Donnerstag, 4. Dezember 2014

Auf dem Weg: Barbara

Eigentlich verbindet man die Heilige Barbara ja nicht mit dem Unterwegssein. Der Legende nach wurde sie von ihrem Vater in einen Turm gesperrt. Er musste auf Reisen und wollte sie vor bösen Einflüssen schützen. Sie kam trotzdem mit dem Christentum in Berührung und ließ sich taufen. Als der Vater nach seiner Rückkehr davon erfuhr, so die Legende, wurde er wütend und verlangte, dass sie wieder von diesem Glauben ablassen sollte. Als sie nicht wollte, enthauptete er sie eigenhändig.
Flüchtlingslager im Irak, November 2014
Foto: Ignatius Offy
Man ist sich nicht sicher, ob es die Heilige Barbara wirklich gegeben hat. Aber das Volk verehrt sie, egal ob die Kirche es erlaubt oder nicht. Ich mag meine Namenspatronin auch - unabhängig davon, ob sie eine historische Persönlichkeit oder nur eine Legendenfigur ist.
Warum?
Barbara ist eine sehr alte Heilige. Angeblich hat sie im 4. Jahrhundert in Kleinasien, der heutigen Türkei gelebt. Damals gab es dort Christenverfolgungen. Ihre Geschichte könnte also wahr sein. Seither gab es immer wieder Männer und Frauen, die für ihren Glauben an Jesus Christus leiden mussten. Auch heute haben wir keine weltweite Religionsfreiheit. Und je nachdem, woher jemand kommt, kann er auch mit der eigenen Familie Probleme bekommen, wenn er sich taufen lässt. In Deutschland können wir uns das kaum vorstellen, aber in manchen islamischen Ländern müssen Moslems, die zum Christentum konvertieren, mit dem Tod rechnen.
Darum mag ich die Heilige Barbara. Sie ist ein Urbild der verfolgten Christen. Und sie ist aktuell. Wenn ich an die heutige Christenverfolgung denke, fallen mir zuerst die Flüchtlinge im Irak ein. Die Kämpfer des IS ließen den Christen die Wahl: zum Islam konvertieren, fliehen oder sterben.
Die Möglichkeit zu fliehen hatte die Heilige Barbara nicht, aber ich bin sicher, dass sie auch den Flüchtlingen Trost und Mut geben kann.

2 Kommentare:

  1. Alleine die Vorstellung, dass ein VATER zu solch einer Untat im Stande ist, bereitet mir Schwindel und EKEL. Die Geschichte erinnert mich außerdem an die Legende der Heiligen Kümmernis, die der Vater ja kreuzigen ließ, weil sie sich lieber mit Jesus "vermählte" als mit einem Mann, den der Vater aussuchte.

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  2. Solche Heiligenlegenden gibt es in der Tat mehrfach - wohl weil solche es solche Taten immer wieder gibt, früher und heute und in fast (?) allen Ländern dieser Erde.

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