Mittwoch, 31. Juli 2013

Moses 2.0


Wer schon einmal in einer Sprache gebetet hat, die nicht die eigene ist, weiß, dass es dabei zu tiefen Erkenntnissen kommen kann. Die fremde Sprache verfremdet, was ich höre, und das gibt manchmal neue Blickrichtungen.
Gestern war ich an der Reihe, in der Messe die Tageslesung in Englisch zu lesen. Es ging darum, dass Mose von Angesicht zu Angesicht wie ein Freund mit Gott sprechen konnte. Schließlich ging er auf den Gottesberg, und dann heißt es im Englischen: "Moses climbed the mountain and took with him - the two tablets"!
Merke: tablets machen nur einen Sinn, wenn man empfangsbereit ist... Mose 2.0!

Montag, 29. Juli 2013

Siebter Tag

 
Dominikanerinnen und Dominikaner sind besonders dem Wort Gottes verpflichtet. Manchmal ist das nicht so einfach, aber es gibt Momente, da ist einem das Wort Gottes besonders nah! "Am siebten Tage aber ruhte Gott" - das beherzigte auch das Kapitel von Trogir und genoss einen wunderbaren Tag im Krka - Nationalpark. Wie im Paradies fühlten wir uns auf der kleinen Insel in der Krka, auf der ein Franziskanerkloster steht und auf dem selbst Bananen wachsen.
Wie gut, den Tag des Herrn, der für uns Christen ja nicht der siebte, sondern der erste ist, als Kraftquelle zu erleben für die Tage, die noch vor uns liegen, und die wiederum intensive Arbeit versprechen.
Es lohnt sich, Gottes Wort  hin und wieder ganz ernst zu nehmen!


Samstag, 27. Juli 2013

Kontrastprogramm (?)

Die Touristen in Trogir, die es in der Ferienzeit natürlich zuhauf gibt, wundern sich immer wieder, wenn Scharen von weißen Gestalten aus dem Hotel kommen und in den Plenarsaal oder die kleine Kirche auf der anderen Straßenseite gehen. Während sie, die Touristen am Strand, so wenig wie möglich bekleidet sind, tragen wir, die Dominikaner und Dominikanerinnen, lange Gewänder, die so gar nicht sommerlich frisch scheinen! Ein echtes Kontrastprogramm.

Obwohl - als ich heute morgen um viertel vor sieben zur Kirche ging, stürzte mir auf der Treppe ein Bruder entgegen, der offensichtlich beim Baden die Zeit vergessen hatte. Und er sah in seiner Badehose mit Schwimmbrille so gar nicht kontrastmäßig aus!
An der Kleidung liegt es also nicht. Und trotzdem stellen wir einen Kontrast dar. Hoffen wir zumindest! Es ist allerdings leichter, dies durch die Kleidung auszudrücken als durch die persönliche Haltung. Die ist nicht so leicht zu erkennen. So müssen wir immer wieder darüber nachdenken, in welcher Weise wir ein "Kontrast" sein können und wollen und wie wir die Spannung von "einer wie die anderen" und "anders sein" leben können. Glaubhaft, ohne uns von der Lebenswelt der Menschen zu weit zu entfernen. Eines der wichtigen Themen dieses Kapitels. Die Brüder nennen es "Erneuerung des Lebens als Predigerbruder". Manchmal hilft da ein kühles Bad, um für die Kapitelsarbeit wieder klaren Kopf zu bekommen!

Freitag, 26. Juli 2013

Ich steh vor Dir mit leeren Händen - das Kind ist tot

Bei uns in Riga haben wir drei Räume für "Frauen in Not". Und, ob das nun eine gute, oder eine schlechte Nachricht ist, sie sind meistens belegt.
Und es sind auch immer mal wieder schwangere Frauen dabei.
Letze Woche nun kam eine von ihnen früh morgens zu uns, damit wir den Notarzt rufen. - Sie verlor Blut und hatte Krämpfe.
Die Ärzte waren schnell da und nahmen sie mit ins Krankenhaus, aber sie kam ohne Kind zurück.
Ihr kleiner Sohn war gestorben, zu Beginn des fünften Monats.
Dieser Verlust macht sprachlos, sowohl die Mutter als auch uns. Wie kann man diesen Schmerz und die Unfassbarkeit des Geschehens vor Gott bringen?
Da fiel mein Blick auf die Darstellung der Ikone der Advocata, die bei uns im großen Aufenthaltsraum hängt.
Maria ist hier ohne Kind abgebildet, der Legende nach soll es sie nach Jesu Himmelfahrt zeigen. - Sie war auch eine "Frau in Not" und auch sie hat ihr Kind verloren. Nicht durch eine Fehlgeburt; ihr Sohn starb am Kreuz.
Und obwohl sie erleben durfte, was sich alle Mütter für ihre toten Kinder ersehnen, dass ihr Sohn auferstand, hatte sie ihn nicht einfach zurück.
Ihre leeren Hände reden von diesem zweifachen Verlust.
Genau wie sie konnten wir unsere Hände in dieser schmerzhaften Leere zum Gebet erheben und mit ihr, als unserer "Anwältin", um dieses Kind trauern.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Nichts ist wie es scheint...

Fr. Olivier, einer der Übersetzer auf dem Generalkapitel, liebt es, darauf hinzuweisen, dass die Übersetzer ein wahres Sklavenleben führen... In der Tat haben sie es nicht leicht. Die Kapitelteilnehmer sprechen zu schnell, zu undeutlich, die Kabinen sind zu heiß - sie könnten einem wirklich leid tun. Wenn nicht alles anders wäre, zumindest heute!
Unser Kapitelsaal. Alle 58 Diffinitoren, das heißt die gewählten Abgeordneten, sitzen im großen Kreis, die Mitglieder der Ordens-leitung und die Gäste haben ihre Plätze in der zweiten Reihe.
Nur heute nicht. Heute war der Saal verwaist. Aber nicht etwa, weil es endlich Zeit für ein erfrischendes Bad in der Adria gab, die ja schließlich sozusagen direkt vor unseren Füßen liegt! Das durften heute nur die "armen" Übersetzer, denn heute war Kommissions-arbeit angesagt. Das bedeutet, dass wir uns in thematischen Gruppen trafen und an der Vorbereitung von offiziellen Kapitels-texten arbeiteten.
Es gibt Kommissionen zu allem, was den Orden konkret bewegt: Predigt und Verkündigung, Ausbildung, Studium, Restrukturierung des Ordens, Finanzen, Konstitutionen - und schließlich: das Jubiläumsjahr und die Erneuerung des Ordens. In dieser Kommission arbeite ich mit. Wir haben genug zu tun, um das reichhaltige Material vorzusortieren. Unsere Kommissionssprache ist Französisch, aber heute durften wir uns durch einen umfangreichen Vorschlag zum Jubiläumsjahr in Spanisch arbeiten!
Sprache ist ein Dauerthema, denn bei weitem nicht jeder der Kapitelsteilnehmer spricht einer der drei offiziellen Sprachen des Ordens - Englisch, Französisch und Spanisch - wirklich fließend. Da gönnt man den Übersetzern den Sprung ins kühle Nass, denn dann sind sie morgen hoffentlich wieder fit für die Übersetzerkabine!

Dienstag, 23. Juli 2013

Die Welt entflammen - nur welche?


Wer schon mal auf der Website unserer Kongregation war (www.bethanien-op.org), kennt den Hund mit der Fackel und die Legende der Mutter des Heiligen Dominikus. Sie träumte, dass sie einen Hund zur Welt bringen würde, der mit seiner Kraft die ganze Welt in Brand stecken würde.
Dominikus wurde 1172 geboren - also lange vor der Entdeckung Amerikas! Die Welt, die Johanna von Aza, die Mutter des Dominikus, kannte, war aus unserer heutigen Sicht beschränkt. Ganze Kontinente kamen später hinzu.
Jetzt während des Generalkapitels erfahren wir, was das konkret bedeutet. Aus allen Kontinenten sind Brüder gekommen (und zwei Schwestern...), am Tisch sitze ich mit einem jungen Kanadier mit deutschen Wurzeln, in der Kommission mit zwei Afrikanern aus Kongo - Brazzaville und der Republik Kongo, einem Vietnamesen der kanadischen Provinz, der derzeit in Houston/Texas arbeitet, einem Kroaten, der in Hannover tätig ist,
P. Timothy, der sich als Wanderprediger bezeichnet - die ganze Welt ist hier, Dominikus hat "die ganze Welt entflammt"!
Und doch - in den heutigen Diskussionen kam immer wieder das
Gespräch auf die Welt - oder besser: die Welten - in denen wir leben.
Ja, die geographische Welt ist erobert. Aber das bedeutet noch lange
nicht, dass es uns Dominikanerinnen und Dominikanern gelungen
ist, die vielen Welten des Heute zu entflammen. Die Welt der Jugendlichen, der Sprachlosen, der an den Rand Gedrängten, die Welt der Suchenden und der Hoffnungslosen, ... Als Schwestern und Brüder müssen wir uns immer wieder fragen, in welche konkrete Welt wir gesandt sind. Welten, die wir vielleicht erst noch erforschen müssen, die uns unbekannt sind, deren Sprache wir nicht beherrschen. Diese Welten sind es, die heute auf unsere "flammende Verkündigung" warten!
Eine Herausforderung, dieser Hund mit der Fackel.

Montag, 22. Juli 2013

Gebetsweisen

Dominikanische Existenz ist betende Existenz - das hat Dominikus uns in seinen Gebetsweisen vorgemacht! Neun verschiedene Weisen des Gebetes mit dem ganzen Körper sind von ihm überliefert; auch Studium und Pilgerfahrt gehören dazu. Betrachten und das, was mir in der Betrachtung aufgegangen ist, an andere weitergeben - das ist das Wesen des Ordens.

Heute begann das Generalkapitel des Ordens, und jeder der teilnehmenden Priester bekam eine Stola, die extra fürs Generalkapitel entworfen wurde. Die 9 Gebetsweisen sind darin verarbeitet. Wenn dieses Generalkapitel etwas bewirken kann, dann in Gebet und Besinnung!
Das zog sich durch diesen ersten Tag, der am Morgen mit der Heiligen Messe begann. Vom Fest der Heiligen Maria Magdalena bis zum Fest des Heiligen Dominikus am 8. August spannt sich der Bogen. "Geh und verkünde", das war es, was Jesus an Ostern der Heiligen Maria Magdalena auftrug. Das ist auch unser Auftrag als Dominikanerinnen und Dominikaner heute, so der Ordensmeister Bruno Cadoré in seiner Festpredigt.
Der Tag endete dann wiederum mit dem Gebet: feierliche Vesper vom Fest, und danach gemeinsame Anbetung, während der die Möglichkeit zur Beichte bestand. Wie funktioniert das in einer so großen Gruppe von etwa 100 Patres, einigen Laienbrüdern, Schwestern und Gästen? Ganz einfach: wer beichten wollte, sprach einen Priester seines Vertrauens an und ging mit ihm nach draußen! Viele machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, im wahrsten Sinne des Wortes "aufgeräumt" in die kommenden Tage gehen zu können!
Wir sind im kroatischen Trogir, wunderschöne Umgebung direkt
am Meer, die mindestens so viel zum Baden einlädt wie zum
Tagen! Was wir hier so machen und wer hier alles ist, erzähle ich
später.
Aber es ist ein großes Geschenk, so mittendrin sein zu dürfen im
Geschehen des Ordens! Ich freue mich schon auf die nächtliche
Gebetsstunde auf meinem Balkon mit Blick aufs Meer...

Übrigens: http://trogir.op.org!

Die Frau der weiten Wege



Auszug aus einem Brief unserer Generalpriorin zum Magdalenenfest:

Liebe Schwestern,
während unserer Noviziatsfahrt nach Südfrankreich hatten wir das Glück, in der Kapelle der Dominikaner auf der Sainte Beaume die Heilige Messe feiern zu können. Unvergessen ist mir die Predigt von Pater Gangolf, der mit uns unterwegs war, über die Heilige Maria Magdalena. Er gab ihr den Titel „Die Frau der weiten Wege“.
Maria Magdalena, die Frau der weiten Wege. Geboren im winzigen Dorf Magdala am See Genesareth, wissen wir über ihre Kindheit und Jugend nichts. Als Erwachsene begegnet sie uns in vielerlei Gestalt: als stadtbekannte Sünderin, als Frau, die Jesus die Füße salbt, als Schwester der Martha und des Lazarus. Vor allem aber begegnet sie uns als die Frau, die Jesus in ihrem Leben entdeckt hat und ihm treu folgt. Weite Wege – von Galiläa nach Jerusalem, vom Hosianna des Palmsonntag bis zum „Kreuzige ihn“, vom Entsetzen über den Tod und die Leere des Samstag bis zur Begegnung mit dem Auferstandenen am Ostermorgen. Doch damit ist es noch nicht getan: es folgen Verfolgung und Flucht auf einem Boot nach Südfrankreich, und schließlich das Leben voller Sehnsucht in der Grotte [der Sainte Beaume], von der sie siebenmal am Tag zur Herrlichkeit Gottes emporgehoben wurde. Die „Frau der weiten Wege“ – wahrhaftig!
Gibt es einen passenderen Ehrentitel für die Patronin von Bethanien? Eine Bethanienschwester ist potentiell eine „Frau der weiten Wege“. Manch eine hat viele Wege gehen müssen, um Christus in ihrem Leben zu erfahren. [...] Und manch eine hat erfahren, dass die „weiten Wege“ nie aufhören. Es ist nie zu spät – zum Aufbruch nicht und zur Veränderung, und vor allem nicht zur Begegnung mit dem Auferstandenen, auf die wir immer, aber spätestens in unserer Todesstunde hoffen dürfen.
In einer Zeit, in der viele von uns „weite Wege“ gehen müssen und Veränderungen [...] anstehen, mag die „Frau der weiten Wege“ in besonderer Weise unsere Fürsprecherin sein. 
Maria Magdalena, Frau der weiten Wege, bitte für uns!

Sr. Sara, Thorn

Freitag, 19. Juli 2013

Bereitet dem Herrn den Weg - mal anders

"Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken."
... diese Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja kamen mir in den Sinn, als ich gestern Vormittag aus dem Fenster sah. Warum?
Weil eine Dampfwalze dort vorbei rollte. - Wir bekommen Asphalt auf unserer Straße!!!!!!!!!!!!!!
In der Bibel bezieht sich die Aufforderung zum Straßenbau auch auf die Straße, die wir Gott in unserer inneren Wüste bereiten sollen.
Als wir dann gestern Abend das erste Mal über die neue Straße vor unserem Haus gefahren sind, da begriff ich, was das auf meine Gottesbeziehung übertragen bedeuten muss. - Keine Schlaglöcher, keine Steinchen, die rumfliegen... wir gleiten fast und sind dabei auch noch ganz leise und viel schneller als bisher.
Wie schön wäre so ein "infrastruktureller Durchbruch", zu dem mir schon gratuliert wurde, auch in mir drinnen!
Und dann fiel es mir ein, die Bauarbeiter sind seit fast einem Jahr rund um das Haus beschäftigt gewesen, um das Kanalsystem auf Vordermann zu bringen. Außerdem waren sie sehr viele und hatten gute Hilfsmittel. Um meine Gottesbeziehung zu pflegen, muss ich mich auch mit dem beschäftigen, was in meinen Tiefen schlummert, dann kann ich Gott einen Weg dahin bereiten. - Es ist nicht so, als würde er die Mühen ohne Straße nicht auf sich nehmen. Aber meine Sehnsucht nach seiner Gegenwart treibt mich an, ihm Wege dorthin zu bereiten. Auch dorthin, wo Seine Gegenwart meine Not wenden kann. - Also, ran an die Arbeit: Bereitet dem Herrn den Weg!

Mittwoch, 17. Juli 2013

Umleitung



Gestern bin ich nach Brühl (Rheinland) gefahren, um im Industriegebiet einige Besorgungen zu machen.
Und dann!
Eine Umleitung, die mich in eine Straße führt, die ich zuvor noch nie gefahren bin.
Ein bisschen ärgerlich wegen der Umleitung, der Umstände und die Zeit die ich verliere.....

Und siehe da!

Eine Metallverarbeitende Firma hat dort einen Kaktus stehen.
Einen Riesenkaktus aus Metall!

Ich hab angehalten und ihn fotografiert.
Ein Kaktus, geschaffen von Menschenhand.

Mir kommt der  Gedanke,  dass man im Leben oft Umwege nehmen muss, um ein Ziel zu erreichen. Manchmal stellt sich uns was in den Weg, von dem wir glauben, das wir das nicht brauchen. 
Manchmal sind diese Umwege unausweichlich, besonders dann wenn uns Menschen auf diesen Umweg bringen und wir eher Ärger als Freude spüren. In meinem Leben war es auch Gott, der mich hat Umwege gehen lassen. 
Um Neues zu erfahren, muss man sich einlassen und darauf vertrauen, dass dieser Weg zum Ziel führt. Nicht leicht, wenn man doch am liebsten alles selber regelt. Selbstbestimmt sein Leben in die Hand nimmt. 
Man muss vertrauen, dass der Weg zum Ziel führt, auch wenn es mich Zeit kostet. 

Manchmal wird man auch gezwungen einen Umweg zu nehmen . Es gibt keine andere Möglichkeit. Da muss man durch. 

Mich ärgert das oft.

Und doch hat sich der Umweg gelohnt.
Mir offenbart sich etwas Schönes, das ich ohne diesen Umweg nicht gesehen hätte.
Und dann denke ich, dass es auch so in meinem Leben und mit meinem Glauben ist.


Montag, 15. Juli 2013

Auf zu neuen Ufern - Versetzung per Schiff

Als ich Dominikanerin wurde, wusste ich, dass ich dem Orden der WanderpredigerInnen beitrete, aber dass ich so oft zu neuen Ufern aufbrechen würde, hätte ich nicht gedacht.
Und jetzt war es wieder einmal so weit. Ich wurde nach Lettland versetzt, genauer gesagt in unsere Gemeinschaft in Riga. 
Ich durfte schon einmal 1 1/2 Jahre in dieser Gemeinschaft leben und habe mich daher sehr darauf gefreut, nach Lettland zurück zu kehren.
Mittlerweile weiß ich, dass ich meiner Seele Zeit geben muss, um bei einer Versetzung mitzukommen. Wenn ich das nicht mache, dann werde ich auch für andere ungenießbar. Alle und alles, was ich zurücklasse, bleibt dann zwischen mir und den Menschen ,zu denen ich gesandt bin. 
Damit ich auch innerlich mitkommen konnte, hieß es diesmal:
"Leinen los!" 
Mit dem Schiff nach Riga, naja eigentlich ging es mit dem Schiff nach Litauen und dann mit dem vollgepackten Auto weiter bis Riga. Es war meine erste längere Schiffsreise (etwa 24 Stunden) und ich habe auch direkt etwas geboten bekommen. In der Nacht wurde der Seegang stärker und beim Frühstück waren deutlich weniger Menschen als beim Abendessen. Eine meiner zwei Begleiterinnen und ich haben richtige Wackelbeine bekommen, die dritte im Bunde war da eindeutig seetauglicher.
Nun bin ich sicher an Land gegangen und mit Leib und Seele angekommen. Die Kisten sind ausgepackt und die Gemeinschaft hier ist nun vier Schwestern stark.
Ich bin gespannt, was Gott mit uns vor hat.

Samstag, 13. Juli 2013

Lebenswille

Gerade in der Natur kann man beobachten, wie Pflanzen sich verbreiten.
Oft zum Ärger des Gärtners.
Eigenwillig verteilen sich Blumen und (Wild-) Kräuter im Garten.
So habe auch ich versucht, meinen Garten von unerwünschten Gewächsen zu befreien.



Ich habe mich heute gefragt, wie oft ich versucht habe, dieses Veilchen aus dem Pflaster zu reißen.

Zwecklos.
Jetzt bleibt es da, wo es ist.

Die Natur hat Kraft.
Kräfte, die auch in uns sind, denn Gott hat uns geschaffen.  Unser Schöpfer hat uns ins Leben gerufen und will, dass wir ein gutes Leben haben.
Gut ist es, sich daran zu erinnern und zu begreifen, dass Gott uns Kraft gibt, dass er es gut mit uns meint.
Allein wir zweifeln oft daran. Wir hören nicht in uns rein, um die Stimme Gottes zu hören.  Oft lassen wir uns vom Alltag ablenken und haben nicht mehr Gott im Fokus.

Wir können, genau so wie das Veilchen, auch in schwierigen Situationen das Pflaster durchstoßen.
Vielleicht kann das Bild von diesem Veilchen eine Hilfe sein, uns daran zu erinnern.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Mehr vom Leben

Gerade habe ich ein Buch von Simon Maier gelesen: "Mehr vom Leben", eine Auslegung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Theologie im Urlaub? Geht das? Es geht! Denn Maier schreibt hier zwar theologisch fundiert, aber auch für Laien gut verständlich. Alltagssprache und überschaubare Kapitel helfen ebenfalls, sich an die Thematik anzunähern. 
Dabei geht es um nicht weniger als den Kern des Christentums, festgehalten und formuliert im Apostolischen Glaubensbekenntnis. Maier erklärt die bekannten Formeln, beleuchtet manchen Hintergrund und verhilft dem alten Text so zu neuem Leben.
Was bedeutet beispielsweise "hinabgestiegen in das Reich des Todes"? Müssen wir das heute wirklich noch so beten? Ist das nicht ein Relikt aus einer anderen Welt? Oder die Aussagen über Maria: sind sie für einen modernen Menschen noch nachvollziehbar? Ganz zu schweigen vom "allmächtigen" Gott...
Ausgangspunkt ist dabei für ihn die Grundhaltung, dass im Christentum Glauben und Verstand einander nicht widersprechen sondern ergänzen - ein Christ sollte verstehen, was er glaubt. Wer diese Ansicht teilt und etwas mehr über unser Glaubensbekenntnis wissen möchte, dem sei dieses Buch empfohlen.
Ideal für theologisch interessierte Laien, z.B. KatechetInnen. Erschienen beim Echter-Verlag für 14,90 €:
http://shop.echter-verlag.de/neuerscheinungen-1/mehr-vom-leben.html

Montag, 8. Juli 2013

Schöpfung


Ehrlich gesagt geht mir im Moment der „Bloggerstoff“ aus.
Ist wohl so was wie ein Sommerloch.
Ich liebe den Frühling (der in diesem Jahr ja leider ausgefallen ist) und auch den Sommer (wenn er nicht zu heiß ist), denn es riecht dann immer so anders.
Nach Blüten und Stroh und Heu….

Gut für den Allergiker ist das weniger eine Freude, aber man kann ja keine Duftstoffe bloggen.

Somit hab ich mir jetzt mal vorgenommen Bilder zu bloggen, die besonders sind und irgendwie mit Schöpfung zu tun haben.
Leider  ist meine Kamera derzeit nicht nutzbar, weil ich das Ladekabel verlegt habe. :-( 

So muss ich nun mit der Handykamera meine Bilder machen. Ich hoffe es gefällt trotzdem!


Bild: Thorn Juni 2013
(Generalat der Dominikanerinnen von Bethanien)

Mittwoch, 3. Juli 2013

Glückskeks

Auf unserem Sommerfest am Sonntag konnte man durch alle Kontinente reisen. So gab es auch mehrere asiatische Attraktionen - u.a. konnte man Glückskekse backen. Das habe ich mir nicht entgehen lassen: ich habe einen Spruch auf ein Zettelchen geschrieben, abgegeben und die freundlichen "Chinesen" von unserer Außenwohngruppe Kivit haben ihn eingebacken.
Dann konnte ich ihn wieder abholen und habe ihn Heidrun geschenkt. Ganz stolz, weil mir so ein passender Glückskeksspruch eingefallen war.
Heidrun macht den Keks auf...
"Häh?"
Okay, ich gebe zu, ich hatte ziemlich klein geschrieben. Es war halt ein langer Spruch! Also: Brille auf!
"Kamen Worte von Dir, so verschlang ich sie. Dein Wort ist mir Glück und Herzensfreude" 
aus dem Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 15, 16.