Freitag, 2. August 2013

Lobt Gott in seinem Heiligtum. ... Lobt ihn mit Pauken und Tanz!

Auf die Pauken haben wir verzichtet, aber getanzt haben wir. Naja, nicht so wie man das heute vermutlich bei dem Wort "Tanz" denkt. Es gibt im Dominikanerorden die Tradition, mit dem ganzen Leib zu beten, was mit den 9 Gebetsweisen des Heiligen Dominikus zusammenhängt.
Seit einigen Jahren bieten wir eine andere Form des Gebetes mit dem ganzen Körper an: Tanzexerzitien. Es geht darum, der eigenen Gottesbeziehung mit all ihren Höhen und Tiefen Ausdruck zu verleihen. Unterstützt wird der Prozess durch Impulse, Bibelarbeit, stille Meditation, Begleitgespräche und Beichte. Man kann hier erleben, dass die eigenen Durststrecken und Irritationen, aber auch die kleinen Freuden und bisweilen beglückende Leichtigkeit nicht nur vom eigenen Weg, sondern auch von der ganzen Gruppe abhängen.
Natürlich ist das keine Tanzstunde und es geht nicht um Perfektion. Getanztes Gebet kann manches zum Ausdruck bringen, wofür uns die Worte fehlen. Auch kann uns beispielsweise ein einfacher Rückwärtsschritt im Tanz die Augen dafür öffnen, dass es den in einer bestimmten Lebenssituation auch braucht, um wieder klar sehen zu können. So kann uns unser Körper auf Dinge hinweisen, die wir nicht sehen wollen. Indem wir unseren Bewegungen nach-denken und uns dessen bewusst werden, dass wir die Gruppe ebenso beeinflussen wie sie uns, erfahren wir etwas über unsere eigene Gottesbeziehung und die Gemeinschaft der Gläubigen. Nicht selten fließen Tränen, aber es wird auch oft gelacht. - Aber am beeindruckendsten ist, zumindest rein äußerlich, der Wandel, der in den Gesichtern vor sich geht, wenn nicht mehr über die Schritte nachgedacht, sondern Gebet getanzt wird. Auch dieses Mal waren es für alle Beteiligten gnadenreiche Exerzitien.


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