Donnerstag, 27. Januar 2011

Wanderpredigerin

Als der Heilige Dominikus vor 800 Jahren seine Brüder zu zweit ausschickte und damit den Orden der Wanderprediger begründete - ob er sich da wohl ausgemalt hat, wie das Wanderpredigen im 3. Jahrtausend so aussehen würde? Ich vermute, dazu hätten seine kühnsten Träume nicht ausgereicht.
Dominikus hat seine Brüdern angewiesen, immer zu Fuß zu gehen. Reiten oder mit der Kutsche fahren war verboten. Die Frauen, die sich ihm anschlossen, saßen damals sowieso fest hinter Gittern. Sie waren ja bekehrte Katharerinnen und wollten ein strenges Leben führen, da war das anders gar nicht vorstellbar.
Und heute? Längst fahren Brüder, Schwestern und auch die eigentlich hinter Gittern lebenden Nonnen nicht nur mit der Bahn, sondern auch mit dem Auto. Und immer öfter gehört auch das Flugzeug selbstverständlich dazu. Das Wandern war ja kein Selbstzweck, es war ein Mittel, um näher bei den Menschen zu sein. Während ich dies schreibe, sitze ich am Flughafen Frankfurt und warte darauf, dass der Schalter meines Billigfliegers öffnet.
Wanderpredigt 2011.

Montag, 3. Januar 2011

Taizé - Rotterdam












Wir waren mit an Bord des Pilgerweges des Vertrauens. Es waren atemberaubend schöne Tage. So viele Menschen aus aller Welt!

Die Jugendlichen unserer Gruppe wurden mitgerissen von der freundlichen Atmosphäre, dem Lächeln und der sellbstverständlichen Hilfsbereitschaft. Wie die Mitglieder unserer Gruppe, für die es ein Erstkontakt mit Taize war, wurden auch die Bewohner Rotterdams und der umgebenden Gemeinden gewandelt. Wurden wir am ersten Tag noch skeptisch betrachtet, lächelte man am zweiten Tag schon, wenn wir gesehen wurden. Und ab dem dritten Tag sprachen uns die Menschen an, erkundigten sich nach unserem Glauben und nach dem Inhalt unserer Gespräche beim Taizetreffen. Ja, es gab sogar Stimmen wie: "Es ist so gut für unser Land, dass ihr da seit."
Mit dem Brief aus Chile standen dieses mal die Themen Freude , Erbarmen, und Verzeihen im Mittelpunkt der internationalen Gesprächsgruppen. Es war ein reicher austausch voll berührender Geschichten und Erlebnisse. Diese Nähe und Vertrautheit der Austauschgruppen ging auch in den riesigen Messehallen während des Gebetes nicht verloren. Im Gegenteil, im Gebet rückte hier die Welt zusammen.
Wir sind als reich beschenkte nach Hause zurück gefahren und unsere Jugendlichen leuchten immer noch im Licht dieser bunten Erinnerungen.
Und eins ist sicher: Wir fahren dieses Jahr nach Berlin! Denn dort findet das kommende Treffen statt.