Dienstag, 1. April 2014

Freude des Evangeliums: Vielfalt

IV. Die Mission, die in den menschlichen Begrenzungen Gestalt annimmt
40. Die Kirche [...] muss in ihrer Interpretation des offenbarten Wortes und in ihrem Verständnis der Wahrheit wachsen. Die Aufgabe der Exegeten und der Theologen trägt dazu bei, dass » das Urteil der Kirche reift «.[42] Auf andere Weise tun dies auch die anderen Wissenschaften. In Bezug auf die Sozialwissenschaften, zum Beispiel, hat Johannes Paul II. gesagt, dass die Kirche ihren Beiträgen Achtung schenkt, » um daraus konkrete Hinweise zu gewinnen, die ihr helfen, ihre Aufgabe des Lehramtes zu vollziehen «.[43] Außerdem gibt es innerhalb der Kirche unzählige Fragen, über die mit großer Freiheit geforscht und nachgedacht wird. Die verschiedenen Richtungen des philosophischen, theologischen und pastoralen Denkens können, wenn sie sich vom Geist in der gegenseitigen Achtung und Liebe in Einklang bringen lassen, zur Entfaltung der Kirche beitragen, weil sie helfen, den äußerst reichen Schatz des Wortes besser deutlich zu machen. Denjenigen, die sich eine monolithische, von allen ohne Nuancierungen verteidigte Lehre erträumen, mag das als Unvollkommenheit und Zersplitterung erscheinen. Doch in Wirklichkeit hilft diese Vielfalt, die verschiedenen Aspekte des unerschöpflichen Reichtums des Evangeliums besser zu zeigen und zu entwickeln.[44]

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