„Lass uns doch ins kleine Wohnzimmer gehen.“ Das kleine Wohnzimmer liegt gegenüber der Teeküche und wird überwiegend zum Zeitunglesen genutzt. Wir nahmen uns also unseren Kaffee mit, Tür zu, schön hier! Nur: es gibt für diese Tür kein Schild „Bitte nicht stören“. „Wir werden bestimmt mindestens dreimal gestört werden.“ Meine Mitschwester war optimistischer. „Worum wetten wir?“
Schließlich waren wir uns einig: Wenn wir nur ein- oder zweimal gestört würden, sollte ich ihr heimlich etwas Gutes tun (mein Einwand: dann merkt sie doch nicht, ob ich meine Wettschuld einlöse. Aber sie meinte, sie verlässt sich auf mein Gewissen!), wenn wir dreimal oder öfter gestört würden, müsste sie mir ein Souvenir aus dem Urlaub mitbringen.
Um es kurz zu machen: wir haben beide gewonnen! Wir wurden zwar viermal unterbrochen, aber da unser Gespräch so reich war, hatten wir auch fast doppelt so lange da gesessen wie wir ursprünglich geplant hatten. Nun bekomme ich mein Souvenir und werde mir was Nettes für meine Schwester ausdenken. Ein gelungener Abschluss eines Nachmittages, der in mir endlich Weihnachtsfrieden und -freude erweckt hat.
Scheinbar brauchen wir immer wieder solche Mittler, die uns von dieser Weihnachtsfreude erzählen. Manchmal singen sie als Engel auf den Feldern Halleluja - und manchmal setzen sie sich mit uns ins kleine Wohnzimmer, trinken Kaffee und gehen auf alberne Wetten ein. Hauptsache ist, dass wir irgendwann die Botschaft von Weihnachten verstehen:
Gott wird Mensch. Er macht sich klein, kommt uns entgegen, damit wir zu ihm kommen. Kein Mensch muss mehr Angst vor Gott haben! Damit auf Erden Frieden werde und Freude!
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