An diesem Wochenende war es wieder so weit: in unserem Kinderdorf in Schwalmtal hatten wir mal wieder einen Babyboom. Es handelt sich um ein Projekt, bei dem Jugendliche ausprobieren können, wie es sich anfühlt, einen Säugling zu betreuen. Die Babypuppen sehen einigermaßen echt aus und vor allem weinen sie laut und in unregelmäßigen Abständen Tag und Nacht. Es ist unterschiedlich, womit die jungen Probeeltern sie beruhigen können: mal will das Plastikbaby etwas zu essen, mal ist die Windel nass, mal will es einfach nur ein bisschen geschaukelt werden.
Auf dem Bild, das ist Rose, in der ersten Nacht hat sie ihre Pflegemutter sechs Mal geweckt. Die ist 14 Jahre alt und nahm das ziemlich gelassen. Zwei andere schleppten sich etwas mühsam mit ihren Kleinen ab. Auch sie haben ihnen liebevoll Namen gegeben. Aber als ich fragte, wie lange sie ihre Babys haben, sagte die eine: "Am Sonntag schaltet sich das ab." Naja, an der emotionalen Bindung müssen wir da wohl noch arbeiten.
Beim letzten Mal hat eine Jugendliche das Projekt abgebrochen mit der Erkenntnis, sie wolle lieber doch noch etwas warten mit dem ersten Baby.Auch diesmal hat eine der elf die Babypuppe schon nach einer Nacht zurückgegeben: zu anstrengend. Hoffen wir, dass die Erkenntnis zu Taten führt, bis die Mädels reif genug sind, sich wirklich auf ein Kind zu freuen und dafür zu sorgen.
Tolle Sache! Man muss ja nicht verraten, dass echte Babys weniger oft schreien :-) wenns der Vermeidung von ungewollten Schwangerschaften im Kinderalter dient.
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