Montag, 18. November 2013

Martinsmarkt-Verhandlungen

Wenn die Stimmung anfängt, sich dem Novemberwetter anzupassen (innen wie außen alles grau und kalt), dann ist es Zeit, schöne Erinnerungen hervorzuholen:
Gestern hatten wir unseren traditionellen Martinsmarkt im Schwalmtaler Kinderdorf. Ein Büdchen stand neben dem anderen mit Selbstgebasteltem, mit Aktionen für die Kinder oder mit kulinarischen Genüssen. Der Erlös geht seit Bestehen des Marktes an zwei Projekte in Togo und Südafrika. Seit er immer größer wird, bleibt ein Teil auch für das Kinderdorf. In diesem Jahr wird das Kinderdorf seinen Anteil mit den Menschen in den Philippinen teilen. Also eine gute Sache - aber immer auch einfach eine Gelegenheit, sich z.B. mit Adventsdeko zu versorgen und natürlich ein großes Kinderdorffamilientreffen.
Viele Menschen waren gekommen: Ehemalige mit ihren Familien, Freunde und Förderer, Nachbarn. Gerade hatte ich eine Freundin getroffen und mit ihr einen Glühwein getrunken. Jetzt wollten wir unsere Tassen zurückbringen. Für das Tassenpfand konnten wir am benachbarten Stand noch eine Waffel kaufen - gute Idee!
Am Waffelstand steht Herr B., der Leiter unserer Tagesgruppe. Ich frage ihn fröhlich: "Nehmen Sie auch die leere Tasse als Bezahlung für die Waffel? Es kommt grade aus!" Er pariert: "Nö, aber 'ne volle Tasse, die würd' ich akzeptieren!"
Normalerweise treffe ich ihn nur hin und wieder im Treppenhaus, denn mein Büro liegt fast genau neben der Tagesgruppe. Wenn er gerade losmuss, um Kinder abzuholen oder wegzubringen, dann begegnen wir uns manchmal und grüßen uns freundlich. Mehr nicht. Jetzt entdecken wir unvermutet, dass im je anderen mehr steckt. Mehr Spaß und Witz, als im Alltag normalerweise Platz hat. Und weil das so viel Freude gemacht hat, hat er seinen Glühwein bekommen - und mir erlaubt, darüber zu schreiben.
Ein kleiner, warmer Moment, den ich in meiner Erinnerung festhalte für kalte Tage wie heute. Genauso wie den Kaffee mit Heidrun und Sabine, die ich dann auch noch traf. Eine Begegnung, die mich auf andere Weise gewärmt und gestärkt hat - aber das wäre mal eine eigene Geschichte...

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