Mittwoch, 16. Februar 2011

"Bohneneintopf " für "Junges Gemüse"


Bei einem Forschungsbesuch in unserem Archiv habe ich mich daran erinnert, was ich als Postulantin beim Abstauben dieser Schätze entdeckt hatte. - Eine Kiste mit Bohnen für Abstimmungen jeglicher Art.
Schwarz = "nein" ; weiß = "ja". Natürlich wurde auch früher über die Fragen erst diskutiert, bevor abgestimmt wurde, aber irgendwie scheint es mir doch auf diese Weise recht einfach, ein Vorurteil ungeprüft in die Waagschale zu werfen.
Heute läuft das alles etwas anders. Wenn eine Frau auf dem Wege der Ordensausbildung eine Stufe weiter gehen will, bittet sie schriftlich um die Zulassung dazu. Dann ruft die Generalleitung alle Schwestern der Kongregation zur schriftlichen Meinungsäußerung auf. - Das ist nicht mehr wie früher, einfach schwarz oder weiß, "nein" oder "ja". Da wird mehr gefordert, eine Zustimmung muss nicht weiter begründet werden, aber ein "Nein" muss begründet werden! Außerdem findet dann vor der endgültigen Entscheidung der Generalleitung noch ein Gespräch mit der Anfragenden statt. Also noch ein Raum, um die Äußerungen im Gespräch zu prüfen und Wege zu Fortschritt und Wachstum zu suchen und gemeinsam zu beschreiten.
Es wird mit viel Sorgfalt und Liebe darauf geachtet, keine zu verurteilen und der Barmherzigkeit und Gnade Gottes eine große "Landefläche" zu bieten.
Natürlich steht auch hier am Ende die Frage nach einem klaren "Nein" oder "Ja", aber irgendwie wurde der "Bohneneintopf" zum "Gemüseeintopf" gemacht; da steckt jetzt viel mehr drin, so wie in jeder von uns.
Heute ist so ein Tag der Entscheidungen, es stehen zwei Anfragen für verschiedene Stufen der Zugehörigkeit an. - Es geht um "Junges Gemüse" und läuft ganz ohne staubigen Bohnen ab.

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