Freitag, 6. Dezember 2013

Macht hoch die ... 6. Tür - Nikolaus

Heute ist der Gedenktag des Hl. Nikolaus, im 4. Jahrhundert Bischof in Myra. Es gibt viele Geschichten über ihn, aber meine liebste ist die:
Ein Mann hatte drei Töchter (so fangen auch Märchen an, ich weiß). Die Familie war ehrlich aber arm und so wusste der Vater nicht, wie er die Mitgift für seine Töchter bezahlen sollte. Schließlich waren sie in ihrer Verzweiflung so weit, dass die Töchter glaubten, sich selber verkaufen zu müssen.
Davon hörte der Hl. Bischof Nikolaus. Bei Nacht kam er zu dem Haus der Familie und warf für jede der Töchter ein Goldstück ins Fenster. So war die Not gewendet und die drei konnten heiraten.
An Legenden ist nicht so wichtig, ob sie wirklich passiert sind, sondern warum sie tradiert werden: weil die Menschen sich und ihre Erfahrungen darin wiederfinden. In unserer Gesellschaft müssen Mädchen keine Mitgift mehr in die Ehe mitbringen. Aber auch heute noch gibt es ungezählte Mädchen und Frauen, die sich verkaufen, weil sie keinen anderen Ausweg aus materieller Not sehen. Vielleicht noch schlimmer sind die Frauen dran, die mit falschen Versprechungen in die Sklaverei der Prostitution gelockt werden.
Gut, wenn es Menschen gibt, denen solche Schicksale nicht gleichgültig sind und die - wie der Hl. Nikolaus - aus der Not helfen. Das haben sich auch die (Ordens-)frauen gedacht, die SOLWODI gegründet haben, eine Organisation gegen Frauenhandel. Sie beraten und helfen ganz konkret im Kampf gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Zwangsheirat: www.solwodi.de Im kleineren Stil helfen wir auch, z.B. in unserer Gemeinschaft in Lettland, wo wir regelmäßig Frauen in Not für eine Zeitlang aufnehmen. Nicht jeder kann alles tun, aber jeder kann ein bisschen tun.
Damit wird man nicht gleich ein Heiliger, aber jeder kann die ein oder andere Wunde an Körper und Seele seines Mitmenschen heilen. Tag für Tag.

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