Dienstag, 23. Juli 2013

Die Welt entflammen - nur welche?


Wer schon mal auf der Website unserer Kongregation war (www.bethanien-op.org), kennt den Hund mit der Fackel und die Legende der Mutter des Heiligen Dominikus. Sie träumte, dass sie einen Hund zur Welt bringen würde, der mit seiner Kraft die ganze Welt in Brand stecken würde.
Dominikus wurde 1172 geboren - also lange vor der Entdeckung Amerikas! Die Welt, die Johanna von Aza, die Mutter des Dominikus, kannte, war aus unserer heutigen Sicht beschränkt. Ganze Kontinente kamen später hinzu.
Jetzt während des Generalkapitels erfahren wir, was das konkret bedeutet. Aus allen Kontinenten sind Brüder gekommen (und zwei Schwestern...), am Tisch sitze ich mit einem jungen Kanadier mit deutschen Wurzeln, in der Kommission mit zwei Afrikanern aus Kongo - Brazzaville und der Republik Kongo, einem Vietnamesen der kanadischen Provinz, der derzeit in Houston/Texas arbeitet, einem Kroaten, der in Hannover tätig ist,
P. Timothy, der sich als Wanderprediger bezeichnet - die ganze Welt ist hier, Dominikus hat "die ganze Welt entflammt"!
Und doch - in den heutigen Diskussionen kam immer wieder das
Gespräch auf die Welt - oder besser: die Welten - in denen wir leben.
Ja, die geographische Welt ist erobert. Aber das bedeutet noch lange
nicht, dass es uns Dominikanerinnen und Dominikanern gelungen
ist, die vielen Welten des Heute zu entflammen. Die Welt der Jugendlichen, der Sprachlosen, der an den Rand Gedrängten, die Welt der Suchenden und der Hoffnungslosen, ... Als Schwestern und Brüder müssen wir uns immer wieder fragen, in welche konkrete Welt wir gesandt sind. Welten, die wir vielleicht erst noch erforschen müssen, die uns unbekannt sind, deren Sprache wir nicht beherrschen. Diese Welten sind es, die heute auf unsere "flammende Verkündigung" warten!
Eine Herausforderung, dieser Hund mit der Fackel.

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