Grüß Dich! Wo waren wir letzte Woche stehen geblieben? Ach ja, ich hatte von Waldniel erzählt. Das war unser erstes deutsches Haus - aber damit ging es eigentlich erst los. Mutter Imelda Esser war eine sehr rührige Generalpriorin. Mit ihrer Stellvertreterin Mutter Magdalena Nouwen ist sie durchs ganze Land gereist, um geeignete Häuser und Grundstücke für uns zu finden. Die beiden hatten ganz schön... wie sagt ihr jungen Leute? Power!
Na, jedenfalls kam 1960 die Diözese Limburg, der Caritasverband und das Landesjugendamt Wiesbaden und baten Mutter Imelda, ein Kinderdorf in Hessen zu bauen. Du erinnerst dich: in Waldniel waren gerade 1956 erst die ersten Kinder gekommen, fünf Häuser waren fertig, weitere in Planung, ebenso die Kapelle und das Schwesternhaus. Und in diese Bau- und Planungsphase hinein sagt Mutter Imelda: "Gut, warum nicht? Gehen wir nach Hessen!"
Mutter Imelda mit ihrer Assistentin Mutter Magdalena: auf zu frischen Taten! |
Im Dezember 1960 kauft sie das Landhaus "Marienhöhe" in Erbach (das gehört heute zu Eltville) bei Wiesbaden. Wir sind mit drei Autos runtergefahren, das war 'ne ganz schöne Strecke vom Niederrhein in den Rheingau! Am 22. März 1961 war dann der offizielle Gründungstag des Konventes, und dann haben wir das Kinderdorf gebaut.
Es ist kleiner geworden als Waldniel, da oben in den Weinbergen ist nicht so viel Platz, aber immerhin 5 Häuser sind es doch geworden. Am 1. April 1965 kamen die ersten Kinder. Bald hatte jede Gruppenschwester 12 bis 15 Kinder im Haus, insgesamt waren es Ende 1966 schon 69.
Das war ein bisschen zu viel, die Heimreform erfasste auch uns, und 1974 durften wir nur noch 50 Kinder haben. Weil es aber leider einen viel zu großen Bedarf an Plätzen in Kinderdorffamilien gab und gibt, hat sich das danach immer mal wieder geändert. Wir haben Außenwohngruppen dazubekommen und so. Aber das war später und du wolltest ja wissen, wie es angefangen hat.
Luftaufnahme des heutigen Bethanien Kinderdorfes Eltville-Erbach |
A propos Anfang: Noch in der Anfangsphase von Erbach ging Mutter Imelda das nächste Projekt an, das Kinderdorf in Dahlheim-Röttgen, im Bistum Aachen. Aber darüber mag ich nicht so gerne reden, das hat nämlich nicht lange gehalten, dann mussten wir wieder da weg. In Dahlheim waren wir nur 10 Jahre: von 1962 bis 1972. Erfolgreicher war da schon das Bethanien Kinderdorf in Bergisch Gladbach-Refrath - aber davon erzähle ich dir nächste Woche...
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