Ich kann es nicht lassen.
Ich finde den Sommer toll und ich liebe den Spätsommer und den Herbst.
Da zeigt die Natur, wieviel Kraft sie hat und wie fruchtbar sie ist.
Schade, dass das viele gar nicht mehr wahrnehmen können.
Kinder kommen nur noch selten in Berührung mit der Natur. Viele wissen nicht einmal, was für Früchte sie essen, wie sie heißen, geschweige wo und wie diese wachsen.
Das ist sicher gerade so, weil Eltern und Kinder nur noch in Supermärkten einkaufen und den Bauern nebenan so gut wie gar nicht kennen.
Oft habe ich erlebt, dass die Kinder, selbst wenn sie auf dem Land leben, den Bauern um die Ecke nicht mehr kennen.
Viele Bäume werfen ihre Früchte nun ab, ohne dass jemand diese aufsammelt und verarbeitet.
So auch in dem Dorf, wo dieser Apfelbaum steht.
Er steht auf dem Grundstück meiner Schwester in einem kleinen Dorf.
Dort gibt es viele Obstbäume an den Feldern und Wiesen.
Gerade jetzt tragen auch die Pflaumenbäume ihre Früchte.
Selten kann man jemanden sehen, der die Pflaumen erntet. Schade finde ich das.
Der Apfelbaum meiner Schwester ist mehr als 100 Jahre alt.
100 Jahre!!!
Was der wohl alles gesehen hat!
Auch die Dominikanerinnen von Venlo werden in diesem Jahr 100.
Der Baum hat sicher viel erlebt und könnte viel erzählen.
Viel Gutes und viel Schlechtes, Merkwürdiges, Freudiges.....
Und doch!
Er lebt nach wie vor und bringt Jahr um Jahr seine Früchte hervor.
Die Dominikanerinnen haben nun auch ein erstes Jahrhundert geschafft und sind vielen Menschen Orientierung, Hoffnung und Nahrung gewesen.
Seelische Nahrung.
Vor einigen Jahren war ein Gärtner in diesem Garten, um den Baum zu beschneiden, damit er gestärkt wird und weiterhin gute Früchte trägt.
Der Gärtner erfreute sich so an diesem Baum, dass er fragte, ob er sich aus diesem Baum einen Ast schneiden kann, um für sich einen Baum daraus zu ziehen.
Er hat es gemacht und nun wächst an anderer Stelle ein Ableger dieses Baumes, der andere Menschen erfreut.
So wie die Dominikaneriinen, die an unterschiedlichen Orten ihrem Apostolat folgen und Menschen begleiten. Die ihnen Stütze, Halt, Hoffnung, Freude und Nahrung sind.
Und wer weiß,
vielleicht erwächst aus diesem Apostolat heraus dann auch ein Ableger, der an einem anderen Ort wachsen und reifen kann, um seine Früchte großzügig weiter zu geben.
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