Mittwoch, 24. Juli 2013

Nichts ist wie es scheint...

Fr. Olivier, einer der Übersetzer auf dem Generalkapitel, liebt es, darauf hinzuweisen, dass die Übersetzer ein wahres Sklavenleben führen... In der Tat haben sie es nicht leicht. Die Kapitelteilnehmer sprechen zu schnell, zu undeutlich, die Kabinen sind zu heiß - sie könnten einem wirklich leid tun. Wenn nicht alles anders wäre, zumindest heute!
Unser Kapitelsaal. Alle 58 Diffinitoren, das heißt die gewählten Abgeordneten, sitzen im großen Kreis, die Mitglieder der Ordens-leitung und die Gäste haben ihre Plätze in der zweiten Reihe.
Nur heute nicht. Heute war der Saal verwaist. Aber nicht etwa, weil es endlich Zeit für ein erfrischendes Bad in der Adria gab, die ja schließlich sozusagen direkt vor unseren Füßen liegt! Das durften heute nur die "armen" Übersetzer, denn heute war Kommissions-arbeit angesagt. Das bedeutet, dass wir uns in thematischen Gruppen trafen und an der Vorbereitung von offiziellen Kapitels-texten arbeiteten.
Es gibt Kommissionen zu allem, was den Orden konkret bewegt: Predigt und Verkündigung, Ausbildung, Studium, Restrukturierung des Ordens, Finanzen, Konstitutionen - und schließlich: das Jubiläumsjahr und die Erneuerung des Ordens. In dieser Kommission arbeite ich mit. Wir haben genug zu tun, um das reichhaltige Material vorzusortieren. Unsere Kommissionssprache ist Französisch, aber heute durften wir uns durch einen umfangreichen Vorschlag zum Jubiläumsjahr in Spanisch arbeiten!
Sprache ist ein Dauerthema, denn bei weitem nicht jeder der Kapitelsteilnehmer spricht einer der drei offiziellen Sprachen des Ordens - Englisch, Französisch und Spanisch - wirklich fließend. Da gönnt man den Übersetzern den Sprung ins kühle Nass, denn dann sind sie morgen hoffentlich wieder fit für die Übersetzerkabine!

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