Freitag, 7. November 2014

I-Pad auf benediktinisch

Gerade war ich auf einer Tagung zur Medienarbeit der Ordensgemeinschaften. Die meisten Teilnehmer gehören zu den sogenannten "tätigen" Orden, also zu denen, die in Pfarren, Krankenhäusern, Altenheimen, Kinderdörfern usw. arbeiten. Insofern war Sr. Antonia eine Ausnahme: sie ist Benediktinerin, also keine "tätige" Schwester, sondern eine beschaulich lebende Nonne. Natürlich arbeitet sie auch - aber nur innerhalb des Klosters. Ihre Gemeinschaft hat eine Hostienbäckerei und eine Stickerei für liturgische Stoffe und Gewänder.
Die Benediktiner geloben die "stabilitas", d.h. sie treten in ein Kloster ein und bleiben dann bis zu ihrem Tod an diesem Ort. Heute sind sie nicht mehr so streng, sonst hätte Sr. Antonia nicht zu dieser Tagung kommen können, aber auch sie wird - wenn alles gut läuft - ihr Leben lang an ihrem jetzigen Standort bleiben. Stabilitas, Stabilität eben.
Mitgebracht hatte Sr. Antonia ihr I-Pad nicht. Wozu auch?
Warum erzähle ich das?
Sr. Antonia hat ein I-Pad. Kein neues, sie hat es gebraucht gekriegt. Eigentlich eine feine Sache, es hat nur eine kleine Macke: wenn sie damit von ihrem Zimmer in ihr Büro geht (das sind etwa fünf Meter), dann sucht sich das I-Pad die nächste W-Lan-Verbindung. Nichts Besonderes? Naja, eigentlich nicht, nur braucht Sr. Antonias I-Pad eine geschlagene Stunde, bis es wieder im Netz ist.
Der Freund, der es ihr geschenkt hat, wusste um die Macke. Er dachte wohl, bei ihrer Lebensweise würde es nicht stören. Irgendwie hat er ja recht: es ist vermutlich der Prototyp der Nonnen-I-Pad, das Apple dann doch nicht in Serie gegeben hat. Mit Stabilitas-App.

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