibung nicht verbieten dürfen. Daran habe ich keine Zweifel, wie Sie meinen. Die Lehre der Kirche ist klar: Abtreibung ist verboten, aber wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, ist es ihrem Gewissen überlassen, ob sie ihr Kind tötet oder selber stirbt. Ich weiß nicht, was den Bischof in diesem Fall zu seiner Entscheidung gebracht hat. Ich finde sie schwer nachzuvollziehen, denn auch der Staat Brasilien erlaubt die Abtreibung ja nur in Ausnahmefällen wie z.B. der Gefährdung der Mutter und hat sie in diesem Fall erlaubt. Vielleicht hat der Bischof die Gefahr anders eingeschätzt? Keine Ahnung. Was ich aber weiß ist, dass Sie das mit dem Opfer missverstanden haben. Durch das Opfer Jesu sind alle weiteren Opfer überflüssig geworden. Jedenfalls die blutigen. Die einzigen Opfer, die wir noch brauchen, feiern wir in der Kirche, wenn wir uns an den Tod Jesu erinnern, oder wir vollbringen hin und wieder mal gute Taten und nennen sie Opfer. Aber "Blutopfer" sind bei uns Christen seit 2.000 Jahren out.

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    4. Ich hatte schon befürchtet, dass ich mich unklar ausgedrückt hatte. Ich versuche es einfach noch einmal:
      Ich bezweifle nicht die Gefährdung der jungen Mutter. Ich kenne den Fall einfach nicht gut genug, um die medizinischen Fakten beurteilen zu können! Ich vermute (ich weiß es nicht), dass der Bischof diese Gefährdung geringer eingeschätzt hat als die Ärzte. Hätte er sie als tödlich eingeschätzt, dann hätte er die Abtreibung nicht verbieten dürfen. Ich kenne den Bischof nicht und finde sein Verhalten schwer nachzuvollziehen. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich nicht genug über den Fall weiß.
      Was das Opfer angeht, so haben Sie selber vom "Blutopfer" gesprochen, und dagegen hatte ich mich gewandt. Dass wir des Opfertodes Jesu in jeder Eucharistiefeier gedenken und Opfer in anderer Form sehr wohl erbringen, hatte ich selber schon erwähnt. Es tut mir leid, dass Sie offenbar schlechte Erfahrungen mit der (katholischen???) Kirche gemacht haben. Aber ich wäre doch froh, wenn Sie die Themen auseinanderhalten könnten. Es ging um die Frage, ob eine Mutter verpflichtet ist, sich für ihr ungeborenes Kind zu opfern - und nicht um die Kirchensteuer.

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    1. Wie gesagt, ich finde die Sache ebenfalls furchtbar. Trotzdem muss ich korrigieren: Abtreibung ist eine Tatstrafe. Wer sich an einer Abtreibung beteiligt, IST schon durch die Tat exkommuniziert. Der Bischof kann das noch mal laut sagen, aber vollziehen muss er die Exkommunikation nicht mehr.

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  3. Jetzt haben Sie Ihre ungestörte selige Ruhe wieder. Adieu!

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