Montag, 7. April 2014

Urlegende postmodern

Am Wochenende war ich mit einer Freundin im Kino: "Noah".
Ich hatte die Vorschau gesehen und ahnte, dass der Film möglicherweise etwas ... speziell sein würde. Aber schon vor Beginn, nämlich als die Vorschau von "Godzilla" gezeigt wurde, wurde uns klar, wie übel es werden könnte.
Ganz so schlimm war es dann eigentlich doch nicht. Zumindest Anthony Hopkins war genial und Emma Watson fand ich auch klasse.
Naja, die gefallenen Engel, die zu Steinmonstern werden, das war schon... äh, originell. Aber wenn man sich erst mal an den Gedanken gewöhnt hatte, dass der Film sich nun einfach nicht entscheiden will, ob er eher zur Kategorie "Transformers" oder "Wunder der Erde" gehört, dann ist das schon okay.
Ansonsten ist die Idee ja nicht schlecht, eine Urlegende der Menschheit mal postmodern auf die Leinwand zu bringen und sich im Detail auszumalen, wie das denn eigentlich so gewesen sein könnte. Es gibt ja schließlich so vieles, was die Bibel nicht erzählt, was wir aber gerne wüssten, warum darf man darüber nicht ein bisschen spekulieren?
Aber Obacht! Wer mit diesem Film sein Bibelwissen auffrischen möchte, sei gewarnt, dass der Drehbuchautor wohl eine Privatoffenbarung hatte oder eine ausgesprochen seltene Übersetzung oder so. In allen Bibelübersetzungen, die ich kenne, steht deutlich drin, dass Noah an Bord der Arche geht mit seiner Frau, seinen drei Söhnen und ihren drei Frauen.
Mmh. Das hat der Regisseur den beiden jüngeren Söhnen nicht gegönnt, sie mussten ohne Frauen mit in die Arche. Mir ist schon klar, was der Meister damit sagen wollte und der Film wäre wohl eine halbe Stunde kürzer geworden, wenn er sich an die biblische Vorlage gehalten hätte.
Aber... Hätte das dem Film geschadet?
Nö.


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