Sonntag, 30. Juni 2013

Kinder dieser Erde

Heute haben wir unser großes Sommerfest gefeiert. Um es vorweg zu nehmen: es war schön! Ich denke die Mühe der Vorbereitung hat sich gelohnt. Angefangen haben wir mit der Heiligen Messe - natürlich zum Thema "Kinder dieser Welt", denn das war auch das Thema des Sommerfestes: Gott hat uns die Erde geschenkt, jetzt sind wir alle seine Kinder, alle Kinder einer Welt.
Dann ging es los: Das ganze Kinderdorf war in Kontinente eingeteilt. Am Haupteingang kam man nach Afrika, wo man Trommeln bauen und spielen lernen konnte. Kichererbseneintopf gab es auch.
Auf der großen Wiese war den ganzen Nachmittag Bühnenprogramm. Direkt daneben stand ein kleines Zelt für einen Kontinent mit einer extrem kleinen Bevölkerung: Antarktika. Da gibt es außer Pinguinen und Eis eigentlich nix, und so war es ziemlich stimmig, dass wir Schwestern den Eisstand hatten.
Weiter links um den Weiher herum ging es nach Amerika. Hier konnte man z.B. Goldwaschen und Ponyreiten, wobei die Ponys tolle "Brandzeichen" verpasst bekommen hatten: gemalte Handabdrücke. Floßfahrten auf unserem Weiher gab es auch - von Cowboys angeführt. Nicht ganz ungefährlich allerdings, denn mitten auf dem Weiher schwamm ein grasgrünes Krokodil.
Dann kam Europa. Skandinavien war vertreten durch "Pippis Leckerland", französische Crêpes konnte man daneben kaufen und ein Stück weiter sein Ostfriesenabitur machen. Am Haupthaus gab es auch ganz klassisch eine Cafeteria und einen Getränkestand, dahinter ging es nach Australien und Asien: dort konnte man Bumerangs basteln und chinesische Nudeln essen, Glückskekse backen und Sumoringen lernen.
Beim Aufzählen merke ich, dass es noch viel mehr gab und dass das Ganze vor allem auch durch die liebevolle Deko und die Kostüme lebte. Es hat viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass viele Menschen heute durch uns ein bisschen froher geworden sind.


Dienstag, 25. Juni 2013

Es grünt so grün...


Im Sommer wächst ja so manches Kraut im Garten.
Gerade jetzt, wo es viel regnet und  die Sonne eher mäßig scheint, kann man da so einiges entdecken.
Letzten Donnerstag hat sich unsere Laiengemeinschaft mit Sr. B. getroffen, um mit uns dominikanische Gesänge zu üben.
Auf dem Weg zu unserem Treffpunkt habe ich dann eine  besondere Entdeckung gemacht.



Eine bemalte sagen wir mal „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Figur“ steht, wie aus dem Boden gewachsen,  vor einem Fenster im Kinderdorf.
Nachdem ich dann noch die Frage an Sr. B. stellte, was das zu bedeuten habe,  bekam ich die Antwort: „Die wachsen hier. Schau mal, daneben wächst auch schon eine neue Figur." (Wie war das noch mit Münchhausen?)
Aber gut. Ich bin eigentlich ganz froh, das in meinem Garten kein Plastik wächst. :-)
Aber gut, liebe Schwester, ich werde das im Auge behalten!

Sommerfest

Am kommenden Sonntag feiern wir im Kinderdorf Schwalmtal-Waldniel wieder mal unser Sommerfest. Wenn das Wetter so gut wird wie angekündigt, dann wird es bestimmt richtig voll, aber wir freuen uns auf den Trubel, denn wir haben viele schöne Sachen vorbereitet. 
Also: kommt einfach vorbei und bringt gute Laune mit, die Kinder dieser Welt erwarten euch!

Montag, 24. Juni 2013

Süßkram

Am nächsten Sonntag haben wir hier in Schwalmtal-Waldniel Sommerfest. Gemäß dem Thema "Kinder einer Welt" wird das ganze Kinderdorfgelände in die sechs Kontinente unterteilt sein. Jeder Stand und jede Aktivität wird entsprechend ihrem Kontinent dekoriert und die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen werden sich passend anziehen, evtl. richtig kostümieren. 
Wir Schwestern haben den Eisstand - und sind damit die einsamen Vertreter des sechsten Kontinentes, der Antarktis! Wir fanden das sehr passend, denn da leben ja schließlich - wie man weiß - die Pinguine.
Ein Foto gibt es davon noch nicht, erst nach dem Fest. Vorerst kann ich nur die enormen Vorräte an Süßkram bieten, die Sr. Jordana in ihrem Büro sammelt. Ihre Kinderdorffamilie wird den Bonbonverkauf machen und liegt in Europa, genauer gesagt in Skandinavien. Deshalb sind die Preise auch in "kr" = Kronen angegeben! (Ob dänische oder schwedische Kronen hab ich vergessen zu fragen. Ich hoffe einfach, sie nehmen auch Euro.)
Also dann: wir sehen uns am Sonntag! Um 11:00 Uhr ist die Messe, danach geht es rund!

Dienstag, 18. Juni 2013

Des Kaisers Enkel

Neulich habe ich eine Reise in die Vergangenheit gemacht. Ich weiß, jetzt denkt mancher vielleicht an Staub und tote Bücher, aber es war anders: wir hatten Besuch von einer höchst lebendigen Familie: Vater, Mutter, zwei Töchter und die dazugehörigen Ehemänner. Nennen wir sie mal König. Vater König hatte mich angerufen, weil er gerne unser Haus besichtigen wollte. Seine Töchter und Schwiegersöhne seien zu Besuch, er würde es ihnen gerne zeigen. Warum? Weil seine Familie mal hier gelebt hatte.
Unser Haupthaus, "Haus Clee", wird schon im 17. Jahrhundert in den Urkunden des Ortes erwähnt. Von da bis heute war es natürlich ein weiter Weg. Eine Etappe war 1911 der Kauf durch Kommerzienrat Josef Kaiser. Kaisers Kaffee - schon mal gehört?  
Er baute das Haus 1937 völlig um, und 1951 - ein Jahr nach seinem Tod - kauften wir Dominikanerinnen von Bethanien es dann. Was hat das jetzt mit der Familie "König" zu tun? Ganz einfach: Vater König ist der jüngste Enkel von Kommerzienrat Kaiser. Er hat selber nicht mehr in Haus Clee gelebt, aber es gibt ein Bild, wie er als Sechsjähriger während eines Besuches auf einem der Marmorlöwen vor dem Eingang sitzt. (Eine seiner Töchter hat es mir freundlicherweise geschickt.)
Unsere Kinder lieben diese Löwen auch sehr und sie sind immer wieder ein dankbares Fotomotiv. Des Kaisers Enkel hat es sich dann auch nicht nehmen lassen, noch einmal auf den Löwen zu steigen - mit seiner Frau - als gelungenen Abschluss einer sehr vergnüglichen Geschichtsstunde!



Samstag, 15. Juni 2013

Auge um Auge

Inzwischen bin ich in Israel angekommen (in dem Buch "Auf einen Tee in der Wüste" von meiner Mitschwester Jordana und Iris Rohmann). 
Diese Kapitel sind sehr bewegend. Jordana hat viele schöne Begegnungen, aber sie hat auch sehr intensiv den Nahostkonflikt erlebt. Und wie ich beim Lesen so über diesen Konflikt nachdenke, über das anscheinend endlose Hin und Her, die Schläge und Vergeltungsschläge, das gegenseitige Misstrauen und die Hoffnungslosigkeit, die daraus auf beiden Seiten wächst - da fällt mir plötzlich Jesus ein.
Dies ist die Welt, aus der Jesus stammt. Er kannte diese Mentalität, diese Kultur. In diese Welt hinein hat er gesagt: "Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt wurde 'Auge um Auge, Zahn um Zahn'. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde! Segnet die, die euch verfluchen! Vergebt denen, die euch Böses tun!"
Diese Sätze, die uns oft so unrealistisch vorkommen, erschließen sich mir vor diesem Konflikt. Wer bei "Auge um Auge" bleibt, bekommt vielleicht (!) irgendwann Genugtuung für erlittenes Unrecht - aber niemals Frieden.

Leib Christi

Beim Eucharistischen Kongress war ich in einer Messe mit Kardinal Woelki. Vor der Kommunion zitierte er die schönen Worte:

Werdet, was ihr empfangt,
empfangt, was ihr seid:
Leib Christi.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Kirmes



 Ja, heute gab es was zu feiern.

Der Hl. Antonius wird hier sehr verehrt. Aus diesem Grund  haben wir uns heute nochmal auf den Weg in die Hl. Messe nach Tuzi gemacht.

Dort wurde in der großen Gemeindehalle gefeiert. Es wurden 1000 Stühle aufgestellt, die alle besetzt waren. Ebenso die Emporen.

Ein Volksfest .

Es war schön, den Chor zu hören und die Heilige Messe mit den Menschen zu feiern. Der Altar war festlich geschmückt, was ich leider nicht gut im Bild festhalten konnte, denn nach der Kindersegnung  haben sich die Familien vor den Heiligen Antonius gestellt und sich fotografieren lassen.

Fürs Familienalbum.

Als wir zum Auto gingen um zurück zu fahren, wurden wir von den Franziskanerinnen und Franziskanern zum Essen eingeladen. Wir haben gerne angenommen und durften an dieser Gemeinschaft teilhaben.

Bei gegrilltem Lammfleisch, verschiedenen Gemüsen und Salaten durften wir mitfeiern und uns an der Tischgemeinschaft freuen.

Es ist schön, katholisch zu sein und es ist schön, Menschen aus anderen Ländern so nah sein zu dürfen und ihnen zu begegnen.  

Es ist schön zu wissen, dass wir auf jeden Fall eines gemeinsam haben:

Unseren Glauben.


Antonius und so....


Heute wird hier in Tuzi und in den Pfarrgemeinden ringsum der Heilige Antonius gefeiert. 13 Dienstage mit Gebeten zu ihm sind nun vergangen.
Gefeiert wird in unserer Gemeinde heute um 11.oo Uhr ein Gottesdienst.

In Tuzi wurde gestern die Kirche schon festlich geschmückt.

Heute findet dort  ein großer Gottesdienst im Pfarrzentrum statt. Gleichzeitig ist dort Patrozinium und so wird auch im Anschluss noch  weiter gefeiert.  Eine Art Kirmes.
Dort treffen sich die Menschen um miteinander zu erzählen, zu essen und zu trinken. (Ich werde davon berichten.)
Ich war schon öfters hier in Montenegro. Die Menschen hier leben eine Frömmigkeit, die ich kaum noch kenne.
Es beginnt damit, dass sich die Frauen auf der linken Seite des Altares versammeln, die Männer auf der rechten Seite.
Die Frauen nutzen die Zeit vor dem Gottesdienst in der Kirche, um sich kurz auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen, was mitunter sehr lebhaft sein kann.
Die Väter und Kinder warten oft draußen, bis auch der Pfarrer erscheint. Erst dann gehen sie in die Kirche.
Ich habe schon oft gedacht, dass zum Gottesdienst keiner kommt, da die Gläubigen hier erst kurz vorher, fast „just in time“ zum Gottesdienst kommen.

Was mich allerdings von Anfang an  irritiert hat,  ist die Haltung zur Eucharistie.
Viele gehen nur dann zur Kommunion, wenn sie unmittelbar zuvor gebeichtet haben. Oft steht der Priester in der Nähe der Kirche um das Sakrament der Versöhnung anzubieten.
Viele gehen nicht zur Kommunion, obschon sie das nach „unserem Verständnis“ durchaus könnten.  
Den Herrn will man hier nur empfangen, wenn man sich sicher ist, das nichts zwischen Gott  und dem Menschen steht.
Das ist sicher schwierig, denn wir wissen alle aus unserem Alltag,  wie schwierig es ist „sündenfrei“ in den Abend zu kommen.  
Ich habe erlebt, wie schwierig es ist, in Deutschland der Kommunion fernzubleiben. Man fühlt sich als Außenseiter, als jemand, der nicht dazugehört. (Geschieden / Wiederverheiratet ist da  mitunter ein Thema)  
Hier fühlt  man sich  auch zur Gemeinschaft der Christen, die eben Sünderinnen und Sünder  sind, zugehörig.
Ein überzogenes Maß an Selbstkritik halte ich sicher nicht für erstrebenswert,  aber die Haltung, mit Gott (schwerwiegende)  Dinge erst  zu klären, bevor ich ihm begegne, erachte ich für grundsätzlich richtig, gerade auch im Hinblick auf die Solidarität zu den offensichtlichen „Sünderinnen und Sündern".

Viele müssen bis zur Kirche einige Kilometer zurücklegen, so groß sind zuweilen die Entfernungen innerhalb der Pfarrei.

Kinder kommen auch oft zu Fuß und mir wurde auch erzählt, dass einige bis zu zwei Stunden Fußweg in Kauf nehmen.

Gesungen wird eher zögerlich, was die Ordensschwestern allerdings wieder wettmachen. Sie schaffen es auch, die Kinder für das Singen zu begeistern, so dass zum Lobe des Herrn mehr als drei Stimmen zu hören sind.

Die Menschen hier sind freundlich und hilfsbereit, auch wenn hier einiges nicht so funktioniert wie ich es kenne und mir  wünschen würde. Die Menschen tun das, was sie kennen und können. Dazu gehört auch der Glaube, der sich durch ihr Leben und ihren Alltag zieht.

Samstag, 8. Juni 2013

Andere Länder, andere Sitten.......




Jetzt bin ich schon fast eine Woche hier und mir gehen viele Dinge durch den Kopf. Das Leben hier ist so anders.

Ich möchte gar nicht von gut und schlecht,  Arm und Reich schreiben, aber ich merke, dass meine Welt, in der ich lebe, auf eine „andere Welt trifft“.

Ich habe gestern erfahren, dass eine Familie Zuwachs bekommen hat.
„Leider ein Mädchen“.
Die Tradition gibt vor, dass die Mädchen nach der Heirat das Haus verlassen und zur Schwiegerfamilie ziehen. Eine andere Möglichkeit (außer Kloster J ) gibt es nicht.
Es ist nicht erlaubt, jemanden aus demselben Ort zu heiraten,  und somit sind die Töchter für die Familie keine Unterstützung mehr.
Alle Investitionen, die für dieses Mädchen getätigt wurden, kommen dann einer anderen Familie, einem anderen Dorf / Land zugute.
Nachdem was ich erfahren habe, ist das Ziel eines Mädchens, so schnell wie möglich zu heiraten.
Zunächst gibt es reichlich Geschenke zur Verlobung.
Man wird ausgestattet und ausgeführt. Nach der Hochzeit kommen dann Arbeit, Familie und viele Kinder, oft solange bis ein Junge geboren wird.  
Das Bewusstsein dafür, dass diese Mädchen noch viel zu jung sind und vielleicht erst einmal eine Ausbildung abschließen sollten, wenigstens aber die Schule zu Ende bringen sollten,  ist hier nur selten vorhanden. Oft genug ist es schon vorgekommen, dass junge Mädchen sich umgebracht haben, wenn die Familie einer Werbung nicht zugestimmt haben.
Es gibt sicher auch einige wenige, die anders denken, aber es ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, damit die Frauen in diesem Land erkennen, dass auch sie ein Recht haben, ihr Leben zu gestalten und nicht darauf warten müssen „weggeheiratet“ zu werden.

Ich verstehe, dass es in diesem Land gewachsene Traditionen gibt, die sicher auch nützlich waren / sind und doch ist es wichtig zu prüfen, ob das, was gewachsen ist, immer noch Gültigkeit hat und dem Menschen dienlich ist.
Das gilt für das Land, in dem ich mich gerade bewege,  aber auch für jedes andere Land und nicht zuletzt auch für mich.

Ich werde darum beten, dass der Heilige Geist uns führt und Veränderungen möglich macht, die dem Menschen helfen,  zum Leben zu kommen, so wie Gott es für uns alle vorgesehen hat.
Und hier noch ein paar Fotos vom heutigen Tag!








Donnerstag, 6. Juni 2013

Zur Ruhe kommen


Vor einigen Jahren war ich schon mal in Montenegro. Es hat sich viel verändert. Vor ca. vier Jahren konnte man hier kaum Fahrräder sehen. Heute gehören sie zum Straßenbild und man sieht auch Mountainbiker, die sich die Berge hinaufquälen.

Was mich immer wieder fasziniert ist die Natur.


Viele unterschiedliche Pflanzen  mit prächtigen Farben.

Auch interessant, aber nicht ganz so meins sind die unterschiedlichen Krabbeltiere. 
Gerade eben habe ich eines aus meinem Zimmer verwiesen.
Ganz oft  ist es so, dass man auf dem Weg in die Stadt  einer Kuh begegnet, mitten auf der Straße, und ich meine Mühe habe, daran vorbei zu fahren. 
Gewusst wie!
Die Hupe wurde ja nicht umsonst erfunden!
Hier macht man davon zu jeder Zeit Gebrauch.
Zum Begrüßen, zum Verabschieden, zum Tiere-aus-dem-Weg-jagen und um seinem Unmut kund zu tun, wenn der Fahrstil des Vordermanns nicht gefällt.

Ich habe mich hier dem Lebensrhythmus angepasst und verbringe neben den Gebeten viel Zeit mit Lesen.
Es tut gut, diese Ruhe zu haben, auch wenn ich so aus dem bewegten Alltag herausgerissen bin und erst einmal mit dieser Ruhe  zurechtkommen muss.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Lebenswelten

In zwei Wochen werde ich meine neue Arbeitsstelle antreten. Jetzt habe ich die Gelegenheit, meinen Resturlaub zu nehmen und mit dem “Alten“ abzuschließen, so dass ich mit frischer Kraft an meine neue Aufgabe herangehen kann.

Ich verbringe die Zeit in Montenegro, einem Kloster, bei einer Schwester,  die ich schon seit meiner Jugend kenne.
Für mich war es damals sehr wichtig, dieser Frau zu begegnen.
Jetzt bin ich hier in Montenegro und unterstütze sie ein wenig, (Auto fahren, Einkaufen, Leute in den Bergen besuchen, zur Messe fahren....)
Das Schöne daran ist, dass man schnell Kontakt zu Einheimischen bekommt und ein wenig  ihrer Lebenswirklichkeit miterleben darf.
Hier im Kloster ist es schön – allerdings anders schön, denn wir warten auf Wasser für die Zisterne. Es ist kaum noch welches da und so muss man gut überlegen, wann und ob man wäscht, spült oder duscht.
Auch der Strom fällt hier gerne (auch für mehrere Tage) aus. Das bedeutet dann eben, dass es kein Wasser aus der Zisterne, kein warmes Essen, kein Telefon etc. gibt.
Dann ist Umdenken angesagt!
Genau an diesen Stellen merkt man schnell, wie unkompliziert das Leben in Deutschland ist, wo es alles sehr reichhaltig gibt.
Hier in Montenegro leben Moslems, Orthodoxe und Christen gemeinsam.
13 Wochen vor dem Fest des Hl. Antonius trifft man sich zum gemeinsamen Gebet, um verschiedene Anliegen vorzutragen.
Wikipedia
Der Heilige ist Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Paderborn und Hildesheim sowie der Berufe Bäcker, Schweinehirten, Bergleute und Sozialarbeiter. Er wird sowohl bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten und Viehkrankheiten als auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände (daher der Scherzname Schlampertoni) angerufen. Auch soll er bei der Partnersuche helfen, wozu z.B. Single-Wallfahrten nach Padua angeboten werden. Dies wurde auch in mehreren TV-Produktionen thematisiert.[2][3] Zudem soll er zu einer guten Geburt, zum Altwerden und zu einer guten Ernte verhelfen. Besonders bekannt ist sein Patronat über die Armen (unter dem Namen Antoniusbrot werden Spenden für Notleidende gesammelt).






Zu jedem Anliegen wird das Vaterunser, das Gegrüßet seist Du Maria und das Ehre Sei Gott gebetet.
Am 13. Juni findet dann der Abschluss in Tuzi statt.
Ich werde sicher davon berichten.
Heute werde ich nun meine 2. albanische Messe im Urlaub  in Tuzi erleben und werde sicher auch von dort etwas zu berichten haben.

Montag, 3. Juni 2013

Dominikanisch-bethanische Laiengemeinschaft



Von Fronleichnam bis Samstag hat sich unsere Laiengemeinschaft zu Exerzitien in Thorn getroffen. Heute jährt sich unser Versprechen und so war es gut, sich Gedanken um unsere Beziehung mit Gott und um unsere Gemeinschaft zu machen.
Sr. Sara hat diese Tage für uns geplant und uns in dieser Zeit begleitet.
Am Samstagnachmittag nutzten wir die Zeit, um ein Zisterzienserkloster zu besuchen, in dem auch ein Stück bethanische Geschichte verwoben ist.  
An diesem Ort leben Mönche, die einen kleinen Klosterladen betreiben und auch eine eigene Schweinezucht betreiben.
Im Klostergarten wurden wir mit offenen Armen empfangen,  durch eine Statue vom heiligsten Herzen Jesu.
Zum Schluss haben wir in Echt  eine Kapelle besucht. Dorthin begab sich Edith Stein mit ihrer Schwester Rosa 1938, um den Kölner Karmel zu schützen.
Eine schreckliche Zeit, in der viel Leid durchlebt wurde.

Beschenkt wurden wir zum nahenden Jahrestag mit einer Topfblume, die uns (bei guter Pflege) wohl für die nächste Zeit in unserem Vorhaben begleiten wird.




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Samstag, 1. Juni 2013

Abgestorben - aber nicht ab


Direkt vor den Fenstern unseres Refektoriums steht ein Baum mit einem abgestorbenen Ast. Schon in den Stürmen des vorletzten Herbstes ist er abgebrochen. Seitdem schaue ich bei jeder Mahlzeit darauf, wenn ich nicht gerade mit dem Rücken zum Fenster sitze. Er ist geradezu ein Blickfang. Inzwischen sind die Bäume üppig grün - aber ich schaue immer auf diesen einen Ast.
Anfangs habe ich gehofft, er würde irgendwann von alleine runterfallen. Das hat sich als irrig herausgestellt. Dann habe ich unsere Haustechnik gebeten, ihn abzusägen, aber es ist einfach zu hoch, sie kommen nicht dran. Er steht auf der Liste, wenn mal wieder größere Baumarbeiten zu machen sind, für die "schweres Gerät" ausgeliehen wird.
Zuerst habe ich mich über den Ast amüsiert: eine Kuriosität, dass der nicht runterfiel. Dann habe ich mich geärgert: jetzt müsste aber allmählich mal wieder die Harmonie hergestellt werden! Inzwischen merke ich, dass ich in eine dritte Phase komme: ich fange an, mich mit dem Ast anzufreunden. 
So geht es mir mit anderen Dingen ja auch. Macken, Probleme oder Verletzungen, die ich mit mir rumschleppe. Manches ist nur kurios, vielleicht ein bisschen spleenig, eher interessant als problematisch. Manches muss ich aber auch bearbeiten, um die Harmonie in mir und mit meiner Umgebung wieder herstellen zu können. Und schließlich gibt es Dinge in mir, die ich irgendwann akzeptieren muss. Dann weiß ich: Nein, dies ist nicht nur ein witziger Spleen, sondern eine ernsthafte Verletzung. Ich habe mich bemüht, aber ich kann sie nicht einfach aus meinem Leben entfernen. Da ist etwas abgestorben - aber deshalb ist es noch nicht ab. Es bleibt ein Teil von mir und ich tue gut daran, mich damit anzufreunden, anstatt mich immer wieder neu daran zu reiben und zu verletzen.