Ach ja, bald
ist wieder Weihnachten. Man kann es schon in den Geschäften sehen. Voll sind
die Regale mit Süßwaren und Dekokram. Süßer die Kassen nie klingeln – oder so ähnlich…
Die Diskussionen, wie viele Flüchtlinge wohl unser Land verträgt und ob wir nicht vielleicht unserer Kultur beraubt werden, diese Fragen nerven mich zunehmend.
Flüchtlinge gab es und wird es wohl (leider) auch immer wieder geben. Aus gegebenem Anlass darf ich an die heilige Familie erinnern, die vor 2.000 Jahren von Israel nach Ägypten (!) fliehen musste. Josef mit Maria auf dem Esel, Jesus im Arm: 1.000fach dargestellt. Haben wir uns an den Anblick so gewöhnt, dass wir vergessen, was es bedeutet, mit einem Säugling zu fliehen?
Und heute? Gründe zur Flucht gibt es viele. Politische
Verfolgung, Bedrohung an Leib und Leben, religiöse Verfolgung (da stellen die
Christen, auch wenn manche das nicht glauben, 80 % der Opfer – obwohl nur 30 %
der Weltbevölkerung christlich ist) und, ja, auch wirtschaftliche Not.
Wer flieht, will sich und seiner
Familie ein gutes Leben verschaffen – sicher, ohne Angst und mit einem
ausreichenden Lebensstandard. Ein gutes Leben, unabhängig von ihrer Herkunft,
Hautfarbe und ihrem Glauben.
Niemand verlässt gerne seine Heimat, Papst
Franziskus hat es gerade wieder auf den Punkt gebracht. Aber ein gutes Leben,
das hat auch Gott uns zugesagt, es ist gut und richtig, dass wir uns danach
sehnen.
Vor ein paar Tagen bekam
ich eine Einladung zu einer Fachtagung. Diese hatte das Thema: „Die Generation
ICH.“ Wer mit dem Thema nichts anfangen kann möge hier kurz lesen:
http://www.heise.de/tp/artikel/32/32706/1.html
http://www.heise.de/tp/artikel/32/32706/1.html
Ist es wirklich so, dass
wir mehr und mehr nur nach uns selber fragen und zufrieden sind, unser eigenes
kleines Privatleben zu regeln? Und falls ja: wie kann das sein? Was macht es
uns so schwer, an die zu denken, denen es schlechter geht als uns? Vielleicht
die Erkenntnis, dass wir dann teilen müssten? Dass wir von unserem Wohlstand
abgeben müssten? Dass wir nicht so bequem weiterleben könnten wie bisher?
Sie fanden keinen Platz in der Herberge: Josef mit der hochschwangeren Mutter Jesu in Betlehem vor 2.000 Jahren – und 500 afrikanische Flüchtlinge in Lampedusa im Oktober 2013.
Weihnachten passiert jeden Tag. Auch bei uns im Ort gibt es Asylanten – und Migranten, die schlecht behandelt werden, weil man sie für Schmarotzer hält. Bei Ihnen auch? Holen wir Weihnachten aus den Kirchen auf die Straßen und kümmern wir uns um die Mitmenschen, die bei uns Hilfe suchen!
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