Freitag, 29. Mai 2015

Niederlage der Menschheit

Eigentlich wollte ich mich zum Thema Homoehe nicht äußern. Das Thema ist zu komplex für die relativ kurzen Texte dieses Blogs. Dachte ich eigentlich.
Aber jetzt hat der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Volksabstimmung in Irland mit den Worten kommentiert, das sei "nicht nur eine Niederlage der christlichen Prinzipien, sondern auch ein wenig eine Niederlage der Menschheit" (hier gehts zum Artikel von Radio Vatikan).
Dazu möchte ich dann doch etwas sagen. 
Ich bin über die Entscheidung der Iren auch nicht glücklich. Aber gleich den Niedergang der ganzen Menschheit kommen zu sehen, finde ich ... na, sagen wir mal etwas problematisch. Dafür sind homosexuelle Partnerschaften längst viel zu selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaften geworden. Und - machen wir uns doch nichts vor! - Homosexualität ist weder eine Mode oder Erfindung der Neuzeit noch eines bestimmten Kontinents. Es gibt sie einfach. Sie ist eine Spielart des menschlichen Lebens. Es bleibt nur die Frage, wie wir damit umgehen.
Da reicht die Bandbreite der Möglichkeiten wohl so etwa von der Todesstrafe bis zur völligen Gleichstellung. Durch die Jahrhunderte und die verschiedenen Kulturen hindurch wurde Homosexualität überwiegend verfolgt, verboten und oft schwer geächtet. Jetzt schlägt das Pendel zur anderen Seite aus. Man erzählt uns, ob homo oder hetero sei völlig egal, und ob ein Kind Vater und Mutter oder zwei Väter oder zwei Mütter habe, das sei doch alles einerlei.
Ich bin anderer Meinung. Ich finde, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ein Kind Vater und Mutter hat oder nicht. Und wenn ich sehe, was unseren Kindern schon in der Grundschule über ihre sexuelle Identität erzählt wird, dann wird mir ganz anders. Ich finde, wenn ein Mann und eine Frau den Mut haben, sich lebenslange Treue zu versprechen und auch noch Kinder zu bekommen, dann sollten sie dabei unterstützt werden. Deshalb bin ich für eine Unterscheidung! Nicht um die Homosexuellen herabzuwürdigen, sondern weil ich überzeugt bin, dass unsere Gesellschaft mehr für ihre Familien tun sollte.
Trotzdem möchte ich mit meinen Sorgen nicht übertreiben. Ich hoffe, dass sich der Homo-Hype und vor allem der Genderwahnsinn irgendwann auch wieder legt. Dass sich das Ganze dann einpendelt. Und dass wir dann sehen, dass die Menschheit keine Niederlage erlitten hat, sondern einfach einen Pendelschlag fortgeschritten ist.

4 Kommentare:

  1. Die "schönen Knaben" sind wohl auch in der Bibel nicht tabu gewesen... So wie man sich zu Tische legte und die Speisen und den Wein - serviert von so manchem schönen Sklaven - genoss ... Nun ja. Aber heiraten?! Heute ist die Sklaverei Gott sei Dank verpönt, und die "Schönen Knaben" können eben auch in einem geordneten Lebensverhältnis geliebt werden und nicht nur als Lustknäblein und Sklaven. Seien wir doch froh, dass sich auch hier etwas geändert hat. Und zu den Kindern: Wieviele Kinder werden von ihren leiblichen Vätern verleugnet und verlassen? Sitzen gelassen von ihren Erzeugern, ihre Mütter zu Abtreibungen genötigt, die dann, wenn sie diesen Schritt nicht tun, sich eben als Alleinerzieherin durchs Leben schlagen müssen. Ja, die Familien sollten gestärkt werden. ALLE!

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  2. Hallo!

    Nicht nur, daß Nichtheterosexuelle weltweit in verschiedenen Formen diskriminiert, verfolgt, angegriffen, traumatisiert, geschlagen, verstümmelt und ermordet werden, nein, von religiös ideologisierter Seite indoktriniert man sie zudem skrupellos, wo man nur kann.
    Als "Sünder" wären sie geliebt, ihre "Sünde" aber sollten sie "hassen".
    Betrachtet man genauer, was das denn sei, diese "Sünde", dann wäre das ohne jegliches Ansehen der Person der je eigene Zugang von Nichtheterosexuellen zu Zärtlichkeit, Erotik, Sexualität und partnerschaftlicher Liebe. Ihren persönlichen Ausdruck von Liebe sollen sie also hassen.
    Nochmal: Von religiöser Seite indoktriniert man Menschen dergestalt, auf daß sie ihre partnerschaftliche Liebe und Zärtlichkeit schlechthin auf Lebenszeit aufgeben.
    Man spricht ihnen mit Verweis auf "Naturrecht" oder dergleichen ihr Intimleben einfach ab.
    Ich finde, das ist eine ungeheuerliche Form der Indoktrination, weiß man doch gar nicht, welchen Menschen man im Einzelfall vor sich hat. Interessiert man sich dafür, ob man einen Menschen todunglücklich oder psychiatrisch macht?

    Wenn dann entsprechende rechtsreligiöse Kreise lauthals zetern, Kinder würden "indoktriniert", wenn sie in der Schule erführen, daß es auch nichtheterosexuelle Lebens-und Liebesformen gibt, dann macht mich diese Verlogenheit, Grausamkeit und Ungerechtigkeit fassungslos.
    Statt mit Begriffen wie "Homo - Hype" oder "Genderwahnsinn"(was ist denn das?) weiter der Hetzstimmung neue Nahrung zu geben, müßte man von kirchlicher Seite einmal dringend in sich gehen.
    Birgit Kelle hat das berüchtigte Buch mit dem Titel "Gendergaga" geschrieben.
    Wenn es je auch nur einen Menschen gegeben hätte, nicht festlegbar auf die Geschlechterpolarität Mann / Frau, und wir diesem Menschen seine eigene schicksalhafte Lebenswirklichkeit mit all den großen Freuden und all den schrecklichen Ängsten und Schmerzen zuzugestehen bereit wären, dann müsste uns ein Buch mit dem Titel “Gendergaga” ungeheuerlich vorkommen in seinem Abzielen auf die niederträchtigsten, hämischsten und ausgrenzendsten Persönlichkeitsanteile des (Mob -) Menschen.

    Gruß


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  3. Guten Morgen, Herr Friedrich!
    Ich glaube nicht, dass Sie meinem Text einen Versuch der Indoktrination entnehmen können, jedenfalls liegt das nicht in meiner Absicht. Insofern nehme ich auch nicht an, dass Sie mich zu den "rechtsreligiösen Kreisen" zählen, die laut über die Indoktrination von Kindern "zetern". Wenn ich über Genderwahnsinn schreibe, dann weil ich es ganz allgemein falsch finde, Kinder schon im Vorschulalter in einer Art und Weise mit dem Thema Sexualität zu konfrontieren, die ihnen noch gar nicht entspricht. Das geschieht im Namen der Antidiskriminierung, die aber in diesem Alter noch gar keinen Platz hat. Wenn in einer Kitagruppe ein Kind Eltern hat, die in irgendeiner Form ungewöhnlich sind (und das kann alles mögliche sein!), dann ist es Aufgabe der Erzieher, das aufzugreifen. Wenn diese Eltern schwul oder lesbisch sind, dann spreche ich mit Vorschulkindern aber immer noch nicht darüber, was im Schlafzimmer dieser Eltern geschieht. Dass Kinder sich über die Sexualität Erwachsener Gedanken machen, kommt doch viel später - wenn sie sich gesund entwickeln. Bei uns im Kinderdorf ist es jedenfalls ein Alarmsignal, wenn Vorschulkinder bei ihren Doktorspielen Erwachsene imitieren. Nach den neuen Lehrplänen soll genau das aber zur Regel werden - ist da das Kindeswohl noch im Blick?

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