Samstag, 8. Februar 2014

Verantwortung

Unser Konvent in Riga hat eine neue Priorin gewählt. Mehrere Jahre lang war die Gemeinschaft ohne offizielle Leitung, weil keine der Schwestern lange genug Profess hatte, um regulär gewählt zu werden. Das kam auch allen ganz gut aus - wer will schon die Leitungsverantwortung, wenn eine kleine Gemeinschaft von jungen Schwestern (zwischen drei und fünf) ihren Alltag doch auch ganz gut ohne Hierarchie regeln kann?
Aber jetzt ging es nicht mehr anders, das Kirchenrecht verlangt es. Also haben die vier um den Beistand des Heiligen Geistes gebetet, sich gut besprochen und ... ausgerechnet die Jüngste gewählt. Sr. Hannah (aus unserem Blogschreiberteam!) ist mit 30 Jahren momentan die Jüngste in der Kongregation und auch diejenige, die als Letzte Profess gemacht hat (davon ist das Bild).

Ein Leitungsamt zu übernehmen verlangt immer auch etwas Mut, denn eine Priorin muss  auch schon mal unangenehme Dinge ansprechen oder allzu bequeme Kompromisslösungen verhindern. So sorgt sie dafür, dass wir  gemeinsam unserer Berufung folgen und uns nicht davon abbringen lassen, das, was wir gemeinsam als Anruf Gottes erkannt haben, auch umzusetzen. Auch wenn wir der Priorin später oft genau dafür dankbar sind, ist das in der Situation selber längst nicht immer so.   
Ich bete häufig für alle, die Leitungsverantwortung in unserer Kongregation wahrnehmen. Ohne diese mutigen Frauen würde unser Verein zusammenbrechen.
Dir, liebe Hannah, die Fülle des Heiligen Geistes!

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