Donnerstag, 4. November 2010

Impressionen aus Deutschland: Stille II

Während meines Urlaubs war ich auf einem Symposium der katholischen Publizisten in Bonn. War spannend, hab auch einige Facebookfreunde persönlich kennengelernt - sehr witzig!
Auf dem Podium saß ein Blogger. In der Abschlussrunde musste jeder einen Satz vervollständigen. Er bekam: "Wenn ich eine Woche nicht ins Internet könnte, dann..." Und er sagte: "das wäre schwer für mich. Einen Tag habe ich mal geschafft, aber eine Woche...?"
Kurz danach bin ich ja dann in die Exerzitien gefahren. Eine Woche kein Internet. Kein Telefon. Kein Fernsehen, keine Musik.
Ich habe es genossen. Das Wetter war gut, ich konnte fast jeden Tag mindestens einen längeren Spaziergang über die Felder machen. Aber auch im Zimmer zu bleiben, ist inzwischen kein Problem mehr für mich. Inzwischen? Ja, ich erinnere mich noch gut, wie schwierig das anfangs war. Was macht man denn bloß, wenn man eine ganze Stunde still sitzen und über einen Bibeltext "meditieren" soll? Und das 4x am Tag! Eine Woche lang!!!
Heutzutage vertreiben wir die Stille systematisch. Man kann ja fast nirgendwo mehr hingehen, wo nicht irgendwelche Musik gespielt wird. Und wenn doch, dann hat man die eigene Musik längst im Ohr eingestöpselt. Kein Wunder, dass für viele der Gedanke an eine Woche Stille erschreckend ist. Aber wenn man sich mal darauf oder überhaupt auf Momente der Ruhe einlässt und sie übt, kann man Dinge entdecken, die man im Lärm unserer Tage niemals findet. Es lohnt sich!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.