Dienstag, 31. August 2010

Wallfahrt nach Aglona II

Eine ganz wichtige Rolle spielt bei dieser Wallfahrt immer das Kreuz und die Fahne, die vorangetragen werden. Die Jugendlichen und Erwachsenen, ja manchmal sogar die Kinder wechselten sich damit ab.
Das Kreuz war immer mit Blumen geschmückt, die Fahne zeigte den Namen der Gruppe. Im letzten Jahr war ich mit einer Gruppe unterwegs, die die lettische Fahne mitführte und eine mit dem Namen der Stadt, aus der sie kamen.

Immer ist die zentrale Regel: keiner läuft vor dem Kreuz!
Das hat natürlich auch praktische Gründe, die Gruppe soll eine bestimmte Ordnung wahren.

Aber es hat auch eine tiefe geistliche Bedeutung, die nach der Wallfahrt weiter gilt.

Wenn ich zu schnell durch meinen Alltag hetze, dann gerate ich in Gefahr, das Kreuz, Jesus, Gott hinter mir zu lassen, aus den Augen zu verlieren. Das sollte nicht sein, deshalb immer wieder der Ruf: Das Kreuz geht uns voran.
Gilt das auch für mein Leben?

Samstag, 28. August 2010

Wallfahrt nach Aglona I

Nun sind wir schon eine ganze Weile zurück und ich habe gar nichts über unsere Wallfahrt geschrieben. Jedes Jahr pilgert das katholische Lettland Mitte August nach Aglona. Dort wird in einer ehemaligen Dominikanerkirche eine Marienikone verehrt.

Der Weg war diesmal ziemlich anstrengend, dabei sind wir gar nicht so viel gelaufen. Genauer gesagt, sind wir von den 270 Kilometern, die es von Riga nach Aglona sind, nur ungefähr 70 zu Fuß gegangen - weil wir von einer Gruppe junger Familien eingeladen worden waren. Wir haben gerne zugesagt, denn wir kennen die Familien, die zum Teil sonntags in unsere Kapelle kommen, recht gut. Manche der Kinder sind auch in unserer Sonntagsschule.
Aber schnell waren wir nicht: Im Schnitt 2 km/h!
Anstrengend war die Hitze. Und bei schlechten Wegen bekamen wir die Blasen nicht an den Füßen, sondern an den Händen - vom Kinderwagenschieben!

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 17. August 2010

Passionsspiele

Wie in Oberammergau werden auch in den Niederlanden in Tegelen alle fünf Jahre Passionsspiele gezeigt, zwischen 4 und 500 Einwohner nehmen teil. In diesem Jahr hat die Besucherzahl ein Rekord geschlagen: mehr als 40.000 Menschen haben die Spiele besucht! Und sie sind es wert!
Einige unserer Schwestern waren am vergangenen Sonntag hin. Es hat die ganze 3,5 Stunden geregnet, und wie! Die Zuschauer saßen unter einem Dach, aber die Schauspieler waren triefend nass und Jesus rutschte dauernd aus auf dem spieleglatten Fußboden.
Am Ende bekamen alle eine zehnminutigen Ovation im Stehen. Chapeau!

Dienstag, 3. August 2010

Gefängnis

Regelmässig besuche ich eine junge Frau aus Spanien, die über allerhande Wege, in den Niederlanden ins Gefängnis gelandet ist. Sie ist jung und hübsch und wir wollen versuchen, hier Arbeit für sie zu finden. Das ist sehr schwer, also bitte ich alle, die dies lesen, ums Gebet!
Aber sie hat Humor. Ihre Mutter in Spanien weiss nicht, dass sie inhaftiert wurde, fragt aber, was sie in den Niederlanden tut. Ihre Antwort: "Ich bin Justizsachbearbeiterin!" Wunderbar, nicht?