Mittwoch, 13. Mai 2015

Himmelfahrt

"Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zu Himmel hingehen sehen."
Dieses Zitat aus der Apostelgeschichte (Kapitel 1, Vers 11) fasst für mich am besten zusammen, worum es am morgigen Fest "Christi Himmelfahrt" geht.
Die Vorgeschichte ist ja noch relativ bekannt: Jesus hatte gepredigt und geheilt und dabei die strenge jüdische Gesetzgebung manchmal gehörig in Frage gestellt. Damit war er den führenden Geistlichen unangenehm geworden, sie hatten ihn von den römischen Besatzern verhaften und zu Tode foltern lassen. Damit keine Wundergeschichten und Gerüchte entstehen, hatte man sogar das Grab noch bewachen lassen, trotzdem erzählten seine Jünger drei Tage nach seinem Tod plötzlich, er sei wieder (!) am Leben. Immer mehr Menschen berichteten, sie haben mit ihm gesprochen und gegessen. Er ist wieder da, "wir haben den Herrn gesehen"! Er war anders als vorher, manchmal erkannten sie ihn nicht sofort, aber er war es. Fing jetzt alles von vorne an?
Nein. Er ist nicht wiedergekommen, um die Massen zu mobilisieren und gegen die Römer oder die jüdische Geistlichkeit zu ziehen. Das ist nicht seine Art. Er kommt, sammelt seine Freunde und ruft ihnen die Quintessenz seiner Predigten ins Gedächtnis. Er macht ihnen Mut, denn sie sollen seine Botschaft in die Welt tragen. Es gibt noch viel zu tun. 40 Tage lang kommt er immer wieder und redet mit ihnen, dann verabschiedet er sich endgültig. Warum? Warum konnte er nicht bleiben?
Die Frage beantwortet sich von selbst, wenn man sie zu Ende denkt. Was wäre denn passiert, wenn er geblieben wäre? Er gehört ja nicht auf diese Welt und in diesen Körper, und er gehört nicht den Menschen in Galiläa. Er geht, um allen Menschen gleichermaßen nahe zu sein - überall auf der Welt und durch alle Zeiten. 
Wie sich das konkret abgespielt hat - in der Bibel steht "eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken" - das kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Finde ich aber auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist mir, dass Jesus uns nicht allein gelassen hat. Er hat uns sozusagen seinen Nachfolger angekündigt: den Heiligen Geist. Der kam an Pfingsten zu seinen Jüngern und ist bis heute für uns Christen immer wieder spürbar. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

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